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Aus der Geschichte des Rundfunks (1960 - 1969)

Abreisskalender
Für den Zeitraum von 1960 bis 1969 wurden 40 von insgesamt 735 Ereignissen aus der Geschichte von fernsehen und Radio und zu verwandten Themen ausgewählt. Die letzte Änderung erfolgte am 08.09.2022.


Quellen sind Materialien des Deutschen Rundfunk-Museums Berlin (u. a. die 1985 erschienene Broschüre „Fernsehen - Von der Vision zum Programm“), Infos der Gesellschaft für Unterhaltungselektronik (gfu), die Chroniken der ARD-Anstalten und des ZDF, Wikipedia&Co sowie Unterlagen aus eigenem Archiv. Aktualitäten werden unregelmäßig eingearbeitet. Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

1420 - 1922 | 1923 - 1945 | 1946 - 1959 | 1960 - 1969 | 1970 - 1979 | 1980 - 1989

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1960Transistortechnik und gedruckte Leiterplatten bieten neue Entwicklungsmöglichkeiten fĂŒr elektronische GerĂ€te aller Art.
1.1.1960In der BRD haben 3,4 Millionen TV-Zuschauer ihr GerÀt angemeldet. In der DDR gibt es eine Million Fernseher (17 Prozent der Haushalte).
24.2.1960Die ARD nimmt ihren Fernseh-Sternpunkt in Frankfurt als zentrale Verteilung des Sendesignals in Betrieb.
1.3.1960Der US-Physiker Theodore Maiman (1927-2007) stellt den ersten funktionstĂŒchtigen Laser vor. ZunĂ€chst als „Lösung auf der Suche nach einem Problem “ verlacht, wird die Technik durch die SF-Literatur bekannt. Erst 1980 beginnt der Masseneinsatz durch den Siegeszug der Compact Disc. SpĂ€ter lösen Lichtwellenleiter mit Laserstrahlen die SignalĂŒbertragung in Kupferkabeln ab.
31.5.1960Der Deutsche Bundestag beschließt das Bundesrundfunkgesetz - die GrĂŒndung eines Staatsfernsehens („Adenauer-Fernsehen“). Die GrĂŒndung der Deutschland-Fernsehen GmbH erfolgt am 25. Juli 1960.
17.12.1960Das 1. Fernsehurteil des Bundesverfassungsgerichtes schmettert das „Adenauer-Fernsehen“ ab. Infolge des Urteils wird es jedoch möglich, eine von den BundeslĂ€ndern betriebene, bundesweit operierende, Anstalt des öffentlichen Rechts zu schaffen. Das ist die Geburtsstunde des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF).
1.2.1961Der SaarlĂ€ndische Rundfunk startet sein Regionalfernsehen mit der (spĂ€ter ins 1. gewechselten) „Abendschau “. Produziert wird noch in einem umgebauten ehemaligen Pferdestall von Schloß Halberg.
Mehr: Hintergrund: SR-Presseinfo (1.2.1011)
23.4.1961Der WDR sendet die erste dokumentierte Staumeldung im Hörfunk. Die Infos haben damals noch einen Zeitversatz von bis zu 45 Minuten zwischen Sichtung und Meldung einer Verkehrsbehinderung.
6.6.1961Der Staatsvertrag der BundeslĂ€nder ĂŒber die Errichtung eines Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) wird unterzeichnet und tritt am 1.12.1961 in Kraft.
25.8.1961 Auf der ersten Nachkriegs-Funkausstellung in Berlin zog Loewes Optacord 500 die Blicke auf sich. Dieser erste Heim-Videorecorder weist bereits Eigenschaften der Massenprodukte der 70er Jahre auf, darunter die SchrÀgspur-Aufzeichnung des Bildes mittels rotierender Aufnahmeköpfe. So konnte ein TV-Halbbild ohne Unterbrechung gespeichert werden und Standbilder wurden möglich. Dies auf einem ca. 5 cm breiten Magnetband.
Mehr: Technischer Hintergrund: Loewe Opta Kurier 11/1961.
21.10.1961Der SaarlĂ€ndische Rundfunk startet die erste fremdsprachige Radiosendung in Deutschland Mezz’Ora Italiana fĂŒr italienische Arbeiter in Deutschland.
1962Die Grundlagen fĂŒr das Ende der Bildröhre werden gelegt: Siemens simuliert die Röhren im TV-Tuner durch Mesa-Transistoren.
1962Grundig stellt eine eigene Entwicklung zum hochzeiligen Fernsehen mit 875 Zeilen vor.
1.1.1962Der Deutschlandfunk nimmt als Einrichtung des Bundes den Sendebetrieb auf. Die Anstalt soll ein „umfassendes Bild Deutschlands“ ĂŒber eine „entpolitisierte und entgiftete Wahrheit“ vor allem in Richtung DDR vermitteln. Auf diese Aufgabe hin ist auch das Sendenetz optimiert. Der Westen der Bundesrepublik wird erst in den 70er Jahren versorgt.
Mehr: D-Radio - RĂŒckblick
23.7.1962Erstmals wird eine Live-„Schalte“ aus den USA durchgefĂŒhrt. 200 Millionen EuropĂ€er, darunter auch ARD-Zuschauer, sehen ĂŒber den wenige Tage zuvor in Betrieb genommenen Satelliten Telstar Bilder aus New York, San Francisco und Washington. US-PrĂ€sident Kennedy beschwor die Vision eines neuen Zeitalters weltweiter Kommunikation“.
Die Transistor-Technik des Telstar-1 Satelliten wurde durch RadioaktivitĂ€t aufgrund der US-Atombombentests in der AtmosphĂ€re so stark beschĂ€digt, dass der Satellit schon 11/62 außer Betrieb genommen werden mußte. Seither treibt Telstar im Orbit.
1963Die European Broadcast Union (EBU) richtet eine Arbeitsgruppe zur Entwicklung des Farbfernsehens ein.
3.1.1963Telefunken-Forscher Walter Bruch (1908-1990) erhĂ€lt ein Patent fĂŒr sein PAL-Farbfernsehen und demonstriert es vor internationalem Fachpublikum.
1.4.1963Das ZDF sendet - nicht im bis dahin gewohnten VHF-Band III, sondern auf UHF. Dort empfangen zunĂ€chst nur etwa 5 Prozent der GerĂ€te. Der Einbau eines UHF-Tuners kostet 200 DM. UHF-EmpfĂ€nger sind als BeistellgerĂ€te - Vorbild fĂŒr die heutigen digitalen Settopboxen - erhĂ€ltlich.
1.4.1963Das Zweite Deutsche Fernsehen nimmt bundesweit den Sendebetrieb auf.
3.4.1963ARD und das gerade aufgeschaltete ZDF, noch ohne private Wettbewerber, beginnen eine systematische Zuschauerforschung. Bis 1974 erfaßt Infratam-Infratest, wann die GerĂ€te in 825 ausgewĂ€hlten Haushalten eingeschaltet werden.
26.6.1963Beim Berlin-Besuch des US-PrĂ€sidenten John F. Kennedy werden bis zu 40 elektronische Kameras, 12 Ü-Wagen, ein Hubschrauber und 400 Techniker fĂŒr die Live-Übertragung eingesetzt.
30.8.1963Mit einem Konzert im Berliner Haus des Rundfunks wĂ€hrend der Funkausstellung wird in Deutschland der Stereo-Hörfunk eingefĂŒhrt.
Die Audio-Compact Cassette wird von Philips in den Markt eingefĂŒhrt.
31.12.1963Inzwischen sind zehn Millionen FernsehgerÀte in der Bundesrepublik Deutschland angemeldet.
1964Philips zeigt auf der Deutschen Industrieausstellung den „ersten in Serie gefertigten Videorecorder“ VR 3400. Das 45 Kilo schwere GerĂ€t zeichnet auf 1 Zoll breites Magnetband im SchrĂ€gspurverfahrenauf. Es speichert bei einer Laufgeschwindigkeit von 19 Metern pro Sekunde etwa 45 Minuten Bild (in Schwarzweiss) und Ton je Spule.
1964Die Forschungsabteilung des japanischen Senders NHK beginnt im Rahmen des „MUSE“-Projektes mit Entwicklungsarbeiten fĂŒr hochauflösendes Fernsehen.
1.5.1964Die kostenlose Programmiersprache BASIC (Beginner's All-purpose Symbolic Instruction Code) wird an einer US-Uni veröffentlicht, um Studenten den Einstieg in die Programmierung von Computern zu erleichtern. Das ging bis dahin nur mit teurer Software.
31.7.1964Die Sonde Ranger VII ĂŒbertrĂ€gt 16 Minuten lang Bilder vom Mond, ein Jahr spĂ€ter sendet Mariner IV vom Mars.
22.9.1964Der Bayerische Rundfunk beginnt sein Studienprogramm - das erste 3. Programm einer ARD-Anstalt.
20.9.1965 NDR, Radio Bremen und der Sender Freies Berlin beginnen ein gemeinsames 3. Fernsehprogramm mit der Sendung „Französisch im Fernsehen“.
1.1.1966Im Westen Deutschlands zahlen knapp 18,1 Mio. Haushalte fĂŒr das Radio an die GEZ; 12,2 M9io. Fernsehteilnehmer sind angemeldet.
22.6.1966Auf der Versammlung der Normungsorganisation Consultative Committee for International Radio CCIR tobt der Streit um die Farbfernsehsysteme. Eine Einigung wird nicht erreicht, da industriepolitische Aspekte und der Kalte Krieg die Debatte um die Technik dominieren. 59 Prozent der Anstalten entscheiden sich fĂŒr PAL, 36 Prozent fĂŒr Secam, der Rest lĂ€sst offen.
29.3.1967Die Chefs von Texas Instruments finden Jack Kilbys PrĂ€sentation des „Cal-Tech“ nicht wirklich interessant - wie Kilbys 1957 vorgestellten Mikrochip. Die zweieinhalb Pfund schwere schwarze Aluminiumdose assoziiert das spĂ€tere Produkt keinesfalls - den Taschenrechner. Canon bringt das GerĂ€t 1970 als Pocketronic heraus, der Ergebnisse nur auf Thermopapier ausdruckt. Die ersten GerĂ€te mit LED-Displays kosten in Deutschland umgerechnet merh als 1.000 Euro, wurden aber binnen weniger Jahre einerseits zum billigen Massenprodukt und andererseits zum leistungsfĂ€higen Arbeitsgegenstand. Heute sind diese Funktionen im Smartphone integriert. Gleichwohl wurden 2016 in Deutschland noch 2,6 Mio. Taschenrechner verkauft.
25.8.1967Willy Brandt schaltet auf Farbe. Foto: gfu/Messe Berlin Obwohl Außenminister Willy Brandt (Foto) nur einen „Dummy“-Knopf drĂŒckt, wird das TV-Bild erstmals farbig. Als erste Color-Livesendung wird „Der goldene Schuß“ vom MessegelĂ€nde der Funkausstellung ĂŒbertragen. 15 Firmen besetzen den Markt mit 28 Farb-TV-Modellen, die Preise bewegten sich zwischen 2.350 und 2.700 Mark.
1968Douglas C. Engelbart und William English vom Stanford Research Institute (SRI) prĂ€sentieren ihren „X-Y-Positions-Indikator fĂŒr ein Bildschirmsystem“. Die Vorstufe der Computermaus hatte ihren Durchbruch aber erst 1983, als Apple eine Weiterentwicklung fĂŒr 25 US-Dollars auf den Markt brachte.
16.3.1968Das Bundesverwaltungsgericht urteilt, dass GlĂ€ubiger der RundfunkgebĂŒhr die Sendeanstalten sind. Damit wird klargestellt, dass die Kompetenz zur Festlegung der GebĂŒhrenhöhe bei den BundeslĂ€ndern, nicht wie bis dahin bei der Post, liegt. Das Urteil fĂŒhrt damit zur spĂ€teren Etablierung der GebĂŒhreneinzugszentrale GEZ. Die LĂ€nder beschließen noch im gleichen Jahr eine Neuregelung, die die erste GebĂŒhrenerhöhung ab 1.1.1970 einschließt.
20.7.1969Um 3.56 Uhr MEZ betritt Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. 500 Millionen Zuschauer in aller Welt sind live dabei und sehen erstmals die Erde aus 365.000 Kilometern Entfernung.
8.1969Philips und Grundig bringen zur Funkausstellung Heimvideorecorder fĂŒr Schwarzweiß-Aufnahmen, die im Stile eines TonbandgerĂ€tes konzipiert sind, auf den Markt. Eine Spule reicht fĂŒr 45 Minuten.
Nordmende prĂ€sentiert einen Abtaster fĂŒr farbige Super-8-Filme - das erste Audiovisions-HeimgerĂ€t fĂŒr Farb-TV.
Blaupunkt und Becker zeigen die ersten Stereo-Autoradios.
3.10.1969Das DFF startet im Vorfeld des 20. DDR-Jahrestages sein 2. Programm. FĂŒr den Empfang werden zusĂ€tzlich 2 Mark (Radio und beide TV-KanĂ€le zusammen: 10 Mark) erhoben. 4 Millionen Haushalte haben einen Fernseher.
Erste Farbsendungen des DFF (mit der französischen Secam-Technik) veranlassen die TV-Satiriker des DFF zu der Bemerkung: „Jetzt muss das Programm nur noch bunt werden ...“ An den Wochenenden wird der Schirm (Ost) zunĂ€chst jeweils vier Stunden farbig bespielt.
Der Fernsehturm am Berliner Alexanderplatz („Telespargel“) wird seiner Bestimmung ĂŒbergeben.
29.10.1969Erstmals werden in den USA zwei Computer per Modem und Telefonstandleitung miteinander verbunden. Über den Internet-VorgĂ€nger Arpanet tauschen Wissenschaftler elektronisch Informationen aus.
31.12.1969Im Laufe des Jahres wurden in der Bundesrepublik 750.000 Farbfernseh-GerÀte verkauft.






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