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Fernsehen + Internet = „Smart-TV“ (5/5) | |
HbbTV-Messepräsentationen 2009 und 2010
Mit HbbTV-Portalen wird die rote Taste der Fernbedienung zum Schlüssel für die Verbindung zwischen Fernsehen und Internet. Auf der IFA 2009 wurden prototypische Anwendungen mit HbbTV vorgestellt: Beispiele für die grundlegende Renovierung des schon 30 Jahre alten Klötzchen-Videotextes waren ebenso zu sehen, wie für den TV-Schirm optimierte Mediatheken. Ebenso sichtbar wurden Perspektiven für die Programminformationen der EPGs. Dabei erinnert die optimierte Gestaltung überhaupt nicht an das Internet und die damit verbundenen Tücken des Computers.
Im September 2010, kurz nach erfolgter Standardisierung von HbbTV durch die ETSI im Juni 2010, folgten auf der Funkausstellung weiter entwickelte Anwendungen - darunter die bereits auf Sendung gegangenen Portale öffentlich-rechtlicher und privater Sender.
Kurz nach der IFA, im Rahmen der Technik-Fachmesse IBC, waren einige Beispiele zu sehen, die die kommerziellen Möglichkeiten von HbbTV aufgreifen.
Die auf den Messen fotografierten Beispiele zeigen das zum Teil recht unterschiedliche Herangehen an die Bedienung der Anwendungen. Abhängig vom Anbieter werden allerdings die Farb-, Zahlen- und Richtungstasten der Fernbedienung unterschiedliche eingesetzt. Sinnvoll wäre es sicherlich, wenn sich alle Programmanbieter - ähnlich wie beim alten Klötzchen-Videotext - auf eine gemeinsame Strategie für die Navigation einigen würden.
Fotostrecke 1: HbbTV auf der Funkaustellung 2009
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Den großen Unterschied zwischen dem alten Videotext und dem mit „Hybrid“-Technik zeigen die Wetterseiten der ARD: Links die 30 Jahre alte Klötzchengrafik, rechts die CE-HTML-Version.
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Der ARD-Videotext mit CE-HTML in der Demo-Version: Navigiert wird mit den Cursor-Tasten der TV-Fernbedienung. Die rote Taste schaltet ins Web, die anderen Farbtasten dienen zum Wechseln zwischen Text, EPG und Mediathek, die Zifferntasten wie gehabt zur Seitennavigation.
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Die ARD-Mediathek: Links eine Leitseite, rechts eine Nachrichtenseite der Tagesschau.
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Hybrides á la Privat-TV: Im „HDtext“ von RTL gibts natürlich auch Werbebanner. Links eine Infoseite, rechts (auch zum Vergleich) die Kölner Wettervision aus dem Internet.
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Eine ganz andere grafische Lösung findet Arte für seine Mediathek.
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Fotostrecke 2: HbbTV auf der Funkaustellung 2010
Die ARD gestaltet den Videotext für DasErste völlig neu. Links werden die Themenbereiche angezeigt, in der Mitte können einzelne Seiten angewählt werden. Rechts gibt es Programminfos mit Fotos und Links zur Mediathek.
Die meisten Mitgliedsanstalten bereiteten 2010 HbbTV-Anwendungen vor bzw. sendeten bereits.
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Das ZDF präsentiert seine Mediathek in HbbTV. Was sonst nur im Internet verfügbar ist, kommt nun auf den TV-Schirm. Nachrichten und Anderes ist (entsprechend der rechtlichen Vorgaben) bis zu sieben Tagen nach Sendetermin via Internet - und ohne Computer auf dem Fernseher - abrufbar.
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RTL nutzt die Möglichkeiten von HbbTV extensiv: Hier die Mediathek, in der über verschiedene Rubriken nach einzelnen Sendungen gesucht werden kann. Unten werden, wie auch bei ARD und ZDF, die navigationsmöglichkeiten mit den Farbtasten der Fernbedienung angezeigt.
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Seinen Videotext in HbbTV nennt RTL HD Text. Auch hier gibt es drei Felder: Zugriff aufs aktuelle Programm mit einem verkleinerten TV-Bild links, der eigentliche Videotext mit Links zu einzelnen Seiten in der Mitte und Top-News mit Foto rechts. Dazu unten eine clickbare Werbefläche.
Reizvoll: Über die PLZ-Eingabe kann ein regionaler Wetterbericht abgerufen werden.
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Ziemlich bunt: ProSieben unterlegt seine Videotext-Links mit Fotos und gruppiert rundherum viel Werbung.
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Auch bei Sat1 wird deutlich, dass Werbung - hier in einer Navigationsleiste am unteren Bildrand integriert - eine wichtige Rolle. Der neue Dienst verspricht - in Verbindung mit adressierbaren Empfangsgeräten - neue Werbe- und Verdienstmöglichkeiten für die Privaten eine wichtige Rolle spielt.
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Neben den TV-verbundenen Inhalten bietet der auf HbbTV spezialisierte Settopboxenhersteller Videoweb eine Plattform, über die u.a. auch Kinofilme als Video On Demand gekauft werden können. Geräte gibt es zunächst für DVB-S2, 2011 sollen Boxen für DVB-C kommen.
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Alle Fotos: dehnmedia |
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Der Sat-Betreiber Eutelsat will mit HbbTV mehr realisieren als nur programmbegleitende Inhalte. Für dessen Kabelkiosk-Programmpakete gibt es eine HbbTV-Plattform, die Kabelnetzer in spezifischer Konfiguration übernehmen können (ohne Abb.). |
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Fotostrecke 3: Kommerz mit HbbTV auf der IBC 2010
Wenige Tage nach der IFA nutzten weitere Anbieter die Broadcast-Fachmesse IBC in Amsterdam, um ihre Ideen für HbbTV vorzustellen.
Netzbetreiber Media Broadcast zeigte einen Prototypen eines mit HbbTV gestalteten Portals „DVB-T plus“. Es soll Shopping, Video on Demand, Pay-TV und interaktive Votings - sowie die Mediatheken der TV-Sender - mit der Terrestrik verbinden. Die Einführung sollte ursprünglich zusammen mit DVB-T2 erfolgen. Als „Multithek“ startete das (optisch erheblich veränderte) Portal aber schon im Februar 2013.
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Wesentlich schärfer spitzt eine Presseinfo der Firma Teveo zu, warum HbbTV für das werbefinanzierte Privat-TV interessant ist. Die „Möglichkeit der direkten Kundenansprache im neuen Fernsehen“ wurden am Beispiel von VW illustriert. So wurde gezeigt, „wo die Reise in Sachen TV-Werbung zukünftig hingeht“: Noch während der aktuelle Auto-Spot läuft, kann auf Knopfdruck eine Probefahrt vereinbaren oder selbst zum (unbezahlten) Werbeträger werden („Informationen zum Auto mit Freunden im Internet teilen“). Solches direktes Marketing gab es bisher nur im Internet, freut sich der Dienstleister Teveo. Der „direkte Draht zur Zielgruppe“ entstehe durch Registrierung des Zuschauers. „Nutzer werden ... automatisch erkannt und können über die Eingabe ihrer 4-stelligen PIN per Fernbedienung der Übermittlung von Kontaktdaten zustimmen oder den Kauf von Dienstleistungen autorisieren. Die Abrechnung erfolgt direkt über sein TV-ID Konto.“ Damit verlagert sich die umstrittene Preisgabe persönlicher Daten nun auch ins Fernseh-Umfeld.
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