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Nachrichten-Archiv: Dezember 2005 | |
30.12.2005 • Hessen: Anstoß für DMB-Piloten | |
In Hessen reicht es doch für die Ausschreibung eines DMB-Projektes „zunächst an den Austragungsstandorten der Fußball-Weltmeisterschaft“. Gesucht werde ein „'Plattformbetreiber', der über das Netz bis zu vier Fernseh- sowie Diensteangebote zusammenstellt und für den Empfang über spezielle Handys anbietet“. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 31. Januar.
In der Presseinfo heisst es weiter: „Möglich geworden ist die Ausschreibung nach einer Einigung der Landesmedienanstalten mit ARD und ZDF, die deren Interessen Rechnung trägt.“ So wird in netter Form gesagt, wie nett man zueinander sein kann.
Vor zwei Wochen (nach! der Einigung mit ARD und ZDF im Frequenzstreit) hatte die LPR nachgetreten und dem Gegner dann noch die Rote Karte gezeigt: „Die Haltung der öffentlich-rechtlichen Programmanbieter HR und ZDF wird nun aller Voraussicht nach die Einführung von Handy-TV erschweren, vielleicht sogar unmöglich machen“.
Ganz so schlimm kann's aber nicht gewesen sein. DMB in Hessen ordne sich in die bundesweiten DMB-Aktivitäten ein. „Sobald als technisch möglich“ (da bekommen ARD und ZDF ihre nächste Gelbe Karte) würden Erprobungen des Konkurrenzstandards DVB-H eingeleitet.
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Quelle: Presseinfo LPR-Hessen vom 30.12.2005 / Text der Ausschreibung (pdf, 17 kb).
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28.12.2005 • Privat-TV auch via Sat bald nur gegen Kohle? | |
Anfang des Monats hatte RTL noch verlauten lassen, Free-TV bleibe Free-TV. Jedoch sei der „Schutz von Lizenzrechten“ nicht erledigt. Jetzt scheint die Bertelsmann-Truppe Nägel mit Smartcard-Köpfen zu machen. Nach der Vereinbarung mit der KDG über eine Grundverschlüsselung könnte auch die Schröpfung von 14 Millionen Satellitenhaushalten bevor stehen.
„Künftig sollen alle Sat-Haushalte die deutschen Privatsender nur noch nach einer Registrierung und Zahlung einer monatlichen Gebühr mit einem Pay-TV-Receiver empfangen können.“ Das meldete eine Fachzeitschrift kurz vor den Feiertagen. Allerdings haben die Beteiligten, soweit sie befragt wurden, nichts bestätigt. Auch die Behauptung, es seien Bauteile für 14 Millionen Smartcards bestellt worden, ist nicht belegt.
Damit ist unklar, ob es sich hier um eine Aktion zur Zeitschriften-Verkaufsförderung oder nur um Panikmache handelt - oder, ob's einfach nur stimmt.
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Quelle: Meldung Digitalfernsehen vom 23.12.2005.
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22.12.2005 • Berlin: MABB schreibt alles aus | |
Die MABB hat jetzt sämtliche im Raum Berlin-Brandenburg noch nicht im Regelbetrieb genutzte DVB-T Kanäle ausgeschrieben. Soweit es um DVB-T geht, ist eine Bedarfsermittlung Ziel der Massnahme. Festgestellt werden soll, welche TV- und Radioveranstalter ihre Programme in der Region Berlin-Brandenburg auf dem Weg verbreiten wollen.
Die Medienwächter haben den Programm-„Gau“ im Blick: Sollten sich geförderte private Veranstalter aufgrund des EU-Urteils vom vergangenen November für einen Ausstieg bei DVB-T entscheiden, „können auch die dadurch freiwerdenden Kapazitäten im Rahmen dieser AUsschreibung vergeben werden“.
Damit profiliert sich die MABB - trotz erklärter Bevorzugung von DVB-H - ausserdem als bisher einzige Landesmedienanstalt, die das Handy-TV wirklich „technologieneutral“ angeht und Ressourcen für Versuchsbetriebe mit DVB-H wie auch DMB bereit stellt. Hintergrund ist freilich, dass für die Funkausstellungen ohnehin beide Techniken gebraucht werden.
• DVB-H: Die Ausschreibung erfolgt hier nicht nur für einen Versuchsbetrieb zwischen Fussball-WM und IFA 2007. Der Regelbetrieb werde, „soweit sich hinreichende Aussichten für einen Einstieg“ ergeben, als zweite Stufe durchgeführt. Ein Wechsel vom bisher für das Versuchsangebot genutzten K39 auf einen Kanal mit höherer Reichweite könnte aufgrund der Internationalen Frequenzkonferenz (RRC06) notwendig werden.
• DMB: Hier für stehen die Blöcke LE (Brandenburg und Berlin) und LI (Berlin) zur Verfügung, über die ebenfalls ab der Fussball-WM bis zur IFA 2007 mit DMB gesendert werden darf. Die Leistung der Sender reiche aber nicht für den Indoor-Empfang. „Diese Probleme können durch Investitionen in das Sendernetz reduziert werden.“ Interpretiert heisst das: Wer will, dass seine DAB- bzw. DMB-Angebote innerhalb von Gebäuden und in ungünstiger Lage gut empfangen werden können, muss - verglichen mit dem jetztigen Status von DAB - mit erheblichen Mehrkosten für die Programmverbreitung rechnen.
• DVB-T (K59/K56): Grundlage der Ausstrahlung der TV-Programme N-TV und Euronews sowie von 32 Radioprogrammen ist eine auf ein Jahr befristete Sondergenehmigung. Nun können TV- bzw. Radio-Veranstalter für einen Regelbetrieb beantragen. Für den Regelbetrieb ausgeschrieben wird ausserdem ein TV-Platz auf dem Kanal 56 (derzeit 9Live). Wenn die Anmeldungen die Sendekapazitäten überschreiten, können Sendeplätze auf dem K65 vergeben werden.
• DVB-T (K65): Die Firma Teles wollte den bisher nicht genutzten K 65 ganz oder teilweise für ihren Internetzugangsdienst „Super Hot Spot Berlin-Brandenburg“ haben. Da es sich dabei nicht um Rundfunk handelt, kann der Kanal bzw. die Kapazitäten nur befristet von 2007 bis 2010 freigegeben werden. Das geht aber nur, wenn es keine (oder zumindest nur einige) Interessenten aus dem Rundfunkbereich (TV und Radio) gibt.
Änderungen der Kanalbelegung sind aufgrund der Ergebnisse der Internationalen Frequenzkonferenz (RRC06) möglich. Die Ausschreibung läuft bis zum 22. Februar 2006.
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Quellen: Ausschreibung der MABB vom 22.12.2005. / dehnmedia-Hintergrund zum Internet über DVB-T.
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22.12.2005 • Mitteldeutschland: DVB-T über Erwartung | |
In Mitteldeutschland sind „bereits eine Woche nach dem DVB-T-Start viele tausend Geräte verkauft worden“, so Michael Richter, DVB-T Geschäftsstellenleiter. Damit hätte der Handel laut Richter nicht einmal bis zum Jahresende gerechnet. Die knapp 1.000 telefonischen Anfragen von Zuschauern sowie Mails hätten sich vorwiegend auf das Fehlen der Privatprogramme und den Umgang mit Settopboxen konzentriert. Ein Messwagen des MDR stehe ebenfalls zur Verfügung.
Die Service-Hotline ist unter 01805 / 10 79 09 (12 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz) auch an den Werktagen zwischen Weihnachten und Neujahr zwischen 8 und 20 Uhr erreichbar.
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Quelle: Presseinfo der Geschäftsstelle vom 22.12.2005.
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22.12.2005 • Kabel: RTL-Gruppe digital nur mit Ausweis | |
„Auch bei RTL heisst es, Free-TV bliebe Free-TV.“ Dieser Grundsatz war am 1. Dezember noch interpretierbar. Seit heute gilt: Die RTL-Gruppe hat mit Kabel Deutschland für die digitale Verbreitung ihrer Programme RTL Television, VOX, RTL 2, Super RTL und n-tv eine Grundverschlüsselung vereinbart. Das Paket geht am 1. Januar in die KDG-Netze in 13 Bundesländern.
Das Angebot werde für Digitalkunden der KDG automatisch kostenfrei freigeschaltet. Kunden, die auf Digitalempfang umsteigen wollen, müssen eine von KDG zertifizierte Settopbox mit KDG-Smartcard erwerben. Die Smartcard werde „von der KDG wie bisher gegen ein einmaliges Freischaltentgelt in Höhe von 14,50 Euro aktiviert“.
Auch frühere Spekulationen werden wieder gehandelt: Danach könnte RTL auch seine Satellitenprogramme in Zusammenarbeit mit dem Betreiber Astra und dessen Techniktochter APS verschlüsseln. |
Quelle: Presseinfo der KDG vom 22.12.2005 (doc, 68 kb).
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21.12.2005 • Südwesten: Mehr zum Startszenario | |
Eine grobe Darstellung der weiteren DVB-T-Planung für den Südwesten auf der SWR-Website bestätigt einen Einschalttermin im 2. Quartal 2006 - also rechtzeitig zur Fußball-WM.
Die Umstellung beginne in Baden-Württemberg mit den Sendern Heidelberg Königstuhl und Stuttgart Frauenkopf, über die Multiplexe von ARD, ZDF und SWR gesendet werden.
In Rheinland-Pfalz soll zunächst Kaiserslautern vom Standort Dansenberg mit je einem ARD- und ZDF-Kanal senden. Das Südwestfernsehen kommt dort vom Rotenberg, im Raum Ludwigshafen von der Anlage Weinbiet.
Termine, Kanäle und Programmangebot werden bekannt gegeben, sobald die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind. Erst im zweiten Halbjahr könnten Koblenz und der Raum Trier/Saarland folgen.
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Quelle: Meldung vom 20.12.2005 auf www.swr.de.
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20.12.2005 • USA: Kompromissplan für Digitalumstieg | |
Zwischen dem, US-Repräsentantenhaus und dem Senat bahnt sich ein Kompromiss zum Digitalumstieg an. Die geplanten Subventionen für private Haushalte wurden auf 1,5 Milliarden Dollars halbiert, der Termin für die Analog-Abschaltung vom 7. April auf den 17. Februar 2009 vor das jährliche College-Football-Turnier gelegt. Betroffen seien 73 Millionen Antennenhaushalte; an Bedürftige können Gutscheine über 40 Dollars als Zuschuß für den Boxenkauf ausgegeben werden. Das Gesetz muss noch den US-Senat passieren.
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Quelle: Bericht von Reuters vom 19.12.2005 (englisch). / dehnmedia-Meldungen vom 22.10. und 21.11.2005.
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19.12.2005 • Thüringen: DMB - abgemachte Sache? | |
Die Thüringische Landesmedienanstalt TLM hat ein Erprobungsprojekt für Handy-Fernsehen im DMB-Standard ausgeschrieben. Interessierte Programmveranstalter können sich bis zum 20. Januar bewerben. Das Projekt sei zwar zunächst auf drei Jahre befristet. Eine Versuchsverlängerung oder der direkte Übergang in den Regelbetrieb werden von der TLM aber schon angekündigt. Damit scheint wohl klar zu sein, wie es um die „Technologieneutralität“ der „Erprobung“ von Handy-TV in dem Bundesland bestellt ist. (siehe auch Meldung: LMAs sind technologienneutral).
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Quelle: Presseinfo der TLM und Ausschreibung vom 19.12.2005.
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18.12.2005 • Berlin: DVB-T Radio auf der Kippe? | |
Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur haben sich gegen eine Beteiligung am Berliner DVB-T Hörfunkprojekt entschieden. Die Reichweite sei zu gering, erklärte ein Sprecher gegenüber dem Internetdienst Teltarif. Um das Angebot auf Kanal 59 von bisher 32 auf 34 Programmen auszubauen, wären die Datenraten etwas reduziert worden. Teltarif spekuliert nunmehr darüber, dass das Radioangebot nach der vorgesehenen einjährigen Projektzeit im kommenden August insgesamt aufgegeben wird.
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Quelle: Meldung von Teltarif vom 17.12.2005. / Hintergrund: Radio über DVB-T.
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15.12.2005 • Niedersachsen: Knopfdruck für Lingen und Osnabrück | |
Im DVB-T Start im Emsland sieht Landrat Bröring sich von ARD und ZDF in dem Bemühen unterstützt, im Umfeld der FH Lingen einen Medienstandort aufzubauen.
Seit gestern sind in der Region elf TV-Programme und ein MHP-Dienst in der Luft. Die Umstellung der Technik sei normal verlaufen.
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Quelle: Presseinfo vom 14.12.2005 (pdf, 72 kb).
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14.12.2005 • NRW: DMB-Test ausgeschrieben | |
Handy-TV nach dem Standard DMB soll in Nordrhein-Westfalen erprobt werden. Die Landesmedienanstalt LfM startete entsprechend dem Beschluß aller Landesmedienanstalten eine bis zum 26. Januar 2006 laufende Ausschreibung. Private und öffentlich-rechtliche Anbieter könnten ab dem 1. Mai 2006 nach dem Samsung-Standard für drei Jahre „zur Erprobung des Einstiegs in den Regelbetrieb“ im L-Band auf Sendung gehen.
Zunächst sollen die WM-Spielorte Köln, Dortmund und Gelsenkirchen versorgt werden, Städte mit mehr als 200.000 bzw. 100.000 Einwohner sollen später in weiteren Schritten folgen.
Damit scheint ein Vollausbau im Regelbetrieb schon durchgeplant. Allerdings müssten Deutschlandradio, WDR und ZDF der Frequenzplanung vorab zustimmen.
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Quelle: Presseinfo der LFM vom 14.12.2005 / Ausschreibung (pdf, 31 kb) und Merkblatt dazu (pdf, 37 kb).
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13.12.2005 • DMB vs. DVB-H: LMAs sind technologieneutral | |
Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten hat ausdrücklich ihre Technologieneutralität in der Debatte um Vor- und Nachteile des Handy-Fernsehens mit DVB-H und DMB bekräftigt. Man wolle „die Möglichkeit eröffnen, beide Digitalisierungstechniken zu erproben und ggf. auszubauen“.
„Wir wollen bei der DMB- und bei der DVB-H-Technologie neuen, mobilen Bewegtbilddiensten zur Akzeptanz verhelfen“, erklärte DLM-Vorsitzender Thaenert.
„Der Stein muss mit einer abgestimmten Markteinführung ins Rollen gebracht werden“.
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Quelle: Presseinfo der DLM vom 13.12.2005/ Hintergrund: Handy-TV / Archiv-Meldungen vom 29.8. und 23.9.2005.
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12.12.2005 • Nordhessen: Rückkehr zur Unvernunft | |
Im nach Intervention der Staatskanzlei beigelegt geglaubten Streit um DVB-T Frequenzen hat die hessische Landesmedienanstalt LPR nachgelegt. „Die Haltung der öffentlich-rechtlichen Programmanbieter HR und ZDF wird nun aller Voraussicht nach die Einführung von Handy-TV erschweren, vielleicht sogar unmöglich machen“, erklärte Winfried Engel, Vorsitzender der LPR-Versammlung. Die LPR könne „nicht die Partikularinteressen einzelner Rundfunkveranstalter berücksichtigen“, sondern sei „einer möglichst umfangreichen Versorgung hessischer Zuschauer und Zuhörer mit einer Vielzahl unterschiedlicher Angebote verpflichtet“. Dabei seien die Interessen Gesamthessens zu beachten - auch im Bezug auf „DMB - Digital Multimedia Broadcasting oder auch das digitale Handy-Fernsehen“.
Hintergrund: Nachdem die Privaten DVB-T in Nordhessen eine Absage erteilt hatten, wollte das ZDF bei der Umstellung auf DVB-T zu einem ursprünglich für SAT1 reservierten Kanal wechseln. Obwohl es immer noch drei freie Kanäle gibt, beharrte die LPR auf der bisherigen Aufteilung, um „speziell in Nordhessen Möglichkeiten für weitere Techniken wie Handy-TV offen (zu) halten.“
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Quelle: Presseinfo der LPR Hessen vom 12.12.2005.
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9.12.2005 • Europa: Analog kommt bis 2015 ins Technikmuseum | |
Ein Bericht fasst den aktuellen Stand der Migrationsszenarien zu DVB-T und der Analog-Ausschaltungen in West- und Mitteleuropa zusammen. Danach werden neben Deutschland Finnland, Schweden und die Niederlande zu den ersten Ländern gehören, wo die analoge Antennenausstrahlung schon 2008 endet. Erst ab 2012 schalten der Frühstarter England sowie Frankreich, Spanien, Portugal und Griechenland ab. Zu den Schlußlichtern zählt auch Italien, wo DVB-T Geräte auf dem Umweg über die MHP-Ausstattung staatlich subventioniert werden.
EBU ist ein Zusammenschluß von 74 europäischen Programmveranstaltern. Digitag ist eine Interessengruppe, die sich international mit der Einführung von DVB-T beschäftigt.
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Quelle: Website von Digitag (in englischer Sprache).
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8.12.2005 • Nordhessen/Göttingen: „Rückkehr zur Vernunft“ | |
Die LPR Hessen „hat ihren Widerstand bei der Frequenzzuteilung an den Hessischen Rundfunk und das ZDF aufgegeben“, teilt der HR am Donnerstag abend mit. „Mit dieser Rückkehr zur Vernunft kann das digitale terrestrische Fernsehen DVB-T in Nordhessen wie vorgesehen noch rechtzeitig zur WM 2006 empfangen werden“, erklärte dazu HR-Intendant Helmut Reitze. Nach seinen Worten hat die hessische Staatskanzlei offenbar vermittelnd eingegriffen. Im Ergebnis dieses „Krisengespräches“ verzichtete der HR dem Vernehmen nach auf eine ihm zustehende DAB-Frequenz. Damit wurde ein Ringtausch möglich, wodurch die von der LPR für das Handy-Fernsehen blockierten Kapazitäten weiter für DVB-H oder DMB verfügbar bleiben. Die Äußerung der Landes-CDU war offenbar als Signal an die LPR im Vorfeld der Besprechung beim Chef der Staatskanzlei Stephan Grüttner (CDU) zu verstehen.
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Quelle: Presseinfo des HR vom 8.12.2005.
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8.12.2005 • Nordhessen/Göttingen: Auch Landes-CDU kontra LPR | |
Das Verhalten der LPR in Sachen DVB-T für Nordhessen kritisierte Volker Hoff, medienpolitischer Sprecher des Landes-CDU. In einer Presseerklärung heißt es: „Die Digitalisierung der Übertragungswege ist für unsere wirtschaftliche Entwicklung und für das Standortmarketing in Hessen von entscheidender Bedeutung. Es kann nicht sein, dass eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung durch die Blockadehaltung der Landesanstalt verzögert wird.“
In der Presse wies die LPR die Kritik des NDR zurück. „Das ZDF möchte eine Frequenz nutzen, die ihm nicht gehört“, erklärte Joachim Becker, Vizechef der Behörde in der Regionalzeitung HNA.
Streitgegenstand ist der Kanal 42, der laut NDR für den Raum Göttingen dem ZDF von der Bundesnetzagentur zugeteilt worden sei. Bisher hatte es zudem geheißen, dass Göttingen und Nordhessen koordiniert gestartet werden sollten. Dass sich die LPR nun von den Entscheidungen der Bundesnetzagentur überrascht gibt, ist wenig glaubwürdig.
Polemik: Die LPR gibt hier den beleidigten Bürokraten. Und zwar zu Lasten deren, die sie finanzieren - das sind die Gebührenzahler.
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Quelle: Presseinfos der CDU, HR und NDR zu Göttingen. Bericht der HNA am 5.12. 2005.
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6.12.2005 • Rhein-Main: Zuschauer mal 3 | |
Ein Jahr nach dem Ende der Analog-versorgung am 6. Dezember 2004 sind in der Rhein-Main-Region rund 350.000 DVB-T Empfänger verkauft worden. Gegenüber den 120.000 DVB-T Haushalten, mti denen Medienforscher Anfang März gerechnet haben, hat sich die Zahl der Digitalantennen-Nutzer also verdreifacht.
Über zwei Drittel der DVB-T-Nutzer sind mit der neuen Empfangstechnik sehr zufrieden. „Mehr als 20 Prozent denken daran, weitere Fernsehgeräte mit DVB-T auszustatten“, erklärte HR-Intendant Helmut Reitze. DVB-T sei mehr als nur Analog-Ersatz, so nehme die Nachfrage nach portablen Geräten stetig zu.
Bis Jahresende werden, so Reitze, 60 Prozent der Bevölkerung (etwa 49 Millionen Einwohner) mit DVB-T versorgt sein. Bis Ende 2008 wollen ARD und ZDF (ohne die privaten Programme) den Versorgungsgrad auf 90 Prozent ausbauen.
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Quelle: Presseinfo des HR vom 6.12.2005.
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6.12.2005 • MVP: DVB-T als Urlauberfernsehen | |
Mit einem Festakt startete DVB-T nun auch in Mecklenburg-Vorpommern - zwar fast flächendeckend, aber ohne Privatprogramme. Deren Veranstalter wurden aufgerufen, die Zuschauerschaft auch während deren Urlaubszeit und digital zu besenden.
Seit heute werden 1,75 Millionen Zuschauer (90%) in dem Bundesland mit 7 öffentlich-rechtlichen Programmen und einem MHP-Dienst versorgt. In dem nordöstlichen Bundesland wird allerdings nur mit 19.000 Antennenhaushalten (Stand Ende 2003) gerechnet.
Auch in MVP kann es sein, dass einzelne Dachantenne auf eine andere Sendeanlage umgeschwenkt werden müssen. Das Projektbüro veröffentlichte eine Liste der alten und neuen Sendestandorte.
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Quelle: Presseinfo von DVB-T Nord vom 6.12.2005 (pdf, 32 kb) / Liste der Sendeanlagen (pdf, 38 kb).
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5.12.2005 • Hessen-LPR: Handy-TV kontra DVB-T? | |
Die „Blockadehaltung“ der Landesmedienanstalt LPR gefährde den DVB-T Start in Nordhessen vor der Fußball-WM, kritisierte HR-Intendant Helmut Reitze. Die LPR treibe „auf dem Rücken der Nordhessen medienpolitische Spielchen“ mit dem Ziel, von „HR und ZDF den Verzicht auf Frequenzen erzwingen“, die für DVB-H bzw. DMB umgewidmet sollen.
Wenn die Frequenzzuteilung nicht bis Mitte Dezember erfolge, könne das digitale Fernsehen in ganz Hessen erst Mitte 2007 - mit einjähriger Verzögerung - eingeführt werden. Dafür seien die technischen Planungen für sechs zusätzliche Senderstandorte weitgehend abgeschlossen und die Frequenzabstimmungen erfolgt.
Reitzes heftige Kritik passt zur Meldung vom Wochenende über den geplatzten Starttermin für den Raum Göttingen.
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Quelle: Presseinfo des Hessischen Rundfunks vom 5.12.2005.
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5.12.2005 • ZDF: Handy-TV kann zur Fußball-WM kommen | |
Das ZDF erwartet, „dass die Industrie bereits im Frühjahr Geschäftsmodelle vorstellt, damit sie dann bei der Fußball-WM das 3:2 der deutschen Mannschaft im Halbfiliale millionenfach über das Handy jagen kann“. Das erwartet ZDF-Chef Markus Schächter im Gespräch mit der Zeitschrift Focus.
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Quelle: Bericht von Focus am 5.12.2005.
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5.12.2005 • IFA 2006: Erstmals ohne Öffentlich-rechtliche? | |
Die ARD kann die für die Messeteilnahme an der Funkausstellung 2006 (1. - 6. September) notwendigen 1,5 bis 2 Millionen Euro nicht aufbringen. Der Betrag konnte in der mittelfristigen Finanzplanung nicht vorgesehen werden. Dies erklärte Sprecher von ARD und ZDF übereinstimmend mit.
Sie reagierten damit auf den überraschenden Beschluss der Messeveranstalter, die IFA künftig jährlich durchzuführen. Dennoch könnte ein Spitzengespräch die Entscheidung für eine deutlich reduzierte gemeinsame Präsenz bringen.
Die Beteiligung von ARD wie ZDF wäre 2007 im gewohnten Umfang im Plan, die für 2008 wiederum nicht. Ab 2009 werden die Rundfunkgebühren neu kalkuliert.
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Quelle: Bericht der Berliner Zeitung am 5.12.2005.
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5.12.2005 • Mitteldeutschland: Der Dreh mit der Dachantenne | |
Die erwartete Erfolgsmeldung aus Leipzig, Halle, Weimar und Erfurt zur Einführung von DVB-T für weitere maximal 4 Millionen Einwohner bleibt nicht aus. 11 Programme und ein MHP-Dienst wurden um 16.30 Uhr offiziell gestartet, nachdem sie bereits am Morgen ohne Probleme in die Luft gebracht wurden.
„Nach Plänen von ARD und ZDF wird DVB-T nicht nur auf Ballungsräume beschränkt bleiben“, heißt es inder Pressemitteilung. „In Mitteldeutschland werden weitere Ausbau-Schritte Anfang 2006 konkretisiert. Gemeinsam werden dann ARD, ZDF, die Landesmedienanstalten und der Sendernetzbetreiber T-Systems über den weiteren DVB-T-Ausbau in Mitteldeutschland beraten.“
Manch Zuschauer wird sich umgewöhnen müssen, denn diverse analoge „Füll- und Ergänzungssender“ gingen in die verdiente Technik-Rente. Die DVB-T Versorgung geschieht über die Sender Weimar, Erfurt-Windischholzhausen, Saalfeld-Remda, Halle-Stadt und Leipzig-Stadt. Die eine oder andere Dachantenne wird also auf eine dieser Anlagen gedreht werden müssen.
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Quelle: Presseinfos der Geschäftsstelle und Liste der Abschaltungen (pdf, 48 kb).
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3.12.2005 • Niedersachsen: Göttingen doch nicht ab 14. Dezember | |
Der für den 14. Dezember angekündigte Start der öffentlich-rechtlichen Multiplexe im Raum Göttingen findet nicht statt. Hintergrund ist laut NDR die fehlende medienrechtliche Freigabe des für das ZDF vorgesehenen Kanals 42 durch die hessische Landesmedienanstalt LPR. damit fehle die Voraussetzung für den gemeinsamen Start der drei Multiplexe. „Jetzt liegt der Ball bei der LPR“.
Nach früheren Aussagen vom HR wollen ARD und ZDF Nordhessen bis zur Fußball-WM versorgen und damit in dem Bundesland eine fast flächendeckende Versorgung erreichen. Vorausgesetzt freilich, die LPR schafft ihre Hausaufgaben.
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Quelle: Presseinfo des NDR vom 2.12.2005 (pdf, 75 kb).
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3.12.2005 • gfu: 3,3 Millionen DVB-T Geräte | |
Die Gesellschaft für Unterhaltungselektronik (gfu), Mitveranstalter der IFA, rechnet mit dem Verkauf von 1,8 Millionen DVB-T Geräten im Laufe des Jahres 2005. Damit würde sich der Bestand in den Haushalten auf 3,3 Millionen Geräte erhöhen.
Die gfu sieht „in DVB-T eine positive Facette im gesamten Prozess der Digitalisierung von Technik und Medien in Deutschland“. Hingewiesen wird auf die Gerätetrends, darunter Fernseher mit integriertem DVB-T-Empfang und DVD-Recorder.
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Quelle: Presseinfo der gfu vom 2.12.2005.
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2.12.2005 • Südwest: Fussball-WM mit Digitalantenne? | |
Der Südwestrundfunk stellt sich auf die DVB-T Umstellung im Mai 2006 ein. Dann soll das Playout-Center den Betrieb aufnehmen. Dort werden neben einem ARD-Multiplex regionale Bouquets des SWR für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zur Ausstrahlung vorbereitet.
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Quelle: Presseinfo der Firma Dimetis.
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2.12.2005 • Sony: Keine Analog-Fernseher mehr | |
Gegen alle Gewohnheit hier eine Hersteller-Info. Sony will seine Fernseher künftig mit DVB-T Empfang ausstatten. Mit dieser Aussage wird ein führender Marketing-Manager des Unternehmens in der Presse zitiert.
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Quelle: Meldung von Satellifax vom 2.12.2005.
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2.12.2005 • VPRT: Portables ARD mit DVB-H oder DMB nicht tragbar | |
Gegen die öffentlich-rechtliche „Marktbesetzungsstrategie“ beim Handy-TV zieht der Verband privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) zu Felde. Handy-TV habe mit „Grundversorgung“ nichts mehr zu tun. ARD und ZDF wollten sich aus Gebührenmitteln einen „Wettbewerbsvorteil gegen die Privaten verschaffen, die diesen Technikumstieg aus Werbeeinahmen nicht refinanzieren können“. Aber (Polemik): Liebe Private, wenn der Markt keinen Gewinn verspricht, dann lasst Ihr doch - wie bei DVB-T außerhalb der Ballungsgebiete - das Thema einfach sein. Oder wollt Ihr hier einfach nur Sendeplätze blockieren?
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Quelle: Presseinfo des VPRT vom 2.12.2005 und dehnmedia-Meldung von gestern.
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2.12.2005 • Spanien: 80 Prozent Ausbau nach Relaunch | |
Seit dem 30. November können 80 Prozent der spanischen Bevölkerung mindestens fünf überregionale Multiplexe und maximal drei weitere regionale bzw. lokale Kanäle per Digitalantenne empfangen. Schon etwa zehn Tage vorher waren 400.000 Settopboxen verkauft worden.
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Quelle: Übersicht auf DVB.org.
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1.12.2005 • Grundverschlüsselung - aufgehoben oder aufgeschoben? | |
Für „schon länger erledigt“ weil zu aufwändig und kartellrechtlich problematisch, erklärte Pro7Sat1-Chef Guillaume de Posch gegenüber der Presseagentur dpa das Thema „Grundverschlüsselung“. Andererseits soll ein Strategiepapier des Sat-Betreibers Astra die Grundverschlüsselung ab Januar 2007 in Aussicht stellen. So werde eine „adressierbare Kundenbasis“ generiert, der für den Empfang des Privat-TV zwischen drei und fünf Euro monatlich abgeknöpft werden soll. Die „adressierbare Kundenbasis“ haben auch die Kabelbetreiber im Visier, denn sie können mit Digitalreceiver und Smartcard die Schwarzseher ausbremsen. Astra fordert den Handel indessen auf, nur noch Receiver mit Schnittstelle für Smartcards und Decodierungssystemen zu verkaufen.
Auch bei RTL heisst es, Free-TV bliebe Free-TV. Gar nicht erledigt sei allerdings der „Schutz von Lizenzrechten“: Die internationalen Rechtehändler wollen die Spielfilme oder Shows auch in die anderen deutschsprachigen Länder verkaufen. Sind die Sendungen dort aber per Satellit ohne Weiteres via RTL, Sat1 usw. zu sehen, wird dieses Geschäft gehindert.
Die ARD machte wiederum deutlich, dass dort eine Grundverschlüsselung vehement abgelehnt wird.
Beobachter fragen sich indessen, ob die aktuelle Diskussion nicht ein Reaktionstest war und das Thema nicht aufgehoben, nur verschoben ist.
Pro7Sat1 und die großen Kabelnetzbetreiber verhandeln indessen über einen Plan zur Digitaleinspeisung und die Geschäftsmodelle - sprich: Wie der Zuschauer zur Kasse gebeten werden soll.
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Quelle: Berichte von Satellifax und Satellit und Kabel am 30.11.2005 und Meldung bei dehnmedia vom 26.11.2005.
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1.12.2005 • MVP: Danke, Ihr Juristen! | |
In Deutschland muss bekanntlich alles seine gute (Rechts)Ordnung haben. Damit von dem Grundsatz in MVP nicht abgewichen wird, hat der Landesrundfunkausschuß am 30. November - also kaum eine Woche vor dem DVB-T Start - noch schnell den „Frequenznutzungsplan“ angepasst. Jetzt können ARD und ZDF nicht nur digital senden - jetzt dürfen sie das auch.
Damit ist MVP besser dran als Halle/Leipzig und Erfurt/Weimar: Dort durfte man zwar, konnte aber nicht. Zu Jahresbeginn fiel nämlich auf, dass die Baugenehmigungen für drei der fünf Sendeanlagen fehlten. Der Start mußte von Ende Mai auf den 5. Dezember verschoben werden.
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Quelle: Presseinfo der LRZ MVP vom 30.11.2005.
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1.12.2005 • ARD: Künftig gern auch tragbar mit DVB-H oder DMB | |
„In absehbarer Zeit“ will die ARD „mobiles und portables terrestrisches Fernsehen anbieten“ - und zwar unverschlüsselt. Das wurde auf der ARD-Hauptversammlung beschlossen.
ARD-Vorsitzender Thomas Gruber erklärte dazu: „Wirklich effizient und deshalb für unser Publikum besonders geeignet sind mobile Angebote, die über herkömmliche Rundfunksendeanlagen übertragen werden können. Wir denken dabei vor allem an DVB-H und DMB. Beide Formate könnten über unsere digitalen terrestrischen Sendernetze ausgestrahlt werden und zwar frei empfangbar für jedermann.“ Mobil-TV sei kein neues Geschäftsmodell, sondern eine Anpassung an die technische Entwicklung.
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Quelle: Presseinfo der ARD vom 30.11.2005.
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1.12.2005 • Mitteldeutschland: Ausbau geht weiter | |
Hinterm Horizont geht's weiter: Während sich der Fachhandel in Erfurt/Weimar, Halle/Leipzig und Umgebung auf den kleinen Käuferansturm vorbereitet, werden die nächsten Umstiegsregionen gehandelt. Auf den Wunschlisten von ARD und ZDF sollen Magdeburg, Dresden, Chemnitz, Zwickau, Gera und Jena. Entscheidungen sind aber nicht vor dem Frühjahr 2006 zu erwarten. Im Umkehrschluß heisst das: Nach dem 5. Dezember bleibt in diesen Städten alles erst einmal wie gewohnt - analog.
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Quelle: Meldung von Satellifax vom 30.11.2005.
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