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DAB+ - Mehr als nur Hörfunk

Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der DAB+-Standard beinhaltet zahlreiche Datendienste zusätzlich zur Radioübertragung. Diese können inhaltlich mit den Programmen verbunden sein. Aber auch nicht programmbegleitende Dienste sind möglich.

Die Verwendung von Multimedia-Elementen, z.B. Grafiken, ist eines der Langbrenner-Argumente für das digitale Radio. Allerdings wurden sie wegen der geringen Akzeptanz von DAB (alt) nie eingeführt. Auch mit dem neuen DAB+ braucht es einige Zeit, bis diese sich - über die Wiedergabe von Lauftexten hinaus - auf der Programm- wie auf der Geräteseite Bahn brechen.

Technische Voraussetzung für die Übertragung zusätzlicher Daten ist das Multimedia Object Transfer Protocol (MOT). Damit werden die Daten in sog. Segmente aufgeteilt. Diese werden nacheinander ins Sendesignal eingebaut und im Endgerät zusammengefügt. Auf MOT setzt der Broadcast Website Service BWS auf, womit HTML-Strukturen und -Links in das Sendesignal integriert werden können.

Mit MOT können programmbegleitende Daten (Programm Associated Data, PAD) entweder ins Radio-Sendesignal integriert oder im Multiplex als eigener Datenkanal (N-PAD genannt) übertragen werden. Es ist möglich, mehrere Dienste zu übertragen. Dann ist die Rede von Secondary Service Components (PAD-SSC).

Nicht nur programmbegleitende Dienste

Wie beim digitalen Fernsehen kann auch der digitale Hörfunk durch programmbegleitende (oder andere) Dienste ergänzt werden. Zuerst zu nennen ist der Electronic Programm Guide, d.h.
Programminformationen über den eingeschalteten Sender oder sogar übergreifend zu allen Programmen eines Ensembles.

Schon erprobt sind sog. Visual Radios wie die zeitweise im Bundesmux vertretenen BigFM2See oder 90elf im nationalen Multiplex. Fast schon üblich ist die Ergänzung von Audio-Inhalten durch Slideshows: Die Fotos, Grafiken oder Texttafeln kommen hier über den Radio-Sendeweg.
Beispiel für einen EPG mit Slideshow. Grafik: www.digitalradio.de
Heimgeräte mit Internetanschluß können visuelle Inhalte mittels RadioVIS auch aus dem Internet einsetzen. Dieses Feature der offenen Standardfamilie Radio DNS kann auch mit UKW- und Webradio verwendet werden.

Beispiel für einen EPG mit
Slideshow (anclicken!).
Quelle: www.digitalradio.de.
Als inhaltliche Draufgabe zum Hörfunk und Teil des Sendesignals nutzen etliche Anbieter den neuen Dienst Journaline. Es handelt sich um ein Datenkarussell mit Textinformationen für das Radiodisplay. Netzbetreiber Media Broadcast betrieb damit einige Zeit lang einen beispielhaften Datenkanal u.a. mit eigenen Nachrichten sowie solchen von digitalradio.de und Red Bull.

Programmbegleitenden Charakter haben die mit den Anfängen von DAB+ genutzten Dynamic Label Segments (DLS). Ähnlich wie die von UKW bekannten RDS-Infos können hier Textnachrichten von maximal 128 Zeichen Länge als Datenanteil des Radiosignals gesendet werden. Denkbar sind der Stationsname, laufender Musiktitel und Interpret usw. Die Erweiterung DLS+ macht zusätzlich die Speicherung im Gerät möglich, so dass per DLS gesendete Infos unabhängig vom Ausstrahlungstermin abgerufen werden können.

In seinem Datenkanal setzt Deutschlandradio auch das Verfahren Broadcast Website (BWS) ein, um seine Internetseiten - als Ergänzung zum Radioangebot - für geeignete Displays abrufbar zu machen.

Im Bereich des Möglichen, wenn auch noch nicht praktiziert, sind Empfang und Speicherung von begleitenden Audiodateien über den Sendeweg (also: nicht per Internet) mittels Filecasting (bis 2013: file collector).

Nationaler Digitalradio-Multiplex: Beispiele für programmbegleitende Dienste

Slideshow Journaline Slideshow Slideshow
Slideshow
Journaline
Slideshow
Journaline
Slideshow Slideshow
Slideshow
Journaline
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Anmerkung: Alle Programme des nationalen Multiplex senden Kurztexte (z.B. Titel des Sendung oder der laufenden Musik) mit DLS.
Stand : 7/2019.

Datenkanäle
EPG Journaline
BWS
Journaline
(eingestellt)

Telematik-Dienste
TPEG V Traffic Premium Mobile *) 3D Traffic Live *) TPEG **) ECODyNIS ***)

    *) Kommerzielle Telematikdienste, an bestimmte Geräte gebunden.
  **) Landesweite Infos aller Anstalten (ausführlich).
***) Telematikdienst für TPEG in zeitweiser Erprobung im Raum Hannover.
Stand: Januar 2015.

Weitere Informationen
Hintergrund: Mobilitätsdienste mit TPEG-Verkehrsdaten.
Hintergrund: Notfall-Infos über DAB+.
Forschung: DAB+ und autonomes Fahren.



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