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DAB+: Privatradios in Sachsen-Anhalt | |
Vier Stationen aus den beiden Senderfamilien des Bundeslandes starteten schon 2011 zunächst mit einer Gastrolle im Multiplex des MDR. Sechs kommerziellen Sender beteiligen sich. Zwei Programme sind mit drei bzw. vier regionalen Präsenzen auf Sendung.
Ausgangspunkt für den Einstieg der Privatradios war eine Ausschreibung der Medienanstalt MSA von Anfang 2010 - etwa zeitgleich mit der für den nationalen DAB+-Multiplex und im Zuge eines gemeinsamen Szenarios der mitteldeutschen Medienanstalten für die drei MDR-Bundesländer. Gesucht wurden sechs private Radiowellen für DAB+. Das entsprach ziemlich genau dem Radiomarkt auf UKW im Bundesland.
Erstes Bundesland mit landesweiten Privatsendern auf DAB+
Am 1. August 2011 gingen Radio SAW, Rockland Sachsen-Anhalt, Radio Brocken und 89,0 RTL in einem Multiplex mit dem MDR auf Sendung gehen. Zu dem Zeitpunkt war Sachsen-Anhalt das einzige Bundesland, in dem Privatradios landesweit in einem DAB+-Mux verbreitet wurden.
Voraussetzungen für den nächsten Schritt waren der vom MDR schon 2012 begonnene Ausstieg aus dem gemeinsamen Multiplex und der spätere Kanalwechsel des Privatmuxes. Der neue Kanal 11C war für höhere Sendeleistungen koordiniert als der bisherige Kanal 12C. So wurde das Empfangsgebiet ab 2017 deutlich vergrößert. Weil sich der Sendebetrieb verteuerte, kam eine Förderung durch die Medienanstalt MSA ins Gespräch.
Regionalisierungen: Vom Pilotprojekt zum Regelbetrieb
Im Privatradio-Kanal 11C wurden weitere zwei Plätze mit landesweiten Programmen besetzt, die jeweils einer der beiden landesweit aktiven Privatradio-Gruppen zuzuordnen sind. Mit einer Belegung durch nur sechs Programme reichten die Kapazitäten naturgemäß aus, um die von der UKW-Verbreitung her gewohnten Regionalisierungen auf DAB+ zu übernehmen. Die MSA rief dafür 2016 das Pilotprojekt „Dynamische Rekonfiguration“ ins Leben.
Dort stieg zuerst Radio SAW mit Regionalisierungen für Halle, Harz und Magdeburg, später auch für Dessau/Wittenberg ein. Der Wettbewerber Radio Brocken folgte mit seinen Versionen für Halle, Magdeburg und Dessau.
Ein Gegenstand der Untersuchung war, neben sendetechnischen Fragen, die Eignung der Zusatzdienste Dynamic Label und Slideshow für Werbung auf dem Radiodisplay. Erprobt wurden auch die Kopplung des Verkehrsinfodienstes TPEG mit aktuellen Baustelleninfos. Als weiteres Projekt begann im November 2019 ein Test mit dem Katastrophenschutzdienst „Emergency-Warning-Functionality“ (EWF).
Die Laufzeit des Projektes wurde mehrfach - zuletzt bis Ende 2019 - verlängert. Im Februar 2019 entschied die MSA den Übergang in den Regelbetrieb ab 2020. Zugleich wurden noch freie 88 Capacity Units beiden Programmfamilien je zur Hälfte zugeteilt. „Damit können die Veranstalter die Regionalisierung von Programm und Werbung weiter vorantreiben“, so die MSA. Kurz zuvor wurde eine Landesförderung von bis zu 80 Prozent der Sendekosten für 2019/2020 bekannt gegeben. Zudem wurden die DAB+-Zulassungen aller sechs Programme bis 2029 verlängert.
Zeitgleich wurde ein Mobilitätsdienst des Instiutes ifak erprobt, der laut Statement der Beteiligten „möglichst zeitnah in den Regelbetrieb überführt werden“ sollte. Dabei wird DAB+ aöls Transportplattform für innerstädtische Baustellen-, Verkehrs- und Ereignisinformationen und Daten der Elektromobilität (z.B. Lage und Belegung von Ladesäulen) genutzt.
Randglosse: Wann könnte der UKW-Austieg kommen?
Das hatte der Landtag 2014 vorgegeben und dafür 2025 beschlossen. Damit folgte man dem Telekommunikationsgesetz des Bundes, das ebenfalls dieses Eckdatum nannte. Zu dem Zeitpunkt zeichnete sich bereits ab, dass das wegen der uneinheitlichen Entwicklung in den 16 Bundesländern und der Verweigerungshaltung des Privatradioverbandes VPRT (später: Vaunet) nicht zu machen war. Der UKW-Ausstieg wurden zwischenzeitlich ganz aus dem TKG entfernt. Gleichwohl wurde MSA-Direktor Martin Heine Anfang 2016 von einer Zeitung mit folgender Einschätzung zitiert: „Aus meiner Sicht wäre eine bundesweite Abschaltung im Jahr 2020 eine realistische Festlegung.“ Im Sachstandsbericht zur Digitalisierung an den Landtag vom August 2020 gehen die Privatradios jedoch davon aus, dass UKW bis 2030 erhalten bleibt.
2019: MDR-Länder auf Platz 2 bei der Haushaltsausstattung
Die privaten Haushalte der drei MDR-Bundesländer mögen zu dieser optimistischen Vorausschau beigetragen haben. Denn dort rüstet man sich seit 2016 in überdurchschnittlichem Maß mit DAB+-Radios aus. Laut dem Digitalisierungsbericht Audio 2019 der Landesmedienanstalten belegt Sachsen-Anhalt gemeinsam mit Sachsen und Thüringen Platz 2 der bundesweiten Statistik.
Die Haushaltsausstattung in den MDR-Ländern stieg von 14,2 Prozent in 2016 auf 19,2 Prozent in 2018 und machte dann zwei große Sprünge: um rund 25 (!) auf 24,1 Prozent bis Mitte 2019 und bis Mitte 2020 um nochmal 20 auf 28,9 Prozent.
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DAB+-Ausstattung. Grafik: Audio Trends 2022 (klickbar). |
Weitere Informationen:
Hier werden allgemeine Meldungen gelistet. Links zu Infos über Ausschreibungen, Aufschaltungen usw. finden sich auf den Senderseiten für Sachsen-Anhalt. |
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Hintergrund |
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EWF |
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Bestandsaufnahme und Perspektiven. |
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EWF-Dienst testet in Sachsen-Anhalt. |
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MSA verstetigt Regionalisierung auf DAB+. |
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Landesförderung für Regionalisierungs-Projekt. |
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Ausschreibung ohne Bewerbungen. |
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Alle Zulassungen für Sachsen-Anhalt verlängert. |
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Regionalisierungs-Projekt verlängert. |
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Sachsen-Anhalt gibt Lowpower-Kanal auf. |
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MDR-Länder mit deutschlandweiten Bestwerten. |
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Jetzt regionalisiert auch Radio Brocken. |
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SAW mit drei Regionalisierungen. |
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MSA soll Sendekosten fördern. |
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1A Deutsche Hits und RTL in the mix OnAir. |
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Kanalwechsel der Privaten am Brocken. |
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Zwei weitere Programme für Sachsen-Anhalt. |
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Gesetzesnovelle setzt UKW-Austieg auf Ende 2025 fest. |
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Planung 2014 für Sachsen-Anhalt. |
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Private Regionalfenster? |
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Kanalwechsel am 1.12.2011. |
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Empfangsprognose des MDR-Ensembles (12/2011). |
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Download |
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MDR kündigt Sendestart am 1. August 2011 an. |
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Ergebnis der Ausschreibungen für Mitteldeutschland (Mai 2010). |
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Ausschreibung für Sachsen-Anhalt (April 2010). |
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Das Szenario für Mitteldeutschland (März 2010). |
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