Aus der Geschichte des Rundfunks (1923 - 1945) |  |
Für den Zeitraum von 1923 bis 1945 wurden 65 von insgesamt 735 Ereignissen aus der Geschichte von fernsehen und Radio und zu verwandten Themen ausgewählt. Die letzte Änderung erfolgte am 08.09.2022.
Quellen sind Materialien des Deutschen Rundfunk-Museums Berlin (u. a. die 1985 erschienene Broschüre „Fernsehen - Von der Vision zum Programm“), Infos der Gesellschaft für Unterhaltungselektronik (gfu), die Chroniken der ARD-Anstalten und des ZDF, Wikipedia&Co sowie Unterlagen aus eigenem Archiv. Aktualitäten werden unregelmäßig eingearbeitet. Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
1420 - 1922 | 1923 - 1945 | 1946 - 1959 | 1960 - 1969 | 1970 - 1979 | 1980 - 1989
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1923 | |  | | Arthur Korn demonstriert in Wien die erste gelungene bildtelegraphische Übertragung einer kinematographischen Aufnahme. | |
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1923 | |  | | Vladimir Kosma Zworykin (1889-1982) erfindet das „Ikonoskop“. Für diesen ersten elektronischen Bildabtaster gilt Zworykin als Vater des elektronischen Fernsehens. | |
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29.10.1923 | |  | | Es wird „erstmalig Mitteilung gemacht, dass der Unterhaltungs-Rundfunk mit Verbreitung von Musikvorführungen auf drahtlos-telefonischem Wege beginnt“ - Radiosendungen werden aus dem Berliner Vox-Haus im Regelbetrieb verbreitet.
Hans Bredow, nunmehr für den Rundfunk zuständiger Staatssekretär, fordert im Zusammenhang mit der Einführung des Radios dazu auf, „neben dem Klang nun auch das Bild durch Rundfunk zu übertragen“.
Radiomachen kostet Geld und muss finanziert werden: Eine Hörfunkgebühr von 2 Reichsmark monatlich wird eingeführt. | | Mehr: Wikipedia-Eintrag Rundfunkgebühr, | |
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1.1.1924 | |  | | Es gibt offiziell 467 Rundfunkhörer. Schwarzhörern werden Geldstrafen und bis zu 6 Monate Haft angedroht.
Um die Hörerzahl einzudämmen wird die Rundfunkgebühr auf jährlich 60 RM erhöht. | | Mehr: Wikipedia-Eintrag Rundfunkgebühr, | |
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4.12.1924 | |  | |
Die „Große Deutsche Funkausstellung“ zieht 242 Aussteller und 180.000 Besucher an. Im Haus der Funkindustrie am Kaiserdamm in Berlin-Charlottenburg werden hauptsächlich Röhren- und Detektor-Radios sowie Kopfhörer beworben. | |
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31.12.1924 | |  | | Nach der zwischenzeitlichen Senkung der Rundfunkgebühr auf 2 RM und einer Amnestie für Schwarzhörer sind nun 548.749 Rundfunkteilnehmer offiziell gemeldet. Eine große Zahl Menschen hört weiter schwarz, wie dem Verkauf von Radiobauteilen und Bastelsätzen zu entnehmen ist. | | Mehr: Wikipedia-Eintrag Rundfunkgebühr, | |
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31.12.1924 | |  | | Das Stuttgarter Radioprogramm Sürag strahlt seit dem 11. Mai ab 17 Uhr Sendungen über Mittelwelle aus. Am Jahresende gibt es 18.868 Hörer. Die Sürag erhält 60 Prozent der im Sendegebiet einkommenden Hörfunkgebühr. | |
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1.11.1925 | |  | |
Die erste Livereportage eines Fußballspiels wäre fast nicht zustande gekommen, weil das Kabel zum Funkhaus gekappt wurde. Reporter Bernhard Ernst (Foto, klickbar: Ernst kommentiert ein Länderspiel. Quelle: WDR) griff zum Telefon, um das Spiel des SC Preußen Münster gegen Arminia Bielefeld (0:5) zu kommentieren. Gesendet wurde auf der Mittelwelle Münster 410. Damals gab es in ganz Deutschland kaum 10.000 Besitzer von Radios. Aber bereits 1925 sollen 400.000 Hörer die Live-Reportage vom Spiel um die deutsche Meisterschaft verfolgt haben.
Ernst kommentierte 1954 das WM-Finale Deutschland vs. Ungarn für das Fernsehen. Der TV-Ton ist jedoch nicht erhalten, so dass die Archivbilder später mit der Radioreportage von Herbert Zimmermann („Aus! Aus! Das Spiel ist aus!“) gekoppelt wurden. | | Mehr: Hintergrund: Presseinfo des WDR vom 30.10.2015. | |
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1926 | |  | | Die deutsche Kriminalpolizei überträgt auf Basis des Lorenz-Korn-Systems Fingerabdrücke von Kriminellen drahtlos. | |
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1926 | |  | | Das Telegraphentechnische Reichsamt führt erste Fernsehversuche in Deutschland durch. | |
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1926 | |  | | Die Deutsche Welle wird als staatlicher Sender gegründet, ebenso die Reichs-Rundfunkgesellschaft RRG als öffentlich-rechtliche Dachorganisation der regionalen Radiosender. | |
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1926 | |  | | Reichsbahn und Reichspost führen einen öffentlichen Zugtelefondienst zwischen Hamburg und Berlin ein - die Geburtsstunde des Mobilfunks. Per Funk wird aber nur über wenige Meter vom Zug zu einem neben dem Gleis laufenden Kabel übertragen. | |
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3.9.1926 | |  | | Der 150 Meter hohe Berliner Funkturm auf dem heutigen Messegelände wird offiziell seiner Bestimmung übergeben. Ein Mittelwellensender ist bereits seit September 1925 aktiv. | |
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12.1926 | |  | | Erstmals übertragen Radioprogramme live von der 3. Funkausstellung. | |
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1927 | |  | | Herbert Eugene Ives (1882-1953) führt die erste öffentliche Fernsehübertragung in den USA durch. Er überträgt 30zeilige Bilder per Telefonleitung auch über 640 Kilometer von Glasgow nach London. | |
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1927 | |  | | Der Schotte John Logie Baird (1888-1946) erfindet die „Phonovision“ - das erste Videoverfahren zeichnet 30zeilige TV-Bilder auf Schellackplatten bei 78 Umdrehungen pro Minute auf. | |
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1927 | |  | | Die US-Firma Storage Battery Co. bietet das erste industriell hergestellte Autoradio „Philco Transitone“ an. | |
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6.10.1927 | |  | | In den USA hat „The Jazz Singer“ Premiere - in dem weltersten Kinofilm mit Ton spricht Al Jolson den Satz „You ain't heard nothin’ yet!“. | |
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1928 | |  | | In den USA läuft das erste TV-Programm nach Zeitplan mit Nachrichten und dem ersten Fernsehspiel. Die Vorstellung eines Präsidentschaftskandidaten ist Anlaß für Experimente mit Live-Sendungen. | |
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31.1.1928 | |  | | Aus seinen Arbeiten zur Beschichtung von Zigaretten-Mundstücken entwickelte Fritz Pfleumer (1881-1945) einen Papierstreifen, auf dem gehärteter Stahlstaub mit fixiert wurde. Das magnetisierbare Band - kurz Magnetband - war dem bis dahin verwendeten Stahldraht für Audio-Aufzeichnungen erheblich überlegen. Die Herstellung von
„Lautschriftträger“ wurde als „Verfahren zur Herstellung von Stahlpulver“ als DRP 544302 patentiert. Im gleichen Jahr entwickelte Pfleumer ein Abspielgerät für zweispurige Bänder von 16mm Breite, die mit 25 cm/s liefen, so dass pro Stunde 900 Meter verbraucht wurden.
Ende 1932 verkaufte Pfleumer die Nutzungsrechte an die AEG, wo Eduard Schüller (1904-1976) ein erstes serienreifes Produkt entwickelte. Es wurde auf der Funkausstsellung 1935 als „Magnetophon K 1“ zusammen mit dem Magnetband „Typ C“ gezeigt. | | Mehr: wikipedia über Fritz Pfleumer. | |
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8.2.1928 | |  | | J.L. Baird sendet interkontinental. Er verbindet London nach New York per Funk. | |
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28.3.1928 | |  | | Der Physiker und Röntgenpionier Julius Edgar Lilienfeld (1882-1963) meldet ein Patent für ein Bauelement an, das heute als Feldeffekttransistor bezeichnet wird. Jedoch war die industrielle Fertigung noch nicht möglich. Lilienfeld, der 1927 in die USA auswanderte, hatte seine vorherigen Patente (u.a. für den Elektrolytkondensator) immer zugleich dort angemeldet, so dass er dort eine Existenzgrundlage hatte. | |
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31.8.1928 | |  | | Die Besucher der 5. „Großen Deutschen Funkausstellung“ können in Berlin erstmals fernsehen. Der Empfänger von Telefunken, eine Entwicklung von Karolus, hat ein etwa acht mal zehn Zentimeter kleines Bild mit 96 Zeilen, dass einer Auflösung von rund 10.000 Pixeln entspricht. Die Reichspost zeigt Dias und kurze Filmausschnitte auf einem „Telehor“-Empfänger von Mihálys und startet damit das „neue und künftige Telekommunikations-System“ Fernsehen. | |
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12.1928 | |  | | Von Mihály stellt einen „Telehor-Volksempfänger“ vor. Ein Preis von 100 Reichsmark ist angedacht, jedoch ist die Bildqualität auf dem 4 mal 4 Zentimeter kleinen Schirm nicht gut und Ton gibt es nicht. | |
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1929 | |  | | Die Reichspost erhebt 30 Zeilen mit 1.200 Bildpunkten bei 12,5 Bildwechseln pro Sekunde zur ersten deutschen Fernsehnorm. | |
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1929 | |  | | Das UFA-Filmstudio in Babelsberg errichtet ein erstes Produktionsgebäude für Tonfilme - das „Tonkreuz“ mit vier Ateliers. | |
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8.3.1929 | |  | | Die Reichspost führt die erste drahtlose Fernseh-Rundfunksendung im Berliner Vox-Haus auf Welle 468 Meter durch. Regelmässige Probebetriebe beginnen. | |
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30.9.1929 | |  | | „Das Land ohne Frauen“ gilt als „der erste abendfüllende deutsche Tonfilm“. Dem gingen im gleichen Jahr „Ein Tag Film“ (Premiere: 16.1.) mit einer Gesangseinlage des Tenors Richard Tauber und „Melodie der Welt“ (40 Minuten) voraus. | |
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1930 | |  | | Copyright-Streit in seiner Urform: Die Musikproduzenten weigern sich, Schallplatten kostenlos im Radio abspielen zu lassen. Der „Schallplattenkrieg“ beginnt und dauert bis zum Februar 1932. | |
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1930 | |  | | Telefunken-Mitarbeiter Fritz Schröter erhält ein Patent für sein „Verfahren zur Abtastung von Fernsehbildern“, das später „Zeilensprungverfahren“ genannt wird und zur Grundlage der Bilddarstellung des Fernsehens wird. | |
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22.8.1930 | |  | | Albert Einstein eröffnet die Funkausstellung mit einer Grundsatzrede über die Rolle des Rundfunks in der Gesellschaft. | | Mehr: Wortlaut der Rede und Auszüge als MP3-Tondatei. | |
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10.9.1930 | |  | | Die UFA veröffentlicht die erste Ton-Wochenschau in Deutschland. | |
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14.12.1930 | |  | | Manfred von Ardenne (1907-1992), 23jährig, zeigt erstmals vollelektronisches Fernsehen mit 100 Zeilen und 20 Bildern pro Sekunde. Noch vor Jahresende gelingt ihm die Übertragung von Bewegtbildern mit Kathodenstrahlröhren für Aufnahme und Wiedergabe. | | Mehr: TV-Versuchsanordnung nach Ardenne (Deutsches Museum, München). | |
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1931 | |  | | René Barthélmy führt in Paris die erste kombinierte Bild-/Ton-Übertragung durch. | |
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1931 | |  | | In den USA patentiert der EMI-Ingenieur A.D. Blumlein ein stereophonisches Verfahren. Der Dirigent Leopold Stokowski lässt „Bilder einer Ausstellung“ und „Walküre“ auf Schallplatten aufzeichnen. | |
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21.8.1931 | |  | |
Auf der 8. „Großen Deutschen Funkausstellung“ in Berlin zeigt Loewe einen von Manfred von Ardenne (1907-1997) entwickelten Empfänger mit Leuchtfleck-Abtastung (Flying Spot Scanner), der 20 Bilder pro Sekunde auf 100 Zeilen darstellte. Es handelt sich um die weltweit erste öffentlich präsentierte vollelektronische Versuchsanordnung, mit der bewegte Bilder übertragen werden. Zur Aufnahme wie zur Wiedergabe dienten Kathodenstrahlröhren (Braun'sche Röhren). Das Prinzip, bei dem ein Leuchtpunkt das Bild abtastet, wurde bis etwa 1980 für die TV-Ausstrahlung von Filmkopien genutzt. (Foto: Loewe/Archiv dehnmedia). | |
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1932 | |  | | Nach weiteren Versuchen kann nun auch der Ton zum Bild Live verbreitet werden. Dazu nutzt die Reichspost einen UKW-Sender in Berlin mit 4 kW Leistung. Das Bild hat 90 Zeilen, 25 Frames und 10.800 Pixel. | |
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19.8.1932 | |  | | Blaupunkt zeigt auf der Funkausstellung das Autoradio AS 5, ein Röhrengerät für Mittel- und Langwelle mit Fernbedienung an der Lenksäule (!). Es soll 465 Mark kosten, rund ein Drittel des Kaufpreises für ein kleines Auto. | |
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27.5.1933 | |  | | Die Nazis sind an der Macht. Joseph Goebbels ordnet Radio und Fernsehen seinem Propagandaministerium unter und steuert das Radio über die Reichsrundfunkgesellschaft. Pläne zur Verstaatlichung des Rundfunks waren jedoch schon zuvor beschlossen. | |
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8.1933 | |  | | Der Radio-„Volksempfänger “ VE301, entwickelt von Otto Griessing, Fa. Seibt, wird für 76 Reichsmark (Batterieversion: 65 RM) schon während der Funkausstellung 100.000 mal verkauft. Das Billig-Gerät soll helfen, Nazipropaganda in jeden Haushalt zu bringen. | |
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1934 | |  | | Die Reichspost erklärt Bilder von 180 Zeilen mit 25 Rasterwechseln zur TV-Norm. Dafür wird ein 20 kW-Sender auf UKW in Betrieb genommen. Vom Berliner Funkturm sendet eine zweite Anlage Bilder auf 6,77 Meter mit 20 kW und den dazugehörigen Ton auf 7,06 Meter. | |
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1934 | |  | | Das erste Fernsehbreitbandkabel überträgt auf 11,5 Kilometern Länge in Berlin TV und 200 Telefonate. | |
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18.4.1934 | |  | | Die erste Fernsehübertragung in Deutschland kommt aus der Berliner Kroll-Oper. | |
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29.8.1934 | |  | |
Offizieller Start des Fernsehens in Deutschland. Ursula Patzschke und Annemarie Beck sind die ersten Ansagerinnen eines (dürftigen) Progamms. Gesendet wird mit 14 kW von Berlin-Witzleben, die Hochvakuum-Röhren der Empfänger haben das Bildformat 12 mal 26 Zentimeter. Ein Fernsehgerät kostet zwischen 2.500 und 3.500 Reichsmark. | |
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1935 | |  | | Die Reichspost investiert knapp 1,3 Millionen Reichsmark in 14 Fahrzeuge einer fahrbaren Sendeanlage, die mit 10 kW arbeitet. | |
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22.3.1935 | |  | | Im Haus des Rundfunks an der Berliner Masurenallee wird (übrigens anlässlich des 40. Jahrestags des Kinos) das erste regelmäßige öffentliche Fernsehprogramm der Welt produziert. Drei Mal in der Woche, jeweils zwischen 20 und 22 Uhr, wird Live und aus der Konserve gesendet. Sehen kann man das allerdings nur in den öffentlichen Fernsehstuben, deren erste im Berliner Postmuseum eingerichtet wird. Der Empfänger dort hat ein 18 mal 22 Zentimeter kleines Bild. Das arbeitet bereits mit 25 Frames und 180 Zeilen (40.000 Pixel).
Dieser weltweit erste Fernsehsender bekommt den Namen „Paul Nipkow“, Sendeanlage ist der Berliner Funkturm. | | Mehr: Sender Nipkow bei Wikipedia. | |
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19.8.1935 | |  | | Auf der Berliner Funkausstellung zeigen sechs Firmen (Telefunken, Fernseh-AG, Loewe, TEKADE, Lorenz, Müller) 20 TV-Modelle. Ein Brand vernichtet die „Fernsehstraße“ und den UKW-Sender des Funkturms. | |
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19.8.1935 | |  | | Messehighlight der Funkausstellung ist das Tonbandgerät, basierend auf dem von Eduard Schüller (1904-1976) entwickelten Magnetophon und mit Bandmaterial von BASF. Geboten wurde eine Spielzeit von 20 Minuten - eine erhebliche Verbesserung gegenüber den vier Minuten der bisherigen Wachsplatten. 1938 führte die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft die Technik für ihre Produktion ein. 1941 wurde der erste Film mit Magnetton für die Projektion mit Lichtton produziert. | | Mehr: Presseinfo der gfu zum 80. Jubiläum des Magnetbandes | |
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1936 | |  | | In England und Frankreich wird mit der regelmässigen Ausstrahlung von TV-Sendungen begonnen. | |
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1.8.1936 | |  | | Die Olympischen Sommerspiele sind Anlaß für die Nazis, sich der Welt als technisch innovativ zu präsentieren. Sportereignisse werden Live gesendet. Im Olympiastadion nimmt eine Ionoskop-Kamera die Bilder auf. Kameramann ist der spätere PAL-Erfinder Walter Bruch (1908-1990). Drei Aufnahmetechniken werden eingesetzt. Es gibt 27 Fernsehstuben in Berlin. 200 Geräte wurden verkauft. | |
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28.8.1936 | |  | | Auf der Funkausstellung sind erstmals TV-Projektionsgeräte für Bilddiagonalen bis 2,30 Meter zu sehen. | |
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2.11.1936 | |  | |
In England führt die BBC regelmässige Probeausstrahlungen mit 405 Zeilen statt der bis dahin üblichen 180 (Deutschland) oder 240 (England) Zeilen und in schwarzweiß durch. Die Firmen Marconi und EMI nennen das „hochauflösend“. Das Marconiphone 702 kostete damals 60 Guineas (13.000 Euro). Das gezeigte Gerät war 2009 (mit DVB-T Box und Zeilenkonverter) der älteste betriebsfähige Fernseher in England. | |
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1937 | |  | | Die Forschungsanstalt der Reichspost demonstriert erstmals farbige Fernsehbilder. 441 Zeilen bei 25 Bildwechseln werden zur Norm erklärt. | |
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27.5.1937 | |  | | Experimentellen Charakter hat der Film „Gartenschau in Dresden“, bei dessen 3D-Farb Projektion eine Polarisationstechnik verwendet wird. In Deutschland hat am 5. Dezember 1937 der anaglyphische Stereoskopiefilm „Zum Greifen nah“, ein Werbefilm der Volksfürsorge, die Kinopremiere. | |
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3.6.1937 | |  | | Die BBC führt anläßlich der Krönung von George VI. ihre erste Aussenübertragung durch. | |
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1938 | |  | | Nachfolger des „Volksempfängers“ ist der Deutsche Kleinempfänger DKE38 („Goebbelsschnauze“) für nur noch 35 Reichsmark. | |
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1939 | |  | | Die Reichspost richtet ein Fernseh-Kino mit Projektion ein, wo bis 1943 öffentliche Vorführungen laufen. | |
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13.5.1939 | |  | | In Japan beginnen Fernseh-Versuchssendungen. Ein TV-Regelbetrieb startet in den USA. | |
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28.7.1939 | |  | | Der „Deutsche Einheits-Fernseh-Empfänger E1“ hat 441 Zeilen auf 20 mal 22 Zentimetern Bildgröße und kostet 650 Reichsmark. Jedoch werden von dem von Industrie und Post gemeinsam entwickelten Gerät wegen des Kriegsbeginns am 1. September 1939 nur 50 Stück hergestellt. | |
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1.9.1939 | |  | | bis 1945. Aufgrund des 2. Weltkrieges steht die Entwicklung des Fernsehens in Deutschland still. | |
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1943 | |  | | Der US-Sender CBS stellt ein System für das Farbfernsehen vor. Es basiert auf einem schnell rotierendem Farbfilter. Übertragen wurden 144 Bildern pro Sekunde mit 405 Zeilen. | |
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26.4.1943 | |  | | Im Berliner Haus des Rundfunks entstehen erste stereophonische Bandaufnahmen von Werken Brahms', Beethovens und Bruckners. Aufgezeichnet wird auf Draht. | |
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23.11.1943 | |  | | Der TV-Sender „Paul Nipkow“ wird bei einem Bombenangriff zerstört, der Sendebetrieb kann jedoch per Breitbandkabel bis zum 19. Oktober 1944 fortgesetzt werden. | |
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26.9.1945 | |  | | Der Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR) sendet erstmals ein Radioprogramm aus Köln - zunächst eine Stunde täglich zwischen 19 und 20 Uhr und über den Sender Langenberg.
Die britische Besatzungmacht hatte den NWDR in ihrer Besatzungszone als zentrales Radioprogramm, jedoch in Arbeitsteilung zwischen Köln und Hamburg installiert. Nach dem Staatsrundfunk der Nazizeit wurde das BBC-Konzept der öffentlich-rechtlichen Anstalt adaptiert, das später für alle Landesrundfunkanstalten, das ZDF und Deutschlandradio übernommen wurde. Der NWDR legte die Wurzeln für die späteren Sender WDR und NDR. Das WDR-Foto zeigt einen der ersten Ü-Wagen des NWDR. | | Mehr: Presseinfo des WDR zum 75. Jubiläum. | |
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23.12.1945 | |  | | Mit einer Veranstaltung auf dem Marktplatz der Hansestadt geht Radio Bremen erstmals auf Sendung. | |
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