Home DVB-T2 Digitalradio Empfang Geräte Archiv Allgemein Aktuell
Die Bearbeitung dieser Seiten wurde am 31.12.2022 abgeschlossen.

Nachrichten-Archiv September 2018

Hinweise: Zum Lesen von PDF-Dateien benötigt man das Programm Acrobat Reader. Es kann hier kostenlos bezogen werden. Die Langzeit-Verfügbarkeit von Linkzielen kann nicht gewährleistet werden.
28.9.2018 • Digitalradio: Neue Märkte oder alte Monopole?
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Die Studie zur NRW-Radiozukunft nimmt der Verein Digitalradio Deutschland zum Anlass für den Aufruf, auch in NRW auf DAB+ zu setzen.
Die Studie zeige den Radiomachern u.a. Möglichkeiten, ihr UKW-Geschäftsmodell auf DAB+ zu übertragen und weiterzuentwickeln. Sie könnten z.B. ihre Marken „mit zusätzlichen Zielgruppenprogrammen stärken und monetarisieren“. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, auch in NRW engagiert in die DAB+ Programmvielfalt zu investieren“, so der Vizevorsitzende Willi Schreiner. Die Lokalradios kämen „nicht an der Digitalisierung des terrestrischen Hörfunks vorbei, wenn sie auch in Zukunft relevant bleiben wollen“.
Die letztes Jahr aus der Landesregierung abgewählte SPD hatte vor 70 Gästen ihre Forderung bekräftigt, das „Zwei-Säulen-Modell“ und „die privaten Lokalradios in ihrer bisherigen Struktur mit eigenständigen Redaktionen zu erhalten“. Das müsse durch die Förderung einer DAB+-Beteiligung untermauert werden, hieß es an die Adresse der CDU/FDP-Landesregierung.
Die SPD vertritt hier durchaus Eigeninternessen: Ihre Medienholding DDVG ist über den Verlag der Neuen Westfälischen Zeitung an mehreren Lokalradios und an einem Betreiber von UKW-Sendeanlagen beteiligt.
Quellen: Presseinfos der SPD-Fraktion vom 27.9.; Presseinfo von Digitalradio vom 28.9.
Hintergrund: DAB+-Programme und Lokalfunk in NRW.
Zum Seitenanfang

28.9.2018 • Digitalradio: Auch der NDR-Mux sendet jetzt für Helgoland
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Neben dem Bundesmux hat auch der NDR heute seinen DAB+-Multiplex auf Helgoland aufgeschaltet. Die regionalen Inhalte bringt die Nordseewelle von NDR1. Gesendet wird im Kanal 10C mit 0,4 kW Leistung. Somit wird von Deuschlands einziger Hochseeinsel aus die Helgoländer Bucht bis nahe an die Küsten Schleswig-Holsteins und Niedersachsen versorgt. Im Gegensatz zu Deutschlandradio bleiben die UKW-Sender des NDR auf der Insel aktiv.
Quelle: Presseinfo des NDR vom 28.9. | Hintergrund: DAB+ in Schleswig-Holstein.
Zum Seitenanfang

28.9.2018 • Digitalradio: ERF Pop jetzt auch in Brandenburg
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 ERF Pop ist vom Berliner DAB+-Kanal 7B in den Zweiländermux (Kanal 12D) gewechselt. Das christliche Programm ist jetzt auch (ggfs. nach kurzem Suchlauf) in Brandenburg zu empfangen und erhöht damit seine Reichweite auf rund 5 Mio. Hörer.
Quelle: Presseinfo von ERF Medien vom 26.9. | Hintergrund: DAB+ in Berlin, in Brandenburg.
Zum Seitenanfang

28.9.2018 • Digitalradio: BR verdichtet seine DAB+-Netze
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Am 5. Oktober schaltet der BR seine Muxe am Einödriegel, in Neuötting und Rothenburg ob der Tauber auf. Dadurch wird der Empfang in Teilen der Landkreise Regen, Altötting, Mühldorf am Inn und Ansbach verbessert. Das betrifft nicht nur den landesweiten BR-Mux im Kanal 11D mit dann 54 Sendestandorten, sondern auch die regionalen Kanäle 7D (Niederbayern), 8C (Mittelfranken) und 10A (Oberbayern) mit den Programmen des BR und Privatradios. Die provisorische Anlage bei Regen wird durch den Sender Einödriegel ersetzt, bleibt aber zunächst als Reservesender in Betrieb. Der BR kündigt weitere Inbetriebnahmen für 2018 an, ohne Details zu nennen.
Gleichentags wird der Bundesmux am bayerischen Standort Herzogstand für den Raum Mittenwald in Betrieb genommen.
Quelle: Presseinfo des BR vom 27.9. | Hintergrund: DAB+ in Bayern, Bundesmux.
Zum Seitenanfang

27.9.2018 • Terrestrik: 5G ist kein Ersatz für Radio-Broadcast
Terrestrik „5G wird in erster Linie für Video kommen, mit linearem Radio sind diese Investitionen nicht zurückzuverdienen“, kommentierte Helwin Lesch, Leiter Verbreitung und Controlling beim BR, beim Radiogipfel Österreich das neue bayerische Mobilfunk-Projekt „5G Today“.
Auch Wolfgang Struber, Digitalradio Österreich, sieht DAB+ nicht als Zwischenstufe zwischen UKW und 5G. Für die Grundversorgung sei ein einheitlicher Standard vonnöten. „Wir haben daher bis 2030 gar keine andere Chance, als UKW in DAB+ zu transformieren.“ Er forderte die Übernahme der EU-Interoperatibilitäts-Richtlinie nach Österreich.
Michael Wagener, Geschäftsführer des Netzbetreibers ORS, setzt angesichts der Knappheit von UKW-Frequenzen auf DAB+; Die Infrastruktur sei zudem sehr und „kostet die Betreiber rund 100.000 Euro im Jahr“.
Quelle: Meldung von horizont.at vom 26.9.
Zum Seitenanfang

26.9.2018 • Medienrecht: Rundfunkbeitrag aus EU-Rechtssicht korrekt
Recht, Gesetze Beitragsservice Der seit 2013 gültige Rundfunkbeitrag geht mit europäischem Beihilferecht konform. Das stellt EU-Generalanwalt Campos Sánchez-Bordona im Schlußantrag vor dem Europäischen Gerichtshof fest. Das Gericht war vom Landgerichts Tübingen bezüglich eines dort laufenden Verfahrens zum Rundfunkbeitrag angerufen worden.
Im Gegensatz zu den Tübinger Richtern sieht der Generalanwalt im haushaltsbezogenen Beitrag keine wesentliche Änderung der vorherigen gerätebasierten Regelung, die der EU hätte vorgelegt werden müssen. Durch den neuen Modus entstandene Mehreinnahmen seien weder zu erkennen noch für die Bewertung aus EU-Sicht relevant. Auch die Zwangsvollstreckung ausstehender Beiträge ohne Einschaltung von Gerichten sei EU-konform.
Bereits im Juli hatte das Bundesverfassungsgericht eine Reihe von Klagen gegen die haushaltsbasierte Finanzierung von ARD, ZDF und D-Radio abgewiesen.
Hintergrund : Der Europäische Gerichtshof wird aktiv, wenn nationale Gerichte es zur Auslegung von EU-Recht anrufen oder wenn gegen die EU geklagt wird. Es entscheidet nicht in der nationalen Sache; seine Urteile sind jedoch inhaltlich für die nationalen Gerichte bindend. Das Gericht orientiert sich oft am Schlußantrag des Generalanwalts, muss ihm aber nicht folgen.
Quellen: Presseinfo des EU-Generalanwalts vom 26.9. | Hintergrund: Rundfunkfinanzierung.
Zum Seitenanfang

26.9.2018 • Digitalradio: Ausbau des Bundesmux / D-Radio ohne UKW
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Nach einer den Unsicherheiten des Antennenstreits geschuldeten Pause geht der Ausbau des nationalen DAB+-Multiplexes weiter. Übermorgen um 13 Uhr geht der Kanal 5C auf Helgoland in Betrieb. Deutschlandradio lädt tags darauf zu einem Infotag mit Beratung und Gewinnspielen. Termine sind von 9 bis 12 Uhr bei EP Würtz, von 14 bis 17 Uhr im Rathaus und ab 19 Uhr in der Nordseehalle.
Am 5. Oktober ist der bayerische Standort Herzogstand für die Region Mittenwald/Krün/Wallgau im oberen Isartal an der Reihe.
Beides sind für Deutschlandradio Modellregionen für den Ausstieg aus UKW nach einem einmonatigen Simulcast. Digital sind dann statt der zwei Programme der Anstalt vier zu empfangen: Dazu kommen neun Privatsender. Deutschlandradio soll für ganz Deutschland senden, kann diese Aufgabe wegen des Frequenzmangels aber über UKW nicht erfüllen.
Auf Helgoland will auch der NDR den Kanal 10C mit seinem DAB+-Mux aufschalten. Das soll im „Herbst 2018“ vonstatten gehen.
Update : Der NDR schaltet am 28.9. auf Helgoland auf.
Quelle: Presseinfo von D-Radio vom 26.9. | Hintergrund: DAB+ in Schleswig-Holstein, Bayern, Bundesmux.
Zum Seitenanfang

26.9.2018 • Digitalradio: UKW allein „ist eine endliche Geschichte“
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 „Allein auf UKW zu setzen, ist eine endliche Geschichte“. Das erklärt LfM-Direktor Tobias Schmid in einem Interview anlasslich der Vorlage der Radiostudie und im Vorfeld der Bedarfsabfrage.
Die NRW-Lokalradios könnten nicht weiter in einem „selbstbezogenen Markt“ bleiben. Deren Forderung nach einer Förderung durch die LfM wies Schmid zurück: „Bei uns keine Arme, keine Kekse – keine Mittel, keine Subventionen.“
Die Auswertung des Call for Interest soll laut Schmid „im Verlauf des Restjahres“ beendet sein. Dem folge die Anmeldung des entsprechenden Frequenzbedarfs durch LfM-Medienkommission über die Landesregierung bei der Bundesnetzagentur. Danach wird ausgeschrieben. Bis zum Start von Privatradios via DAB+ in NRW werde „ein bisschen Wasser noch den Rhein runterfließen“, so Schmid.
Interessensbekundungen von zugelassenen und anderen Radioveranstaltern lägen der LfM bereits vor. Jedoch müsse sich der NRW-Lokalfunk noch positionieren; erst dann sei die Umfang des Frequenzbedarfs absehbar. Nicht ausschließen will Schmid eine gemeinsame Frequenznutzung mit dem WDR, der offenbar eine Regionalisierung seines Multiplexes beabsichtigt.
Quelle: Interview von radiowoche.de vom 26.9. | Hintergrund: DAB+-Programme und Lokalfunk in NRW.
Zum Seitenanfang

25.9.2018 • Digitalradio: LfM leitet Bedarfsabfrage ein
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Eine nach 2015 weitere Bedarfsabfrage will die NRW-Medienanstalt LfM vom 1. bis 29. Oktober durchführen. Wie LfM-Direktor Tobias Schmid heute vor Branchenvertretern erklärte, soll so „der konkrete Bedarf für Übertragungskapazitäten in NRW festgestellt werden“.
Ziel der LfM sei es letztlich, über die digitalen Radio-Verbreitungswege die „Vielfalt zu erhöhen, und zwar sowohl bei den Inhalten als auch bei den Veranstaltern“. Der Markt werde entscheiden, ob das über DAB+ oder Streaming realisiert werde. Für DAB+ gibt es laut Schmid „eine landesweit einheitliche sowie eine landesweite, in neun Regionen unterteilte Bedeckung“. Schmid weiter: „Ob es darüber hinaus weitere regionale oder lokale Kapazitäten für einzelne Städte oder Ballungsräume geben wird, kann noch nicht abschließend beantwortet werden.“
Quelle: Presseinfo der LfM vom 25.9. | Hintergrund: DAB+-Programme und Lokalfunk in NRW.
Zum Seitenanfang

25.9.2018 • Digitalradio: Die Radiozukunft ist digital - auch in NRW
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 In NRW wird die Bedeutung von UKW für das Radio „durch digitale Verbreitungswege und neue Wettbewerber zwangsläufig abnehmen“, so Klaus Goldhammer bei der Vorstellung eines neuen Gutachtens zur Perspektive des Hörfunks in den NRW. Die Studie untersuchte den Verlauf von vier Szenarien bis 2028. Hier eine Zusammenfassung:
Szenario UKW DAB+ Streaming

Status 2018 88 % 4 % 8 %

1 Keine Änderung 38 % 9 % 53 %
2 UKW-Lokalradios steigen bei DAB+ ein 33 % 20 % 47 %
3 Radio via Streaming 42 % 2 % 56 %
4 DAB+ und zusätzliche Radios 34 % 17 % 49 %

Prognostiziert wird die erwartete Verteilung der Radionutzung auf die drei Verbreitungswege.

Die mit DAB+ verbundenen Szenarios 2 und 4 werden „als wahrscheinlichste Entwicklungen der Marktentwicklung in NRW bis 2028“ angenommen. Ein Szenario mit einer zwischenzeitlichen UKW-Abschaltung wurde nicht untersucht.
Die Studie geht grundsätzlich davon aus, dass die Erträge der Radiosender ab 2022 sinken. Die stärksten Verluste würde das auf Streaming orientierte Szenario 3 mit sich bringen.
Das Gutachten „Zukunft des Hörfunks in Nordrhein-Westfalen 2028“ wurde vom Berliner Goldmedia-Institut im Auftrag der LfM erarbeitet.
Quelle: Presseinfo der LfM und Gutachten (Kurzfassung) vom 25.9. | Hintergrund: DAB+-Programme und Lokalfunk in NRW.
Zum Seitenanfang

25.9.2018 • Terrestrik: IRT testet Rundfunk über Mobilnetz
Terrestrik Das Forschungsprojekt „5G Today“ kann im Herbst mit praktischen Tests zur Rundfunkverbreitung mit LTE/5G-Mobilfunktechnik beginnen. Eine 100 kW-Frequenz am Standort Wendelstein wurde zugeteilt, weitere Standorte sollen dazu kommen. Testteilnehmer können die Sendungen dann auch in München empfangen.
Die Sendetechnik entspricht dem Broadcast-Prinzip „High-Tower-High-Power“ (HTHP), nutzt aber das Mobilfunk-Verfahren Further evolved Multimedia Broadcast Multicast Service (FeMBMS). Das ermöglicht u.a. Ausstrahlungen in bis zu 60 km großen Funkzellen (im Gegensatz zu den sehr kleinen des Mobilfunks).
So sollen auch datenintensive Anwendungen wie Videos über das „Netz der Zukunft“ nutzbar werden. Empfangskomponenten sollen bis zum Frühjahr 2019 fertig sein. Das Projekt hat eine Laufzeit von 28 Monaten und wird vom IRT geleitet. Partner sind Kathrein und Rohde & Schwarz, assoziiert sind der BR und Telefónica dabei. In Bayern war 2014/2016 das Projekt „Integration von Mobilfunk und Rundfunk in LTE/5G“ (IMB5) mit der Vorgängertechnik eMBMS durchgeführt worden.
Quelle: Presseinfo des IRT vom 25.9. | Hintergrund: IMB5, Broadcast oder Mobilfunk?.
Zum Seitenanfang

24.9.2018 • DVB-T2 HD: Ausschreibung für Leipzig endet am 11. Oktober
Die Ausschreibung der sächsischen Medienanstalt SLM für den Leipziger Lokalfernseh-Mux läuft noch bis zum 11. Oktober. Ausgeschrieben wurde für die alte DVB-T Sendetechnik, so dass theoretisch für bis zu sechs Fernsehprogramme Platz wäre. Ein Umstieg auf DVB-T2 wird offen gehalten. Zulassungen werden für acht Jahre erteilt.
Der Leipziger Lokalkanal startete im März 2008 zunächst als Test eines auf Lokalsender zugeschnittenen Lowpower-Lowtower-Technikkonzepts und ist seit 2010 im Regelbetrieb. Die fünf Sendestandorte im Stadtgebiet betreibt mit der Mugler AG erstmals nicht der Monopolist Media Broadcast. Von den damals vier TV- und 2 Radioprogrammen (u.a. BibelTV, BBC World, Radio Horeb) ist heute nur noch Leipzig Fernsehen auf Sendung. Dieser Veranstalter hatte sich 2017 mit InfoTV Leipzig zusammengeschlossen und kurz darauf zusätzliche Bandbreite für den Umstieg auf HDTV (mit DVB-T und MPEG-4) zugeteilt bekommen.
Quelle: Ausschreibung (pdf) | Hintergrund: Leipziger Lokal TV-Projekt, DVB-T und DVB-T2 HD in Sachsen.
Zum Seitenanfang

24.9.2018 • Digitalradio: LfM plant Bedarfsabfrage für DAB+
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Bringt NRW private Radios via DAB+ auf den Sendeweg? Laut einem Bericht will die Medienanstalt LfM im Oktober eine Bedarfsabfrage starten und dann weiter sehen. Morgen wird der NRW-Branche eine Studie zu kurzfristigen Verbreitungs-Perspektiven des Radios und Geschäftsmodellen vorgestellt.
Der Bericht macht einige der Schwierigkeiten von DAB+ in NRW deutlich. So hatte die Medienanstalt LfM im Februar zwar Mehr!Radio zugelassen. Das Ballungsraum-Projekt für Düsseldorf wurde zugleich zur Untätigkeit verurteilt, weil bewußt keine Sendefrequenz zugeteilt wurde. Eine Verzögerungstaktik? Auch das in Köln beheimatete Lulu.FM und das Projekt eines Rheinlandmux hatten sich interessiert gezeigt.
Noch gibt es keinen Frequenzmangel für DAB+ in NRW. Der WDR und den beiden Bundesmuxen stehen je ein landesweites Frequenzpaket zur Verfügung. Eine vierte Abdeckung ermöglicht Ballungsraum-Muxe, wie z.B. von Mehr!Radio vorgeschlagen. Drei Abdeckungen, die frequenzmässig lokal konzipiert werden können, werden für die Lokalradios vorgehalten. Spiel sie weiter auf Zeit gegen DAB+, könnte NRW ungenutzte Ressourcen verlieren.
Im April 2018 hatten die 45 NRW-Privatradios die Sicherung ihrer Märkte und eine 80 Prozentförderung der Sendekosten gefordert. Ballungsraumkonzepte wurden grundsätzlich abgelehnt.
Die Bedarfsermittlung wird zeigen, ob sie weiter ihr mehr oder weniger wettbewerbsfreies UKW-Biotop an der Digitalisierung vorbei konservieren wollen. Bis ein Sendebetrieb mit DAB+ beginnen könnte, braucht es schon wegen der Dauer der Verfahrensschritte noch Jahre.
Hintergrund : NRW ist mit 18 Mio. Einwohnern das bevölkerungsreichste Bundesland. Sechs Zeitungsverlage kontrollieren 28 der 45 Lokalradio-Betriebsgesellschaften. Spitzenreiter ist die Funke-Gruppe mit Mehrheiten an elf und sechs Beteiligungen an Lokalradios. Die meisten Lokalwellen senden nur wenige Stunden am Tag. Ein einheitliches Mantelprogramm und ein großer Teil der Werbefinanzierung kommt von Radio NRW - einer Gemeinschaftsfirma der Zeitungsverlage.
Quelle: Artikel von radiowoche vom 23.9. | Hintergrund: DAB+-Programme und Lokalfunk in NRW.
Zum Seitenanfang

24.9.2018 • Digitalradio: DAB+ hilft dem autonomen Fahren in die Spur
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Die Datenübertragung über DAB+ kann Fahrerassistenzsysteme und einen künftigen autonomen und vernetzten Strassenverkehr unterstützen. Unter der Kennung SSR Test Data werden solche Daten bis Ende November in Teilen Bayerns verbreitet.
Das Projekt „State Space Representation“ (SSR) will eine spurgenaue Verortung ermöglichen. Dazu werden die wenig präzisen GPS-Daten mit Zusatzdaten gekoppelt. Für deren Transport ins Auto sei DAB+ u.a. wegen der geplanten lückenlosen Versorgung bestens geeignet. In Städten gibt es aber noch Probleme: Die enge Bebauung erzeugt eine Mehrwegeausbreitung des Sendesignals und beeinträchtigt die Berechnungen.
Quelle: Eigene Recherche, Backgrounder beim VDI | Hintergrund: DAB+ und Verkehrsforschung, DAB+ in Bayern.
Zum Seitenanfang

21.9.2018 • Digitalradio: BR sendet Mittelfrankenmux aus Treuchtlingen
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der BR hat heute am Sendestandort Treuchtlingen seinen Mittelfranken-Mux im Kanal 8C aufgeschaltet. Neben fünf Wellen des BR werden von dort auch landesweite und lokale Privatradios ausgestrahlt.
Quelle: Meldung von BDR vom 21.9. | Hintergrund: DAB+ in Bayern.
Zum Seitenanfang

21.9.2018 • Digitalradio: SWR zum weiteren Netzausbau in 2018/2019
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Nach Baden-Württemberg in diesem Jahr setzt der SWR einen Schwerpunkt des Ausbaus seines DAB+-Sendenetzes in 2019 auf Rheinland-Pfalz. Unter Berufung auf einen SWR-Sprecher wird die Erhöhung der Sendeleistung auf dem Haardtkopf auf 10 kW als „relativ sicher“ bezeichnet. In Rede stehen für 2019 vorläufig die Sendestandorte Diez an der Lahn, Bitburg, Alf Bullay (bei Cochem), Zweibrücken und Oberes Ahrtal.
Baden-Württemberg Die bisherigen Infos zum Netzausbau in Baden-Württemberg werden wesentlich bestätigt. Im 4. Quartal 2018 sollen Sendeanlagen für den Kanal 8D in Bad Urach, Baiersbronn, Schramberg und Sigmaringen in Betrieb gehen und in Weingarten wird der SWR-Mux im Kanal 8A aufgeschaltet. Waldburg wechselt, wie bekannt, auf den Kanal 8A und bekommt mit 4 kW eine höhere Sendeleistung. Nicht mehr genannt wird der Standort Brandenkopf.
Quelle: Meldung von Infosat vom 21.9. | Hintergrund: DAB+ in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz.
Zum Seitenanfang

21.9.2018 • DVB-T2 HD: Private Regionalmuxe ohne Chance?
„Wir befinden uns nach wie vor in laufenden Gesprächen mit Partnern und werden uns zu gegebener Zeit dazu äußern. Die DVB-T-Kanäle in Berlin (K47) und in Hamburg (K37) bleiben bis auf weiteres on air.“ So beantwortet Media Broadcast, Betreiber von FreenetTV, regelmässig Anfragen zu den Regionalmuxen.
Die Medienbehörden MA HSH und MABB hatten Mitte 2017 je einen zusätzlichen Freenet-Multiplex für Hamburg und Berlin zugelassen. Sichtbares ist seither nicht passiert. Im Gegenteil: 1-2-3tv wechselte im Sommer 2018 vom Berliner DVB-T Mux ins bundesweite FreenetTV. An die lokale DVB-T Verbreitung in Berlin erinnert nur eine Texttafel. In Berlin teilen sich jetzt der Shoppingsender JuweloTV und der lokale Spreekanal einen DVB-T Platz. In der Hansestadt bleibt Hamburg1 bei DVB-T.
Nach mehr als einem Jahr ergebnisloser Verhandlungen dominiert der Eindruck, dass lokale Multiplexe via DVB-T2 HD gescheitert sind. Lokalsender haben ja kaum einen Grund, die hohen Kosten dafür auf sich zu nehmen - selbst in den beiden Ballungszentren.
Inzwischen finden sich rund 70 Lokalsender aus acht Bundesländern, darunter auch Berlin, auf dem gemeinsamen Lokal-TV-Portal. Das Portal erscheint auf „smarten“ (HbbTV) Sat- und Antennenempfängern, die ans Internet angeschlossen sind, als Lokal-TV (connect) in den Programmlisten. Die Lokalsender sind natürlich weiter in den Kabelinseln ihrer Zielgebiete vertreten.
Die einzige Ausnahme findet sich in Sachsen. Die SGS Rundfunkgesellschaft produziert LausitzwelleTV - und betreibt selbst ein terrestrisches Sendenetz im Raum Hoyerswerda nach dem vergleichsweise kostengünstigen „Lowtower - Lowpower“-Prinzip.
Quelle: Eigene Recherche | Hintergrund: FreenetTV, DVB-T2 HD in Berlin, Hamburg, Sachsen; Lokal TV Portal.
Zum Seitenanfang

20.9.2018 • Kabel: Analog-Ausnahme für Kabelradio in Sachsen
Kabelanschluß Sachsen Das sächsische Privatfunkgesetz sieht vor, dass dort Rundfunk ab dem 1. Januar 2019 nur noch digital verbreitet wird. Jetzt soll eine Ausnahmeregelung das UKW-Radio in Kabelanlagen bis Ende 2025 konservieren. Die Koalitionsfraktionen von CDU und SPD wollen ihren Antrag vom 14. September rechtzeitig durchstimmen.
Die Ausnahme soll für die Betreiber von rund 600 Kabelnetzen mit weniger als 1.000 Haushalten gelten. Anträge könnten damit begründet werden, dass der Betreiber eine Radiodigitalisierung nicht finanzieren könne. Eine zweite demnächst gesetzlich verbriefte Ausrede ist geradezu abstrus. Sie unterstellt, dass „aufgrund der topographischen Lage die analoge Weiterverbreitung in Kabelanlagen erforderlich ist“.
Man will so nicht nur kleine Netzbetreiber entlasten. Deren Kunden wolle man Ausgaben von „ca. 40 €“ für einen „DCB-Digital-Receiver“ (?) bewahren; sonst wäre Hörfunk „nur bei eingeschaltetem Fernsehgerät möglich“. Die Begründung räumt indirekt ein, dass ein Mehr an (digitalen) Programmen verhindert wird. Zugleich wird behauptet, dass das Verhalten der Kabelnetzer etwas mit der terrestrischen Verbreitung zu tun hätte: „Die analoge und terrestrische Übertragung führt bei den Rundfunkanstalten zu entsprechenden Belastungen“.
Der Antrag sei eine Reaktion auf Kritik der Branchenverbände FRK (Kabelunternehmen) und APR (Privatfunk), wird dazu gemeldet. So erklärt der FRK heute dazu: Den Kabelnetzern müsse „freigestellt werden, wann sie gegebenenfalls freiwillig früher die Analogverbreitung aufgäben anstatt ihnen per Gesetz zum Ende des Jahres 2018 die die UKW-Abschaltung vorzuschreiben“.
Man erinnere sich: Als der Digitalisierungstermin 2014 Gesetz wurde, reagierte FRK geradezu euphorisch und verwahrte sich gegen Versuche der großen Kabelnetzer, „auch im Sächsischen Privatrundfunkgesetz den analogen Abschaltzeitpunkt „auf den Sankt-Nimmerleinstag“ zu verschieben“.
Hintergrund : Laut Digitalisierungsbericht 2018 nennen nur 1 Prozent der Sachsen über 14 Jahre (rund 35.500 Personen) das Kabel als meistgenutzten Empfangsweg für Radioprogramme; der Trend ist stark rückläufig. Sachsen weist übrigens mit 22,0 Prozent die zweitbeste DAB+-Haushaltsausstattung der Bundesländer (knapp hinter Bayern) auf.
Kommentar : Kabelnetzer, die die TV-Digitalisierung, aber nicht die eines Radiokanals finanzieren können? Topologische Hinderungsgründe? Wer glaubt das denn? Inkompetenter und populistischer geht es wohl nicht.
Quellen: Meldung von infosat vom 20.9., Presseinfos des FRK vom 20.9.2018 und 3.2.2014 | Hintergrund: DAB+ in Sachsen.
Dokumente: Landtags-Drs 6/14748 vom 14.9., Digitalisierungsbericht Audio vom 3.9.
Zum Seitenanfang

19.9.2018 • DVB-T2 HD: „Phase 3a“ des Umstiegs von DVB-T beginnt
In der Nacht zum 26. September geht der Umstieg von DVB-T auf DVB-T2 HD mit einem umfangreicheren terrestrischen Programmangebot im FullHD-Format in die „Phase 3a“.
Sachsen In Sachsen werden mit Chemnitz-Geyer und Chemnitz-Reichenhain die letzten DVB-T Sendeanlagen umgestellt. Von dort können erstmals die Privatsender des kostenpflichtigen Paketes FreenetTV terrestrisch empfangen werden. Der Sendestandort Schöneck wird für die TV-Verbreitung nicht mehr genutzt.
Bayern In Bayern erfolgt die Aufschaltung der 16 Programme von ARD, ZDF und BR an den oberfränkischen Sendestandorten Amberg, Bamberg und Ochsenkopf.
Sachsen-Anhalt Der Multiplex des ZDF wechselt im Sendegebiet Leipzig/Halle vom Kanal 49 in den Kanal 22 und arbeitet dann in einem vergrößerten Gleichwellennetz mit Chemnitz.
Thüringen Zeitgleich bekommt auch das thüringische Gera DVB-T2 HD neben den Multiplexen von ARD, ZDF und MDR die privaten Programmen von FreenetTV.
Wie immer werden die DVB-T Sendeanlagen in den genannten Gebieten abgeschaltet. Der terrestrische TV-Empfang ist dann nur mit DVB-T2 HD-Empfängern möglich.
Die Umstiegs-„Phase 3a“ ist auf vier Termine bis Jahresende verteilt. Die nächsten Um- und Abschaltungen sowie Kanalwechsel sind am 24. Oktober für die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg angekündigt. Das sächsische WestsachsenTV kündigt einen Kanalwechsel für die KW 41 an.
Quelle: Presseinfo von Media Broadcast vom 20.9. | Hintergrund: Migration, FreenetTV.
DVB-T2 HD in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen.
Zum Seitenanfang

19.9.2018 • Dänemark: Danmarks Radio soll 20 Prozent sparen.
„Es wurde die politische Entscheidung getroffen, den DR-Haushalt um 20 Prozent zu reduzieren. Das wird schwer, aber wir stellen uns der Aufgabe.“ Mit diesen Worten kündigt Maria Rørbye Rønn, Generaldirektorin von Danmarks Radio (DR), die Einsparung 420 Mio. Dänischen Kronen (56 Mio. Euro) jährlich und von 400 Entlassungen an. Weil drei von sechs TV-Stationen und drei Radiowellen abgeschaltet oder nur digital gesendet werden, wird zugleich der Bedarf an Sendungen reduziert. Das betreffe die attraktiven Programmbereiche Sport, Unterhaltung, Lebensstil und ausländische Fiktion.
Zugleich wird DR nicht mehr durch Gebühren finanziert, sondern aus Steuermitteln. Damit wird der öffentlich-rechtliche DR zu einem Staatssender, der über die Finanzierung vom Wohlwollen der jeweiligen Regierungsmehrheit abhängig ist.
Quelle: Meldung bei infosat.de vom 18.9.
Zum Seitenanfang

18.9.2018 • Digitalradio: MDR beendet Spekulationen um Sender in Erfurt
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 In der letzten Zeit gab es Spekulationen um eine neue Sendeanlage auf dem MDR-Gelände in Erfurt. Dazu teilt Niels Schulze, Leiter der MDR-Abteilung Programmverbreitung, auf Anfrage von dehnmedia mit, es handele sich um eine versuchsweise Ausstrahlung von Testsignalen. „Der MDR wird untersuchen, ob mit einem Kleinleistungssender vom Dach des MDR-Landesfunkhauses Erfurt ein signifikanter Versorgungsbeitrag für das Erfurter Stadtgebiet erzielt werden kann. Die Laufzeit ist zunächst auf Q4/2018 begrenzt. Wir werden zu gegebener Zeit entscheiden, ob der Testzeitraum verlängert wird. Zum jetzigen Planungsstand ist keine permanente Testsignalabstrahlung vorgesehen.“ Herr Schulze teilt weiter mit, dass die Testsignale mit 0,5 kW im Kanal 11A verbreitet werden. Die vorhandene Infrastruktur könne nach „geringfügigen Anpassungen“ genutzt werden.
In der thüringischen Landeshauptstadt entspricht der Rundfunk-Empfang offenbar nicht den Erwartungen. Ein von der Medienanstalt TLM und der Staatskanzlei 2017 beauftragtes Gutachten hatte einen zusätzlichen Sender im Erfurter Osten vorgeschlagen. Dadurch könnte „insbesondere der Empfang von digitalem Radio und TV in der Erfurter Innenstadt in Gebäuden sowie portabel deutlich verbessert werden“.
Quelle: Eigene Recherche | Hintergrund: DAB+ in Thüringen.
Zum Seitenanfang

18.9.2018 • Digitalradio: Zwischen Frequenzmangel und Medienrecht
Digitalradio-Schriftzsg ab 5/2107 Die ARD kann ihre Radioprogramme nicht beliebig verbreiten. Darauf weist Martin Wagner, Hörfunkchef des Bayerischen Rundfunks, in einem Interview hin. Befragt, warum die beliebte Welle BR Heimat über DAB+ und nicht auch über UKW gesendet wird, stellt Wagner fest, eine „konkrete Zielgruppe (werde) auf einem attraktiven Verbreitungsweg, der qualitativ hochwertig ist“, erreicht. Über UKW gibt es weiterhin die meisten Radiohörer. Zielgruppen-Formate wie BR Heimat oder die ARD-Schlagerwellen fänden aber wegen des Frequenzmangels keinen Platz auf UKW. Bezüglich einer bundesweiten Verbreitung dieser Programme ist „die ARD hier in der Entwicklung der Programmzahl begrenzt“, merkt Wagner an.
Ergänzung : Zunächst ist in dem Zusammenhang an den Protest der Privatradios gegen den Plan des BR zu erinnern, das seinerzeit neue Jugendprogramm Puls auf UKW zu senden und im Gegenzug BR Klassik nur über DAB+ zu verbreiten. Der BR gab nach gerichtlichen Auseinandersetzungen im Dezember 2017 klein bei.
Mit der Begrenzung der programmlichen Möglichkeiten verweist Wagner auf den Rundfunkstaatsvertrag. §11c Absatz 2 legt fest, dass jede ARD-Anstalt über UKW nicht mehr Programme als 2004 ausstrahlen darf. Zusätzliche Programme sind via DAB+ zulässig, wenn Landesmedienrecht das vorsieht. Von solchen Regelungen profitieren neben dem BR der NDR (NDR Blue), der MDR (MDR Schlagerwelt) und der WDR (Kiraka).
Quelle: Meldung von infosat vom 18.9. | Hintergrund: Medienrecht und Rundfunkfinanzierung
Dokumentation: 21. Rundfunkstaatsvertrag vom 25.5.2018.
Zum Seitenanfang

18.9.2018 • Italien: DAB+ in Südtirol weiter im Vormarsch
Der öffentliche Sendenetzbetreiber RAS baut die DAB+-Versorgung in der deutschsprachigen Region Norditaliens aus. An den Standorten Aberstückl (Sarntal, 1. August) und Pfelders (Naturpark Texelgruppe, 14. September) gingen weitere Sendeanlagen in Betrieb.
Von nun 45 Standorten werden die beiden RAS-Muxe (Kanäle 10B, 10D) ausgestrahlt. 18 der mehr als 20 Programme kommen aus Deutschland (vom BR, D-Radio und WDR) sowie von den ARD-Schwesteranstalter ORF aus Österreich und der Schweizer SRG. RAS betreibt auch den Mux DAB Media, der im Kanal 10C und von zehn Standorten 13 lokale, zumeist deutschsprachige, Privatradios in die Luft bringt. In Südtirol sind zudem drei nationale Multiplexe zu empfangen. Regional abhängig stehen den Hörern damit 60 bis 70 Programme über DAB+ zur Auswahl.
Hinweis : Ein neuer Artikel informiert über DAB+ in Südtirol.
Quelle: Presseinfo der RAS vom 14.9. | Hintergrund: DAB+ in Südtirol.
Zum Seitenanfang

17.9.2018 • Digitalradio: NDR baut für Schleswig-Holstein weiter aus
Digitalradio-Schriftzsg ab 5/2107 Der NDR setzt den Ausbau seines DAB+-Sendenetzes in Schleswig-Holstein fort. Vom Sendestandort bei Henstedt-Ulzburg aus wird die Region zwischen Rellingen, Barmstedt, Kellinghusen, Rickling, Bad Segeberg, Bad Oldesloe und Ahrensburg versorgt. Konnte bisher in Bargteheide, Tangstedt, Henstedt-Ulzburg, Norderstedt und Quickborn nur der Hamburger NDR-Mux mit dem dortigen Regionalangebot empfangen werden, so wird für alle genannten Gebiete nun NDR 1 Welle Nord ausgestrahlt. Der NDR-Mux wird mit 10 kW Leistung im Block 10C gesendet.
Nach weiteren Angaben des NDR bleibt es bei der weiteren Planung. Demnach gehen Sendeanlagen für Helgoland und die Regionen Stralsund, Lüneburg und Schleswig noch vor Jahresende in Betrieb.
Media Broadcast wird am 28. September einen Sender für den Bundesmux auf Helgoland einschalten. Diese Gelegenheit nutzt Deutschlandradio und schaltet dort erstmals seine beiden UKW-Frequenzen ab.
Quelle: Meldung des NDR | Hintergrund: DAB+ in Schleswig-Holstein.
Zum Seitenanfang

16.9.2018 • DVB-T: Kanalwechsel bei TV Westsachen
Überallfernseh-Logo Der Lokalsender TV Westsachsen wird in der 2. Oktoberwoche (KW 41) im Vogtland den Kanal wechseln. An den Sendestandorten Plauen und Auerbach wird die Ausstrahlung in DVB-T vom Kanal 51 auf den Kanal 23 umgestellt. Das teilt der Anbieter im Internet mit. Wird das Programm ab dem 8. Oktober nicht mehr empfangen, ist ein Suchlauf notwendig.
Hintergrund ist die „digitale Dividende“ - das Fernsehen muss seine bisherigen Frequenzen oberhalb des Kanals 48 zugunsten des Mobilfunks räumen.
Quelle: Info von TV Westsachsen | Hintergrund: DVB-T2 HD in Sachsen, Lokal-TV in Leipzig.
Zum Seitenanfang

14.9.2018 • Russland: DRM+ statt DAB+
Russland Russland will digitalterrestrischen Hörfunk mit DRM+ einführen. Laut einem aktuellen Regierungsbeschluß soll im Frequenzbereich zwischen 65,9 bis 74 MHz und über UKW mit DRM+ gesendet werden. Russland setzt sich damit deutlich von den meisten Ländern Europas ab, die DAB+ einführen. Zuletzt war Frankreich von DRM+ auf die westeuropäische Entwicklung DAB+ umgeschwenkt.
DRM+ kann auf einer UKW-Frequenz ein analoges und bis zu drei digitale Programme parallel transportieren. In Deutschland hatten die Medienanstalten LfK und LMK zwischen 2008 und 2014 mehrere Feldversuche mit DRM+ durchgeführt. DRM+ sei für lokale Radios geeignet, während DAB+ für eine überregionale Verbreitung empfohlen wurde. Hybride Empfangsgeräte gab es aber nur als Prototypen. DRM+-Geräte waren bis zum DAB+-Start 2011 nicht einmal in den damals bescheidenen Mengen der DAB-Produkte am Markt.
Quelle: Tweet von DRM vom 11.9. | Hintergrund: UKW-Alternativen, DRM+-Deutschland.
Zum Seitenanfang

13.9.2018 • Digitalradio: Antenne Bayern auf Einkaufstour?
Digitalradio-Schriftzsg ab 5/2107 Antenne Bayern, eines der großen deutschen Radiounternehmen, will bei EgoFM einsteigen. Das bestätigte Antenne-Chef Karlheinz Hörhammer gegenüber der Süddeutschen Zeitung.
EgoFM bietet „Musik fernab vom Mainstream“, schreibt aber laut SZ rote Zahlen. Daher wolle man Geschäftsanteile verkaufen. Die Initiative „Volle-Band-Breite“ sieht durch die Absicht von Antenne (das „Mutterschiff der Mainstreammusik“, SZ) die Unabhängigkeit des Senders und das Konzept „abseits volkstümelnder, quotenheischender Folklore“ gefährdet. Filmproduzent Sven Burgemeister, Schauspieler Götz Otto, Musiker Bryce Dessner (The National) und andere Prominente wollen EgoFM auch als Nachwuchsschmiede für Musiker und Moderatoren erhalten sehen.
Antenne weist online die Kritik zurück. Man wolle einer der Gesellschafter, nicht Eigentümer werden. Änderungen der Gesellschafterstruktur und des Formats unterlägen im Übrigen der Zustimmung aller Gesellschafter und der Genehmigung der Medienanstalt BLM. Gegenüber der SZ schließt Hörhammer weitergehende Pläne nicht aus: „Erst in Stufe zwei müsste unter ökonomischen Kriterien die Reichweite des Sender verbessert werden“. Dazu bräuchte Hörmann aber die Zustimmungen der anderen Gesellschafter und ggfs. der Medienanstalt.
Antenne Bayern ist auf Expansionskurs. 2017 hatte man sich über den Ableger Rockantenne mit 49 Prozent am Hamburger Alsterradio beteiligt. Diese Marke wurde inzwischen durch den Stadionsnamen Rockantenne Hamburg ersetzt. Kürzlich beteiligte man sich auch am Online-Anbieter Laut AG.
Zugunsten von Rockantenne hatte die BLM dem Ausbildungsradio M94.5 die attraktive Münchner UKW-Frequenz weggenommen. Rockantenne ist über DAB+ auch in Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg und Hessen in der Luft. EgoFM sendet landesweit in Bayern und Baden-Württemberg sowie im sächsischen Small Scale-Projekt digital.
Quelle: Bericht der SZ vom 12.9., Statement von Antenne Bayern | Hintergrund: DAB+ in Bayern.
Zum Seitenanfang

13.9.2018 • Digitalradio: SWR mit Eventkanal zum New Pop Festival
Digitalradio-Schriftzsg ab 5/2107 Für sein New Pop Festival richtet SWR3 ab heute bis zum 15. September einen Eventkanal in seinen DAB-Multiplexen für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ein. Dort wird der Ton des Video-Livestreams übernommen. Damit der Eintrag in den Programmlisten erscheint ist ggfs. ein Suchlauf notwendig.
Quelle: Info des SWR | Hintergrund: DAB+ in Baden-Württemberg.
Zum Seitenanfang

11.9.2018 • Digitalradio: Berliner Schlagerwelle sendet digital in Ba-Wü
Digitalradio-Schriftzsg ab 5/2107 Rheinland-Pfalz In Nachfolge des gestern abgeschalteten Schwarzwaldradio sendet seit heute erwartungsgemäß Radio B2 im baden-württembergischen Privatkanal 11B. Der Schlagersender aus Berlin wurde im Juli zusammen mit Radio Seefunk zugelassen. Wie die Medienanstalt LfK auf Anfrage von dehnmedia mitteilt, wird die Aufschaltung des Freiburg ansässigen Senders (der nach Eigentümerwechsel als Das neue Radio Seefunk auftritt) für November erwartet. Bis dahin räumt BürgerMedien BW seinen Sendeplatz. Unter dieser Kennung senden Hochschulradio Stuttgart (Horads), das Freie Radio Wiesental und die Tübinger Wüste Welle seit Juli 2015 im täglichen Wechsel.
Nachtrag : Nach eigenen Angaben erreicht Radio B2 über DAB+ bis zu eine Mio. Haushalte, die im Bundesland über Digitalradios verfügen.
Quelle: Eigene Recherche | Hintergrund: DAB+ in Baden-Württemberg.
Zum Seitenanfang

10.9.2018 • Digitalradio: Radio B2 darf auch in Hessen senden
Digitalradio-Schriftzsg ab 5/2107 Hessen Die Versammlung der Medienanstalt LPR hat heute das Schlagerradio B2 für die beiden hessischen Privatradio-Muxe zugelassen. Mit einem Sendestart sei Anfang 2019 zu rechnen. Das in Berlin produzierte Programm sendet mit DAB+ bereits in Berlin/Brandenburg, Hamburg und Bremen und wurde kürzlich für Baden-Württemberg und Freiberg zugelassen.
Die beiden nichtkommerziellen Lokalradios Freies Radio Kassel und Rundfunk Meißner haben nun eine dauerhafte Zulassung für den Nordhessen-Mux (Kanal 6A) erhalten.
Quelle: Presseinfo der LPR vom 10.9. | Hintergrund: DAB+ in Hessen.
Zum Seitenanfang

10.9.2018 • Vor 25 Jahren: DVB Projekt gegründet
Rund 40 Jahre war das Fernsehen unverändert in Betrieb. Insider diskutierten seit etwa 1990 erste Ideen zur digitalen Verbreitung von TV-Signalen. Zumindest für Europa, das war klar, sollten gemeinsame Vorschläge zu einheitlichen Standards für die Sende- und Empfangsseite geschaffen werden. So sollen auch aktuelle Trends zügig markt- und einsatzfähig werden.
Seit 1991 erfasste eine European Launching Group (ELG) bisherige Arbeiten. Am 10. September 1993 unterzeichneten Vertreter von rund 80 Unternehmen in Bonn das Memorandum of Understanding for the Development of Harmonised Digital Video Broadcast (DVB) Services in Europe - das Gründungsdokument des DVB Projektes, das seinen Sitz in Genf bei der EBU nahm. Erste Ergebnisse lieferte man mit DVB-S für die Sat-Verbreitung (1993) und DVB-C für das Kabelfernsehen (1994) fast sofort. Erstes Massenprodukt war in Deutschland die von Nokia produzierte D-Box für beide Verbreitungswege, die erstmals auf der Funkausstellung 1995 gezeigt wurde. Sie war die Grundlage für die Digitalisierung des PayTV Premiere (heute Sky).
Die Digitalisierung der TV-Terrestrik erwies sich als technisch wesentlich anspruchsvoller. Einerseits musste man ein erheblich höheres Potenzial an Störfaktoren in der Griff bekommen. Andererseits erschien ein neuartiger Gleichwellenbetrieb ebenso praktisch wie wirtschaftlich und frequenzökonomisch interessant. Das erstes Einsatzland für DVB-T war England ab Ende 1998.
Überallfernseh-Logo In Deutschland war die Antenne der erste Verbreitungsweg, der ab 2008 nur noch digital arbeitete, Sat folgte Ende April 2012. Die letzten analogen Kabelkanäle werden bis Mitte 2019 abgeschaltet. Die Antenne geht - nach Sat und Kabel - bis zum Frühjahr 2019 in die zweite digitale Sendetechnik-Generation. DVB-S2, DVB-C2 und DVB-T2 wurden für den Transport von HDTV-Signalen schon vor 2008 entwickelt und gehören bei Sat und Kabel schon länger zum Sende-Alltag. DVB-T2 wird in Deutschland erstmals mit der sehr effektiven HEVC-Kompression kombiniert.
2003 wurden Fernsehen und Datenanwendungen mittels MHP gekoppelt, auch dieser Standard entstand unter dem Dach von DVB. Es folgten u.a. DVB-H für mobilterrestrische Anwendungen und DVB-SH für deren Kombination mit Satellitendiensten. Auf der Funkausstellung 1999 zeigte Nokia seinen Mediascreen, ein Multifunktionsgerät für DVB-T, GSM-Mobilfunk und Internet über WAP. Vor allem die Bemühungen um Mobilitäts-Anwendungen mit Broadcast-Verfahren scheitern bis heute an den Mobilfunkbetreibern. Sie kontrollieren diesen Verbreitungsweg nicht
Nokias Mediascreen - eine eierlegende TV-Wollmilchsau.
Foto: Archiv dehnmedia
und verdienen daher nichts am terrestrischen Fernsehen.
Das DVB-Projekt hat heute mehr als 250 Mitglieder, über Europa hinaus. Wichtiger Teil der Arbeit ist der Interessenausgleich zwischen den konkurrierenden Firmen und Instituten, die ihre Entwicklungen am Markt durchsetzen wollen, um mit den Patenten Geld zu verdienen. Bei DVB formuliert zunächst das Commercial Module marktorientiert Aufgaben zu entwickelnder Verfahren. Im Technical Module wird das in technische Konzepte umgesetzt, die später zur offiziellen Standardisierung an die zuständigen internationalen Institutionen (u.a. die ETSI) weiter geleitet werden. Prof. Ulrich Reimers, bis 1993 Technikdirektor des WDR und seither Dekan des Instituts für
Prof. Ulrich Reimers, DVB-Mitgründer.
Foto: dehnmedia.
Nachrichtentechnik der TU Braunschweig, war einer der Mitgründer von DVB. Er hat als langjähriger Vorsitzender des Technical Module die technischen Entwicklungen massgeblich mit beeinflußt.
DVB-Standards decken den gesamten Bedarf der Fernsehverbreitung ab und betreffen nicht nur die Übertragung von Signalen über die diversen Plattformen sondern auch die sich daraus ergebenden Anforderungen an Codierung, Multiplexing, Conditional Access, Internet-Integration, interaktive Anwendungen usw.
Ein aktueller Arbeitsschwerpunkt ist das UHD-Bildformat (DVB-UHD). Gerade verabschiedet wurde DVB-SIS für die Integration von Metadaten bei DVB-T und DVB-T2. DVB-DASH untegriert MPEG-Daten aus dem Internet in das TV-Signal und ist damit Voraussetzung für HbbTV-Dienste wie sie in Deutschland auch mit DVB-T2 HD verbunden sind. DVB-SUB vereinheitlicht die digitale Untertitelung. Die reibungslose Zusammenarbeit des Empfängers mit Zweitbildschirmen regelt DVB-CSS (Companion Screens and Streams).
Quellen: Timeline bis 2013 und Standard-Liste des DVB-Projekts, Wikipedia | Hintergrund: Rundfunkgeschichte (dehnmedia).
Zum Seitenanfang

7.9.2018 • Digitalradio: Schwarzwaldradio schaltet DAB+ in Ba-Wü ab
Digitalradio-Schriftzsg ab 5/2107 Rheinland-Pfalz Schwarzwaldradio beendet am Montag die Verbreitung im baden-württembergischen DAB+-Mux (Kanal 11B). Das bestätigte ein Sprecher des Senders auf Anfrage von dehnmedia. „Das offizielle Ferienradio für die Urlaubsregion Schwarzwald“ ist per DAB+ weiterhin bundesweit im Kanal 5C zu hören.
Schwarzwaldradio wurde am 1. September 2016 im Bundesmux aufgeschaltet, hatte jedoch seinen Platz im Landesmux behalten, um Versorgungslücken des Kanals 5C zu schließen. Laut der Meldung wird das Programm durch die Radio B2 ersetzt. Die Berlner Schlagerwelle wurde im Juli zusammen mit Radio Seefunk zugelassen, das nach einem Eigentümerwechsel im Dezember als Das neue Radio Seefunk auf digitalterrestrische Sendung gehen will.
Quelle: Eigene Recherche | Hintergrund: DAB+ in Baden-Württemberg.
Zum Seitenanfang

7.9.2018 • Digitalradio: NDR mit aufwändiger DAB+-Regionalstrategie
Digitalradio-Schriftzsg ab 5/2107 Der NDR lässt sich jetzt hinter die Kulissen seiner DAB+-Strategie blicken. In der Zukunft will die in vier Bundesländern aktive Rundfunkanstalt nicht nur die NDR1-Regionalvarianten für die Landeshauptstädte ausstrahlen, berichtet satnews heute. Die über UKW angebotenen 14 Regional-Varianten von NDR1 soll es auch via DAB+ geben. Das wird vorbereitet, indem der NDR für seinen DAB+-Mux 14 DAB+-Kanäle für Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern nutzt. Wann die Regionalprogramme eingesetzt werden, bleibt zur Zeit noch offen.
Einiges Neues gibt es zum weiteren Netzausbau. Soll soll (nach dem Bundesmux am 28. September) auch der NDR-Mux auf Helgoland aufgeschaltet werden. Das wird auf den NDR-Webseiten für den „Herbst 2018“ angekündigt. Für den Standort Kaltenkirchen bleibt es beim „Sommer 2018“. Dieser soll, wie Helgoland, wegen der Regionalisierung im Kanal 10C angesiedelt werden. Planmässig geht es bis Jahresende mit den Regionen Stralsund, Lüneburg und Schleswig weiter. Für 2019 ist zusätzlich von Schiffdorf und Greifswald die Rede.
Quelle: Meldung von satnews vom 7.9. | Hintergrund: DAB+ in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein..
Zum Seitenanfang

7.9.2018 • Schweiz: DAB+ treibt digitalen Radiokonsum an
DABplus-Logo Schriftzug Der digitale Hörfunk wird in der Schweiz immer populärer. Im Frühjahr wurden digitale Empfangswege für 63 (Vorjahr: 57) von 100 Minuten Radiokonsum genutzt. Das stellt eine aktuelle Untersuchung fest.
„Der Trend Richtung digitaler Radionutzung wird hauptsächlich durch DAB+ getrieben. DAB+ steht aktuell bei 34 Prozent und hat seit Herbst 2015 um 11 Prozentpunkte an Nutzung hinzugewonnen.“ Auf IP-Radio und DigitalTV entfallen zusammen 29 Prozent der Radionutzung; das Wachstum seit 2015 liegt dort nur bei 5 Prozent. Die UKW-Nutzung sackte von 43 auf nur noch 37 Prozent weiter ab.
Laut der Studie findet 80 Prozent des Radiokonsums mit stationären Geräten statt. Deutlicher Nachholbedarf bestehe beim mobilen Empfang, wo die Nutzung der Empfangswege umgekehrt ist: Im Auto liegt der UKW-Anteil am Radiokonsum bei 63, der digitale bei 37 Prozent.
In der Schweiz werden die UKW-Sendeanlagen ab 2020 bis 2024 schrittweise abgeschaltet.
Quelle: Presseinfo von DigiMig vom 30.8.
Zum Seitenanfang

6.9.2018 • AGF: Analog-TV empfangen nur noch 570.000 Haushalte
Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung Das Ende der letzten analogen Fernseh-Festung naht. Im Zuge der Abschaltkampagnen der Kabelbetreiber in etlichen Bundesländern stieg die Zahl der Digitalempfänger binnen Monatsfrist um 180.000 auf 38,23 Mio. Haushalte. Nach Zählart der AG Fernsehforschung (AGF) sind das 98,5 (98,1) Prozent der 38,8 Mio. TV-Haushalte. Damit verbleiben noch 570.000 Haushalte, die das Fernsehen analog empfangen.
Die letzten analogen TV-Kabelnetze sollen bis Mitte nächsten Jahres abgeschaltet sein.
Quellen: Monatsstatistik der AGF per 1.9., AGF-Übersicht seit 2001 | Hintergrund: Abschalttermine (extern).
Zum Seitenanfang

6.9.2018 • Funkausstellung: Ohne Rekord geht nichts
IFA-Logo 2007 Eine Funkausstellung darf nicht ohne Rekord oder positiven Trend enden. Das hat Messe-Tradition. In diesem Jahr sorgten nach Veranstalterangaben die Fachbesucher für positive Zahlen. Dass von den 150.000 Fachbesuchern „mehr als 50 Prozent aus dem Ausland (kamen, ist), ein neuer Rekord für die internationale Beteiligung“, freuen sich die Veranstalter am IFA-Abschlußtag. Schon vor einem Jahr hatte man die „erneut gestiegene Fachbesucherzahl bei einem Anteil von mehr als 50% aus dem Ausland“ in der Bilanz hervorgehoben.
Das für die Aussteller wichtige Ordergeschäft war hingegen bei rund 4,7 Mrd. Euro erstmals „nur“ stabil. Nach einem kurzen Anstieg auf 253.000 Besucher in 2017 hat die IFA dieses Jahr einen Rückgang auf 245.000 Besucher zu verzeichnen.
Quelle: Presseinfo der gfu vom 5.9.
Zum Seitenanfang

5.9.2018 • Schweiz: DVB-T wird 2019 abgeschaltet
Die SRG, die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt der Schweiz, muss das Fernsehen über DVB-T bis „spätestens Ende 2019“ ersatzlos abschalten. Das ist eine Vorschrift der neuen Konzession für die SRG, die vom Bundesrat - dem schweizerischen Kabinett - beschlossen wurde.
Wie SRG-Sprecher Edi Estermann auf Anfrage von dehnmedia mitteilt sind Sparmassnahmen der Hintergrund. Den Empfangsweg nutzen nach seinen Angaben nur noch 64.000 der 3,7 Mio. Schweizer Privathaushalte. Das sind nur 1,9 Prozent der Fernsehhaushalte im Nachbarland. Das Sendenetz mit etwa 200 Standorten sei daher nicht wirtschaftlich zu betreiben.
Die neue Konzession gilt von 2019 bis 2022 und beinhaltet weitere Sparmassnahmen. So muss die SRG das zweite italienischsprachige Fernsehprogramm RSI La2 „durch ein multimediales Angebot ersetzen“. Der SRG werde zudem die „Möglichkeit“ gegeben, „Radioprogramme zusammenzulegen oder auf einzelne Angebote zu verzichten“. So werden Einschnitte in positiver Tonart begründet.
In der Schweiz war eine von populistischen Kräften betriebene Volksbefragung zur Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im März gescheitert. Jedoch werden die dortigen Gebühren („Billag“) drastisch reduziert.
Nachtrag : Ergänzend teilt die Medienbehörde Bakom mit, dass die Ausstrahlung der regionalen Muxe im Kanton Graubünden bereits „Ende 2018“ eingestellt wird. Nicht bekannt sind Entscheidungen zum regionalen Genfer DVB-T Mux.
Zum Vergleich : Nach Angaben des DVB-Projektes nutzen in Europa zur Zeit 27,7 Prozent der TV-Haushalte die Terrestrik. In Frankreich, Italien, Spanien und Kroatien empfangen mehr als die Hälfte der TV-Haushalte das Fernsehen über Antenne.
Quelle: Eigene Recherche, Presseinfo des Bundesrats und Backgrounder der Bakom vom 29.8. | Hintergrund: DVB-T in der Schweiz.
Zum Seitenanfang

5.9.2018 • Digitalradio: Studie zu DAB+-Konzepten für Rheinland-Pfalz
Digitalradio-Schriftzsg ab 5/2107 Rheinland-Pfalz Die rheinland-pfälzische Landesmedienanstalt LMK will „die Attraktivität des Digitalen Rundfunks über DAB+ ab 2020 mit einer neuen Programmvielfalt deutlich steigern“. Dazu soll die Studie zur Wirtschaftlichkeit von DAB+ beitragen, die heute vorgestellt wurde. Für LMK-Direktor Marc-Jan Eumann wurde mit der Studie „eine fundierte und unverzichtbare Grundlage geschaffen, um mit den Hörfunkveranstaltern in die Diskussion über die Umsetzung einer privaten DAB-Versorgung in Rheinland-Pfalz einzusteigen“. Das soll Ende Oktober am Runden Tisch besprochen werden.
Die Bayerische Medientechnik GmbH untersuchte den Investitionsbedarf und die jährlichen Betriebskosten für ein landesweites Netz und - nach bayerischem Vorbild - eine aus regionalisierbaren Teilnetzen zusammen gesetzte landesweite Abdeckung. Die Regionalkonzepte nutzen wesentlich, wenn auch in unterschiedlicher Kombination, die gleichen Standorte. Die Kosten sind daher ähnlich.
Das teuerste Regionalkonzept beinhaltet fünf regionale Multiplexe mit 17 Sendestandorten und jährlichen Kosten von 2.283.291 Euro. Für ein Programm, das die üblichen 54 von 864 Capacity Units nutzt, würden demnach 142.722 Euro pro Jahr für eine landesweite Versorgung anfallen. Würden sich Lokalradios auf einzelne Regionen beschränken, wären pro Jahr ab je 21.330 Euro anzusetzen. Nach dieser Berechnungsweise wären für ein Programm im landesweiten Mux (15 Sendestandorte) 113.616 Euro pro Jahr zu kalkulieren. Die Kosten für die Multiplexe entstehen im Übrigen auch, wenn sich weniger als die hier angenommenen 16 Programmen beteiligen.
Die Studie schlägt vor, Standorte zu bevorzugen, wo bereits DAB+-
Die Teilnetze können kombiniert werden.
(Grafiken klicken zum Vergrößern).
Die Kosten der Netzvarianten.
Grafiken: LMK/BMT.
Sendeantennen vorhanden sind. Deren Mitbenutzung ist günstiger als die Aufstellung neuer Antennen, für die Investitionskosten anfallen. Zugleich werden, entsprechend der jeweiligen Reichweiten die Sendekosten pro versorgten Einwohner (mobil und stationär) errechnet.
Bisher sind in Rheinland-Pfalz nur BigFM und RPR1 per DAB+ auf Sendung. Beide haben Restkapazitäten im landesweiten Mux des SWR angemietet. Laut Digitalisierungsbericht lag die DAB+-Ausstattung im Bundesland 2017 bei 13,9 Prozent. Der aktuelle Bericht meldet 15 Prozent; dieser Wert betrifft Rheinland-Pfalz zusammen mit dem Saarland.
Quelle: Presseinfo der LMK vom 5.9. | Dokumentation: Präsentation, Studie | Hintergrund: DAB+ in Rheinland-Pfalz.
Zum Seitenanfang

4.9.2018 • Digitalisierungsbericht: IPTV greift klassische Verbreitung an
Der erstmals eigenständige Digitalisierungsbericht Video meldet per Juni 2018 einen digitalen Empfangsanteil von 37,5 Mio. Haushalte bzw. 97 Prozent der 38,7 Mio. deutschen TV-Haushalte. Das Kabel (1,2 Mio. Analoghaushalte) betreibt den Analogausstieg bis ins Frühjahr 2019, verliert aber weiter Marktanteile und Haushalte. Auch der Satellit ist 2017/2018 kein wirklicher Gewinner. Zwischen beiden (Kabel 45,1 Prozent, Satellit 45,0 Prozent) geht das Kopf-an-Kopf-Rennen (auf noch hohem Marktanteils-Niveau) weiter.
Kabelanschluß Der Vergleich mit 2012 schreibt einen Trend fort. Damals hatten die Kabelbetreiber 18,2 Mio. Kundenhaushalte. Das entsprach einem Marktanteil von 47,9 Prozent der danals knapp 38 Mio. TV-Haushalte. 2018 beziehen noch 17,4 Mio. Haushalte Fernsehen über das Rundfunkkabel - also 800.000 Haushalte weniger als vor sechs Jahren.
1" Der Satellit hatte seinen höchsten Marktanteil 2015/16 mit 46,5 Prozent zu verzeichnen. Bezogen auf die 45,6 Prozent Anteil von 2012 (17,3 Mio. Haushalte) bewegt man sich heute mit 17,4 Mio. angeschlossenen Haushalten noch knapp im positiven Bereich.
Terrestrik Der große Verlierer im Wettbewerb der TV-Verbreitungswege ist die Terrestrik. Für DVB-T wurde 2012 ein Marktanteil von 12,5 Prozent festgestellt. Das waren 4,75 Mio. Haushalte. Bis 2018 stürzt der Marktanteil trotz DVB-T2 HD von 7,4 auf 6,4 Prozent ab. Die Terrestrik nutzen damit nur noch knapp 2,5 Mio. Haushalte. Zur Erinnerung: Als der Umstieg auf DVB-T begann, war von 1,5 Mio. betroffenen Haushalten die Rede.
Wo Verlierer sind, muss es Gewinner geben. Das sind die Telekoms, die sich mit dem vierten Verbreitungsweg IPTV vehement in die Fernseh-Übertragung drängen, um Bandbreitennutzung zu verkaufen. Das vollzog sich wesentlich zu Lasten der Antenne und blockiert inzwischen auch den Trend vom Rundfunkkabel zum Satelliten. 2012 nutzten 4,3 Prozent (1,6 Mio. Haushalte) das Fernsehen via Internet. 2018 sind es 7,9 Prozent bzw. 3,05 Mio. Haushalte - der Marktanteil hat sich also fast verdoppelt.
Quellen: Presseinfo der Medienanstalten vom 4.9. | Dokumentation: Digitalisierungsbericht Video 2018 (Download).
Zum Seitenanfang

4.9.2018 • TV-Verbreitung: 2/3 der TV Haushalte sehen in HDTV fern
Rund 13 Jahre nach den ersten HDTV-Simulcasts von ProSieben Sat1 und Premiere im Spätherbst 2005 sehen die Medienanstalten dem nächsten Schritt der TV-Verbreitung entgegen: „Mit Blick auf ein potentielles SD-Abschaltszenario ist es interessant zu wissen, wie hoch die Anzahl an Haushalten ist, die ausschließlich über HDTV-Geräte verfügt“, heißt es zur Fragestellung im Bericht. Verwiesen wird darauf, dass ARD und ZDF das Ende der SD-Verbreitung über Satellit für 2020 planen.
HDTV-geeignete Technik steht inzwischen in 31 Mio. (80 Prozent) der TV-Haushalte. Die „HD only“-Quote wird mit 67 Prozent bzw. 25,9 Mio. davon angegeben und 19,8 Prozent von ihnen besitzen mehrere HDTV-Fernseher. HDTV tatsächlich zu sehen äußern in der Befragung 69,4 Prozent (plus 5,8 Prozent seit 2017).
Zu diesem Wachstum „hat mit der Umstellung auf DVB-T2 HD vor allem die Terrestrik beigetragen“, wo neun von zehn Haushalten HDTV schauen. Knapp dahinter liegt das IP-Fernsehen mit 86,1 Prozent, ebenfalls mit eher geringer Haushaltszahl. Beim Satelliten sind es 70, beim Kabel 62,3 Prozent der angeschlossenen Haushalte.
Der Anteil der HDTV-Besitzer, die (zumeist extra kostenpflichtige) Privatprogramme empfangen, ist um nur 0,7 auf 28,4 Prozent gestiegen. Mit 53,2 Prozent der 2,5 Mio. Antennenhaushalte hat DVB-T2 HD im Vergleich der Empfangswege die höchsten Anteil an Zusehern privater HDTV-Programme. Die Zahl der Nutzer von FreenetTV (zahlende und Gratisphasen-Kunden) kann auf etwa 1,3 Mio. Haushalte geschätzt werden. Auch das Rundfunkkabel kann die Zahl seiner HDTV-Kunden - gegenläufig zum Trend der Marktanteile - um 15 auf 33,5 Prozent ausbauen. Geht es um kostenpflichtige Programmpakete finden sich aber auch Verlierer: Die HDTV-Programme via Satellit (und darunter wohl Plattformen á la HD+; dehnmedia) verlieren gleich 18,5 Prozent und sacken auf 14,5 Prozent des Empfangsweges ab. Fast genauso gravierend ist es bei den IPTV-Haushalten. Dort fällt der HDTV-Nutzeranteil gleich um 16,8 unter die Hälfte - auf 48,9 Prozent.
Während immerhin noch etwa jeder dritte TV-Haushalt SDTV-Fernsehen schaut, drängen Nachfolgestandards nach vorn. So verfügen laut SES Satelliten-Monitor 14 Prozent der Haushalte über 4k/UltraHD-Fernseher. Mangels passender Inhalte über die drei klassischen Verbreitungswegen verschiebt sich die Nutzung von UltraHD-Inhalten ins Internet. Das nutzen 78,5 Prozent dieser Haushalte. 40 Prozent dieser Haushalts-Gruppe haben einen Abrufdienst abonniert und sind also bereit, dafür zusätzliche Kosten in Kauf zu nehmen..
Quellen: Presseinfo der Medienanstalten vom 4.9. | Dokumentation: Digitalisierungsbericht Video 2018 (Download).
Zum Seitenanfang

4.9.2018 • Digitalisierungsbericht: DAB+ ist Nummer zwei
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Online Audio Monitor im Rahmen des Digitalisierungsberichtes Audio fokussiert die wichtiger werdende Nutzung von Online-Audio und ersetzt den bisherigen Webradio-Monitor. Mitveranstalter sind die Wirtschaftsverbände Vaunet und Bundesverband Digitale Wirtschaft. „Rund 41 Millionen und damit fast 60 Prozent der Bevölkerung nutzen inzwischen zumindest gelegentlich Online-Audioangebote“, freut sich denn auch Vaunet.
Laut Studie nutren mehr als 37,7 Prozent aller repräsentativ Befragten Online-Audio-Angebote. Von diesen hören 25 Prozent Simulcasts terrestrischer Radiosender, bei der jungen Altersgruppe (14 bis 29) sind das sogar 39 Prozent. 13,6 Prozent schalten die Online-Ableger bekannter Radios und 12,5 Prozent Webradios anderer Anbieter ein.
Für Streams, unabhängig von Inhalt bzw. Charakter, ist das Smartphone mit 62,2 Prozent das Top-Gerät. Sprachassistenten scheinen mit 4,6 Prozent im Kommen zu sein. Bei den 14 bis 29jährigen liegen die Werte naturgemäss höher, als über alle Altersgruppen. Ausnahme sind die WLAN-Webradios, die 3,8 Prozent aller, aber nur 1,8 der jüngeren Nutzergruppe für Online-Audio einschalten.
Bei den Autofahrern hat der Hörfunk weiter höchste Bedeutung: Unter ihnen „liegt der Anteil derjenigen regelmäßigen Online-Audio-Nutzer, die im Auto auch auf die terrestrischen Empfangswege UKW und DAB+ zurückgreifen, bei 86,4 Prozent“, heißt es im Bericht. Auch bei der Frage nach der häufigsten Nutzungsart liegen UKW und DAB+ mit gemeinsam 59 Prozent vorne. Auf Online-Angebote setzen 38,9 Prozent der Onliner unter den Autofahrern. Webradio spielt dabei mit nur 30 Prozent dieser Gruppe gegenüber Streaming-Diensten (73 Prozent) eine eher geringe Rolle.
Der Digitalisierungsbericht Audio sieht DAB+ wegen der anhaltenden positiven Entwicklung auf dem zweiten Platz der Radio-Verbreitungswege. Vorne liegt weiter UKW, obwohl die Nutzung von 75,1 (2014) auf 68,8 Prozent (2018) deutlich gefallen ist. 37,7 Prozent hören Webradio - „zumindest gelegentlich“, wie es die Analysten von TNS Kantar bezogen auf die o.g. Angaben wenig vergleichbar formulieren.
Quellen: Presseinfos von Vaunet, Medienanstalten vom 3.9.
Dokumentation: Digitalisierungsbericht Audio 2018 (Download), Online Audio Monitor (Homepage).
Zum Seitenanfang

4.9.2018 • Digitalisierungsbericht: Mehr DAB+-Sender, mehr Akzeptanz
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Laut dem neuen Digitalisierungsbericht Audio stieg der Anteil der Haushalte mit DAB+-Geräten von 15,1 auf 17,0 Prozent - also um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahlen widerspiegeln die alte Wahrheit: Je umfangreicher das Angebot desto höher die Nutzung. Das machen die überdurchschnittlichen Werte z.B. für Bayern (22,3 Prozent), Sachsen (22 Prozent), Baden-Württemberg (18,7 Prozent) und Berlin/Brandenburg (16,2 Prozent; noch ohne die neuen Programme) deutlich.
Zugang zu DAB+-Radios haben jetzt 18,1 (15,7) Prozent der Deutschen. In Wohnungen sind knapp 5,5 Mio. DAB+-Radios und knapp 2 Mio. IP-Kombiempfänger in Gebrauch. Der Gesamtbestand stieg von 6,2 auf 7,4 Mio. Stück - also um 1,2 Mio. Stück bzw. gut 19 Prozent! Auch die Kfz-Ausstattung stieg von 3,7 auf 4,4 Mio. Stück, das entspricht einem Zugewinn von rund 19 Prozent. Summiert werden in Deutschland derzeit etwa 11,8 (9,9) Mio. DAB+-Empfänger genutzt. Bereits im Januar hatte die DAT gemeldet, dass rund 40 Prozent der Neuwagen mit DAB+-Radio bestellt werden.
Den Vormarsch der digitalen Radioverbreitung unterstreichen weitere Angaben. So ging die Radionutzung über UKW (von 92,9 auf 92,2 Prozent) leicht und über Sat und Kabel (von 27,7 auf 22,8 Prozent) stark zurück. „UKW verliert in fünf Jahren mehr als 12 Prozent“, fasste Oliver Ecke (Kantar TNS) bei der Präsentation des Berichts auf der IFA zusammen. Die Daten wurden zwischen Anfang Mai und Mitte Juni durch fast 8.000 Befragungen von Personen ab dem 14. Lebensjahr erhoben.
„In jedem Fall ist die Zukunft des Radios digital“ lautet das Resumee der Medienanstalten. Es brauche jedoch „mehr als Schwung“, um DAB+ weiter nach vorne zu bringen, konstatierte RLP-Medienstaatssekretärin Heike Raab, ohne die zu überwindenden Hindernisse bzw. deren Aufsteller zu nennen. Die neue EU-Richtlinie zur Hybridausstattung von Radios werde in Deutschland (nach langem Gerangel; dehnmedia) umgesetzt. BreMa-Direktorin Cornelia Holsten ergänzte für die Medienanstalten: „Der zweite Multiplex wäre wichtig.“
Nebenbei interessant ist eine Bemerkung von Frau Raab zum UKW-Antennenstreit: Man habe „im (Bundes-) Länderkreis schon im Oktober 2017 die Sorge gehabt“, dass der Verkauf der UKW-Sendetechnik unerwünschte Folgen hat (nur, unternommen hat man halt nichts; dehnmedia).
Quellen: Eigene Recherche, Presseinfo der Medienanstalten vom 3.9., Digitalisierungsbericht Audio 2018 (Download)
Hintergrund: DAB+-Leitseite, in den Bundesländern.
Zum Seitenanfang

3.9.2018 • Antennen: Funktürme - regulieren oder Verkauf verhindern?
Terrestrik Obwohl der Antennenstreit jetzt ausgestanden scheint, befürchtet die Radiobranche ähnliche Drohungen mit Senderabschaltungen. Hintergrund ist die Absicht des Staatskonzerns Telekom, die Tochter Deutsche Funkturm zu verkaufen. Das wurde beim IFA-Digitalradiotag in Berlin thematisiert.
„Einen Verkauf der Deutschen Funkturm würde ich für einen großen Fehler halten“, kommentierte Thomas Fuchs, Direktor der Medienanstalt HSH. Man müsse Einfluß auf die Bundesregierung nehmen und den Verkauf der Telekomtochter verhindern. Immerhin spielen die Fernsehtürme laut Fuchs mit 50 Prozent eine wichtige Rolle bei den Übertragungskosten der Radiosender. Branchenvertreter setzen eher auf Regulierung. Die müsse neben Antennen und Sendetechnik (deren Verkauf im Vorsommer für Ärger sorgte) auch die Fernsehtürme erfassen. Christopher Franzen (Frank Otto-Mediengruppe) will auch die Montagehöhe der Sendeantennen, die mit ausschlaggebend für die Reichweite ist, in Händen der Bundesnetzagentur wissen.
Mitverantwortung für den Antennenstreit wies Fuchs den Privatradios selbst zu: Sie haben lange „ihre Infrastruktur vernachlässigt“, die 90 Prozent ihrer Gewinne bringt. Das übernahm Franzen selbstkritisch. Entschuldigend führte er aus: „Unsere Zukunft sind die Daten“. Damit verwies er auf die erhöhte Aufmerksamkeit für das Internet und seinen Möglichkeiten für personalisierte Werbung.
Quelle: Eigene Recherche | Hintergrund: Antennenstreit.
Zum Seitenanfang

3.9.2018 • Digitalradio: Raue würde „am Liebsten auf UKW verzichten“
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Deutschlandradio beginnt als erste öffentlich-rechtliche Anstalt Deutschlands den Ausstieg aus UKW. Das bestätigte Intendant Stefan Raue heute beim Digitalradiotag auf der IFA.
Raue hob zwei Motive für die Abkehr von UKW hervor: Zum Einen kann D-Radio trotz des Einsatzes von mehr als 300 Sendeanlagen seinen nationalen Sendeauftrag über UKW nicht umsetzen. Mangels Frequenzen können nur um 70 Prozent der Bevölkerung mit Deutschlandradio Kultur und gut 80 Prozent mit dem Deutschlandfunk versorgt werden. „Ich würde am Liebsten auf UKW verzichten. Das würde uns zehn Mio. Euro im Jahr ersparen. Das ist eine ganze Menge für einen Sender mit einem Etat von 240 Mio. Euro.“
Den Zeitplan beschreibt Chris Weck, Hauptabteilungsleiter Technik und Infrastruktur bei D-Radio, in der Septemberausgabe der Programmzeitschrift so: „Das Ziel ist, nach 2025 den vollständigen Umstieg auf das terrestrische Digitalradio DAB+ abzuschließen.“ Geplant sei, „ab dem Jahr 2021 sukzessive die terrestrische Simulcastausstrahlung zu reduzieren und weitere UKW-Sender außer Betrieb zu nehmen.“
Unklar ist die künftige Nutzung aufgegebener UKW-Frequenzen. Die DAB+-Roadamap schlug 2016 zwar vor, frei werdende UKW-Ressourcen stillzulegen. Dass das rechtlich geregelt wird, haben Bund und Länder bisher nicht angedeutet. Damit kommen sie den den Privatradios entgegen, deren Verbände die DAB+-Roadmap ablehnen - und die gerne jede frei werdende UKW-Frequenz vereinnahmen möchten.
Quelle: Eigene Recherche, Hauszeitschrift (Print) | Hintergrund: DAB+-Roadmap, Rundfunkbeitrag-Sparmassnahmen.
Zum Seitenanfang

2.9.2018 • Funkausstellung: Weihnachtsgeschäft nach vorne verlagert
IFA-Logo 2007 Die Presseinfos der GfK zur IFA enthalten einige interessante Fakten, die den Trend des kürzlich veröffentlichten Halbjahres-Hemix ergänzen und auf einen Wandel im Kaufverhalten deuten. Die Messe bleibt die Order-Plattform für das Weihnachtsgeschäft. Das wird aber eher zum Spätherbst-Business.
Denn es hat seit 2015 kein „echtes Weihnachtsgeschäft“ gegeben, so die GfK. Die Umsatzspitzen verlagern sich in den November und wenn Großereignisse wie z.B. eine Fußball-WM bevorstehen schon in den Mai. Das sei „besonders ausgeprägt in Ländern mit großen Online-Händlern, die saisonale Rabattaktionen durchführen.“ Da ist Deutschland ein Schwergewicht: Bei den Fernsehern liegt der Online-Umsatzanteil bei 22 Prozent - erheblich über dem in Westeuropa (17) und global (18 Prozent).
Wo immer der Kunde bestellt - die Displaygröße gibt finanziell die Richtung vor: Fernseher ab 55 Zoll Diagonale erwirtschaften im 1. Halbjahr in Deutschland ein zweistelliges Wachstum und 57 Prozent des Produktumsatzes. Spitzenwserte erreichen Fernseher mit OLED-Screens (139 Prozent), UHD/4k-Geräte legten ebenfalls zweistellig zu. Die GfK weist aber auch auf höheren Stromkosten der Trendgeräte hin, weil „UltraHD und größere Bildschirme den Energieverbrauch der Fernsehgeräte negativ beeinflussen“. Europaweit sei der Anteil von Fernsehern der Energieklasse A+ auf ein Drittel geschrumpft und der von A++-Geräten „weiterhin unbedeutend“.
Quelle: Presseinfo der GfK vom 29.8.
Zum Seitenanfang

1.9.2018 • Digitalradio: Megaradio will per Klage in Berlin OnAir bleiben
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Berlin und Brandenburg Megaradio SNA hat für den neu zusammen gestellten Berliner DAB+-Kanal 7B eigentlich keine Zulassung mehr, sendet aber weiter. Auf Nachfrage von dehnmedia informiert die MABB über eine Klage von Megaradio. Der MABB-Medienrat hatte im Februar entschieden, Megaradio SNA nicht wieder zuzulassen. Das Berliner Verwaltungsgericht habe bereits zugunsten der MABB beschlossen. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg stellte eine Verhandlung für Oktober in Aussicht. Megaradio SNA darf bis zu einem rechtswirksamen Urteil weiter senden. Zugleich wurde bestätigt, dass der Medienrat die neuen Anträge des Unternehmens (wiederum für Megaradio SNA, einen News-Kanal und Sout Al Khaleej) abschlägig beschieden hat.
Zum Hintergrund: Megaradio überlässt gegen Bezahlung täglich 12 Stunden Sendezeit dem deutschsprachigen Dienst von Rossija Segodnja, dem Auslandsradio der russischen Regierung. Der Medienrat der MABB hatte infrage gestellt, dass Megaradio als Inhaber der Zulassung die vom deutschen Gesetzgeber geforderte vollständige Verantwortung für alle Sendungen tragen kann.
Der Veranstalter klagt auch gegen die Ablehnung einer nationalen Zulassung durch die ZAK-Kommission der Medienstalten.
Quelle: Eigene Recherche | Hintergrund: DAB+ in Berlin und Brandenburg.
Zum Seitenanfang

1.9.2018 • Funkausstellung: DAB+ „weiterhin hoch im Kurs“
IFA-Logo 2007 In Deutschland wurden im 1. Halbjahr 2018 rund 79 Mio. Euro mit DAB+-fähigen Geräten umgeswetzt. Das entspricht nach Angaben der Marktforschung GfK einem Wachstum von knapp 13 Prozent zum Vorjahreszeitraum.
Damit steht Deutschland gegen den weltweiten Umsatzrückgang um 3 Prozent auf 227 Mio. Euro. Dabei stieg der Verkauf von Autoradios (plus 6 Prozent) zur Nachrüstung, während der Verkauf von Heimgeräten abnahm. Die Zahlen zeigen aber auch, dass Deutschland mit etwa 35 Prozent am gesamten Warengruppen-Umsatz eine Vorreiter-Rolle spielt.
Die GfK erfasst in der Radiorubrik die Produktgrupen Audio-Heimsysteme, Tuner, Receiver, Uhrenradios, tragbare Radios, Radiorekorder und Autoradios (Nachrüstmarkt).
Quelle: Presseinfo der GfK vom 29.8.
Zum Seitenanfang

1.9.2018 • Funkausstellung: TV und Radio nur Messe-Randereignisse?
IFA-Logo 2007 Wer mit dem Namen „Funkausstellung“ die neuesten Radio- und Fernsehapparate verbindet ist auf der Berliner IFA mmöglicherweise fehl am Platze. Große Hersteller wie Sony oder Philips zeigen Fernseher nur noch in einer Ecke ihrer Messehallen. Bei Sony finden Fernseher auf der Pressekonferez gar nicht statt. Stattdessen wird eine neue professionelle Kinokamera samt passenden Linsen ausführlich propagiert - Produkte, die für „normale Verbraucher“ nicht geeignet und ohnehin nicht bezahlbar sind. Klassische Audiogeräte sind allenfallls in Gestalt von wenigen Hightech-Produkten bekannt. So zeigt Sony einen Kopfhörer, der jegliche Aussengeräusche unterdrückt; ob das mit der Aufmerksamkeit in Übereinstimmung zu bringen ist, die die Strassenverkehrsordnung fordert, bleibt hier offen. Radios, Stereoanlagen und Komponenten oder Autoradios - Fehlanzeige bei den Genannten!
Diese Eindrücke beschreiben zugleich den Wandel der IFA in den letzten Jahren, nicht nur, weil die große und kleine Geräte für Küche und Haushalt einbezogen wurden. Das Stichwort Funk trifft inzwischen eher Anwendungen mit Bluetooth und WLAN. So testet Sony in Berlin das Interesse für Uhrenarmbänder, die Funktionen des Mobiltelefons quasi weiterleiten - und mit denen man seine Uhr weiter benutzten kann. Die funkende Hauptrolle spielen nicht unbedingt neue Mobiltelefone. Die hat Philips nicht mehr im Programm; die Niederländer drängen seit einigen
Während der Pressekonferenz von Sony am Donnerstag.
Foto: dehnmedia.
Jahren in den Markt für Healthcare. Viele Produkte nutzen den Mobilfunk um, kaum kontrollierbar, Userdaten in eine Cloud zu schicken.
Quelle: Eigene Recherche | Hintergrund: Funkausstellung (Homepage).



Zum Seitenanfang

Impressum | Kontakt | Disclaimer

Webmaster & Copyright: Peter Dehn (2004-2022)