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Digital-TV von A bis Z - 306 Kürzel und Fachbegriffe

Das Glossar enthält zur Zeit Erläuterungen zu 306 Abkürzungen bzw. Fachbegriffen. Zuletzt wurde der Eintrag SPI am 04.10.2022 hinzugefügt bzw. bearbeitet.

Hinweis: Hier kann nur schlaglichtartig auf die Themen eingegangen werden. Ausführliches findet sich in den bekannten Quellen.

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Stereoskopie

Der aus dem Griechischen (stereos = hart, fest; skopeo = betrachten) stammende Begriff bezeichnet dreidimensionale Bilder für Film und Fernsehen. Generell werden dabei zwei Teilbilder gezeigt - eines für jedes Auge. Die räumliche Wirkung entsteht im menschlichen Gehirn.
Seit den frühen Tagen des Kinos gibt es stereoskopische Filme. So zeigten die Brüder Lumiere schon 1895 „Die Ankunft des Zuges“ im Stereoskop, einem Guckkasten-Projektor für einen Zuschauer. Anaglyphische Projektion ist seit 1922 bekannt. Dabei wird ein Bild einmal rot, und einmal zweite blau oder grün eingefärbt und parallel projiziert. Der Raumeindruck entsteht mit entsprechenden Brillen. „Zum Greifen nah“ (1937) war der erste deutsche analglyphische Film, im gleichen Jahr entstand ein Testfilm für die Projektion unterschiedlich polarisierter Bildanteile.
In den 50er Jahren brach sich die analglyphische Projektion zeitweise auch im Kino Bahn und fand eine Renaissance in den 80er Jahren mit „Der weiße Hai 3D“. Zwischenzeitlich versuchte sich auch das Fernsehen am Raumbild. Ab 1986 setzten die IMAX-Großbildkinos 3D-Filme ein, die mit zwei Kameras gedreht und als Polarisations-Doppelprojektion aufgeführt wurden.
Mit der Einführung der digitalen Datenhaltung und Kinoprojektion ab etwa 2004 bekam der stereoskopische Film einen neuen Aufschwung. Dafür gibt es verschiedene Systeme, bei denen die Zuschauer jeweils Brillen tragen müssen. Dort werden die Spezialbrillen toleriert, scheinen aber für das Fernsehen zuhause unpraktisch und weitgehend unerwünscht. Autostereoskopische Verfahren machen die Brillen überflüssig. Dabei werden die beiden Teilbilder am Display (z.B. mittels einer prismenähnlich aufgebauten Vorsatzfolie) voneinander getrennt und perspektivgerecht unterschiedlich abgelenkt. Das Problem dabei ist, dass die Zuschauerposition für eine optimale Raumwirkung nach Forschungsstand 2009 auf zu wenige „ideale“ Sitzpositionen der Zuschauer begrenzt ist.
Die auf der IFA 2009 vorgestellten ersten 3D-Fernsehgeräte mit HDTV-Auflösung nutzen sämtlich proprietäre Lösungen. Auf der Videoseite wurde von der BluRay-Disc-Association eine Spezifikation entwickelt. Ein Standard für die digitale Fernsehübertragung per Satellit, Kabel und Antenne ist Anfang 2010 beim europäischen DVB-Projekt und beim US-Standardisierungsgremium SMPTE in Erarbeitung. Gleichwohl gibt es Ankündigungen, nach denen ersten Testkanäle noch 2010 in den USA und England via Satellit aufgeschaltet werden sollen.
Verschiedene Verfahren für die Codierung stereoskopischer Daten wurden zunächst für die Verbindung zwischen Bildquelle und Display über HDMI spezifiziert. Entsprechend den HDMI-Versionen 1.4 (Juni 2009) bzw. 1.4a (Dezember 2009) sind das folgende Verfahren: Side-by-Side, Top-and-Bottom, Frame Packing und MPEG MVC.
Mitte 2010 befindet sich - ungeachtet erster Programme - eine Sendenorm noch in Erarbeitung. In einer Phase 1 stützt das DVB-Projekt dabei die Initiativen der Pay-Sender.
In Deutschland ist mit einem Regelbetrieb des stereoskopischen Fernsehens im Kabel, via Satellit und Antenne als Free-TV ungeachtet einiger Testübertragungen im Frühjahr 2010 auf absehbare Zeit nicht zu rechnen. Zunächst wollen Öffentlich-rechtliche wie Private HDTV auf alle Sendewege gebracht werden. Für die Antenne ist DVB-T2 dabei der sendetechnische Ansatz.
Hintergrund: Stereoskopie-TV.


Letzte Änderung: 20.11.2009



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