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Nachrichten-Archiv August 2020

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31.8.2020 • Digitalradio: Radio7 sendet im Allgäu-Multiplex
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Radio7 wird heute im Allgäu-Mux (Block 8B) aufgeschaltet. Der baden-württembergische Sender ist damit im Baden-Württemberg-Mux (Block 11B) und über den Block 8B im Bodenseeraum und dem Südwesten Bayerns über DAB+ zu empfangen, teilt der Sender mit Hauptsitz in Ulm mit.
Im Verbund von DAB+ in beiden Bundesländern und sieben UKW-Frequenzen versorgt der Sender jetzt „ganz Baden-Württemberg, Bayerisch-Schwaben, sowie Teile der Schweiz und Österreich“ (Karte von Radio7 klickbar).
Der Medienrat der BLM hatte Radio7 im Juli Kapazitäten im Block 8B für zehn Jahre zugewiesen. Mit dessen Aufschaltung sind in dem Mux zehn Programme on Air, so dass noch Kapazitäten frei sind. Die Vergabe erfolgte laut Aussage der BLM in der Ausschreibung in Absprache mit der für Baden-Württemberg zuständigen Medienanstalt LfK. Radio7 ist nach Donau3FM der zweite Sender aus Baden-Württemberg in dem Ensemble, das nach Aufschaltung des Senderstandortes Ulm in 2024 zum Multiplex Allgäu Donau-Iller umfirmiert wird.
Quelle: Radio7-Presseinfo auf radioszene vom 31.8.
Hintergrund: DAB+, Privatradios in Baden-Württemberg; DAB+, Privatradios in Bayern.
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28.8.2020 • Digitalradio: WDR erhöht Sendeleistung für das Siegerland
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Nordrhein-Westfalen Der WDR hat gestern die Sendeleistung für seinen DAB+-Mux am Standort Ederkopf von 1,5 auf 10 kW signifikant erhöht. „Damit können die digitalen Programme insbesondere im Kreis Siegen-Wittgenstein störungsfreier empfangen werden“, teilt der WDR dazu mit.
Quelle: Info des WDR vom 27.8. | Hintergrund: DAB+, Privatradios in NRW.
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27.8.2020 • Schweiz: UKW nur bis 2023, DAB+ beliebtester Empfangsweg
DAB-Worldlogo mit Text Die Schweiz wird als zweiter Staat nach Norwegen zwischen August 2022 (SRG) und Januar 2023 (Privatradios) aus UKW aussteigen. Der bisher genannte Zeitpunkt spätestens Ende 2024 wird also erheblich vorgezogen.
Eine entsprechende Vereinbarung der SRG und der drei Radio-Branchenverbände bedarf aber noch der Zustimmung einer „definierten Mehrheit der Radioveranstalter“ bis November, um für alle wirksam zu werden. Die Medienbehörde Bakom will bis dahin die Doppelverbreitung finanziell fördern und die UKW-Lizenzen dann aufheben. Bereits seit längerer Zeit wird massiv für den Umstieg der Hörer auf DAB+ geworben.
Nach Angaben der Branchen-AG Digitale Migration nutzen die Schweizer zu 71 (2019: 65) Prozent digitale Plattformen zum Radiohören. Dabei führt DAB+ mit 39 Prozent als beliebtester Empfangsweg vor IP mit 32 Prozent. Ausschließlich UKW nutzen nur 13 (17) Prozent der Eidgenossen, so aktuelle Daten aus der halbjährlichen GFK-Erhebung. Demnach wurden im 1. Halbjahr 250.000 DAB+-Radios verkauft; das sei „wohl coronabedingt“ rückläufig. Seit 2000 wurden rund 5,07 Mio. Empfänger in dem Land mit rund 8,6 Mio. Einwohnern verkauft. Jetzt sind „praktisch alle Neuwagen standardmässig mit einem DAB+-Gerät ausgerüstet“.
Quellen: Presseinfos von DigiMig, Bakom vom 27.8.
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27.8.2020 • Schweiz: Werbung mittels Slideshow
DAB-Worldlogo mit Text Die Firma Digris, bekannt durch ihre Small Scale-Sendenetze, will kleine Radioanbieter in der Schweiz nach dem Auslaufen öffentlicher Förderungen auf DAB+ halten. Eine neue Werbeplattform, die zur Zeit erprobt wird, soll helfen, berichtet die Website DAB Swiss.
„Adcast“ verbreitet Slideshow-Grafiken werblichen Inhalts in alle Digris-Netze. Die Grafiken werden auf den Displays geeigneter DAB+-Radiogeräte angezeigt, so dass die Werbebotschaften eine breite Hörerschaft erreichen - auch im Auto. Dafür habe Digris „einige sehr bekannte Unternehmen und Brands“ gewonnen.
Digris verbreitet die meisten kleinen Radiosender der Schweiz in seinen DAB+Inseln. Adcast wäre für sie eine zusätzliche Geldquelle, um einen Teil ihrer
Foto: Digris (Facebook)
Beispiel für Adcast. Foto: Digris AG.
Sendekosten einzuspielen. Sie wären - auch im Sinne von Digris - nicht gezwungen, DAB+ wegen der Kosten zu verlassen. In dem Fall wäre den kleinen Sender die Terrestrik versperrt.
In der Schweiz wird UKW spätestens Ende 2024 durch DAB+ ersetzt. Info-Kampagnen laufen seit längerer Zeit. Das war 2019 im Nachbarland mit 37 Prozent der meistgenutzte Ausspielweg des Radios, während auf UKW gerade noch 15 Prozent entfielen.
Digris wurde als Pionier in Sachen Small Scale-DAB+ und Software Defined Radio (SDR) Vorbild für andere Länder. Seit Mitte 2014 wurden in der Schweiz 17 Sendegebiete errichtet; das Unternehmen betreibt sieben Stadtnetze in Frankreich.
Quelle: Meldung von dab-swiss vom 21.8.
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27.8.2020 • Vor 25 Jahren: Radio aus dem Orbit ist kein Königsweg
Die 40. Internationale Funkausstellung (26. August bis 3. September 1995, Berlin) bot den Rahmen für die Einführung eines neuen Satelliten-Produktes: Vor 25 Jahren stellte der Satelliten-Betreiber SES sein Astra Digital Radio - kurz ADR - vor. Es handelte sich um einen SES-eigenen proprietären Standard für die Verbreitung Audiosignalen über die Orbitalposition 19,2 Grad Ost. Die Verbreitung wurde zeitgleich mit dem analogen Sat-Fernsehen am 30. April 2012 beendet.
Ende der 1990er Jahre beteiligten sich zwar alle ARD-Radios, die schweizerische SRG (bis 2004) und zehn deutsche Privatsender bei ADR. Mit diesem für damalige Verhältnisse einmalig umfangreichen Programmangebot wurde das Digitales Satelliten Radio (DSR) abgehängt, das für seine maximal 16 Sender einen eigenen Receiver erforderte. Das galt auch für ADR, aber beide Plattformen spielten im Gerätemarkt nur eine Randrolle.
Die Inkompatibilität mit dem Satellitenfernseh-Standard DVB-S erwies sich als Doppelbelastung für die Sender und blockierte Ressourcen von Astra. ADR konnte zwar die Nutzerzahl von DSR erheblich überflügeln. Zu einer für die Programmveranstalter attraktiven Massenverbreitung reichte es aber nie, obwohl die Sat-Nutzung ab 1995 erheblichen Aufschwung erlebte. So wundert es wenig, dass die ARD-Chronik ADR nicht als Publikums-Plattform, sondern als „Möglichkeit zunächst für die Zuführung von Programmsignalen zu
Ohne Display geht Radio nicht. Eines der wenigen ADR-Radios war das X1000 von Orbitech (klickbar).
Radiosender auf Astra 2005: ADR und DVB-S (klickbar).
terrestrischen Sendern“ beschreibt. Ohnehin kannibalisierte Astra selbst seinen Dienst: Astra listete Anfang 2005 rund 50 ADR-Wellen und die etwa dreifache Zahl von Radios via DVB-S.
Doch selbst mit dem wesentlich besseren Programmangebot über DVB-S konnte Astra UKW nie ernsthaft angreifen. Propagiert wurde nur das Fernsehen, Sat-Radio wurde nicht nachhaltig beworben und dafür optimierte DVB-S Settopboxen gab es nicht. Nicht zuletzt verlangt die starke Radionutzung im Auto eine terrestrische Verbreitung, ob analog oder digital. So wurde Astra Digital Radio zum Fehlschlag in der Geschichte der Funkausstellung und des Hörfunks.
Übrigens: Ebenfalls auf der IFA 1995 wurde erstmals ein MP3-Player vorgestellt. Dieses Datenformat ist heute Standard für den digitalen Musikvertrieb und die Technologie in jedem Smartphone integriert - eine Erfolgsgeschichte.
Technisches : Die Stereoradio-Signale wurden für ADR im MP2-Format (Musicam; MPEG 1, Layer II) komprimiert und mit einer Datenrate von 192 Kilobit pro Sekunde aufgesetzt. Einige neue Features - z.B. die Anzeige von Songtiteln und Interpreten - wurden nur selten verwendet.
Quellen: Wikipedia zu ADR, DSR.
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26.8.2020 • Digitalradio: Neues Programm, neue Frequenzen für Bremen
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 „Im September“ soll laut einer Meldung das Programmangebot des Privatmuxes Verstärkung bekommen: Radio 21 will seinen UKW-Empfangsbereich in Bremen und in der Umgebung der Hansestadt durch digitale Übertragung mittels DAB+ erweitern. Laut dem Webauftritt des in Garbsen, Niedersachsen, beheimateten Programms (Screenshot klickbar) könne Radio21 bereits per DAB+ empfangen werden.
Hier noch einmal die neuen Frequenzen der Bremer DAB+-Multiplexe, auf die heute früh umgeschaltet wurde. Radio Bremen : Block 6D
Privatradios : Block 6A
NDR (Schiffdorf) : Block 8D (NDR1 Oldenburg)
Quelle: Meldung von satnews vom 24.8., Website von Radio 21 am 26.8. | Hintergrund: DAB+, Privatradios in Bremen.
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25.8.2020 • Digitalradio: Designwettbewerb für DAB+-Radios
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Verein Digitalradio und Technisat haben weltweit erstmalig einen Wettbewerb „Design Dein Radio“ ausgerufen. Dafür stellt der Hersteller online eine virtuelle Toolbox zur Verfügung, mit der Vorder- und Rückseite eines Technisat-Produkts gestaltet werden können. Dabei sind die Logos von einem aus vier Radiosendern zu verwenden, die das Projekt bewerben. Die besten, innerhalb der nächsten 14 Tagen eingesandten Entwürfe, konkurrieren um Produktion in limitierter Auflage. Die Gewinner der PR-Aktion erhalten je eines der Geräte.
Quelle: Presseinfo vom Digitalradio Verein vom 25.8. | Hintergrund: DAB+ in Programme und Deutschland.
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25.8.2020 • Unterhaltungselektronik: Im Plus dank vorgezogener Käufe?
gfu Im ersten Halbjahr zeigen die Produktgruppen der Unterhaltungselektronik unterschiedliche Entwicklungen. Die geht aus den Zahlen des aktuellen Home Electronic Market Index (Hemix). Ungeachtet möglicher vom Jahresende vorgezogener Käufe geben sich die Marktforscher der GfK laut dem Industrieverband gfu mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft „vorsichtlich optimistisch“.
Der Verkauf von Fernsehern legte laut Hemix um 4,9 Prozent auf 3,14 Mrd. Geräte zu; das entspricht einer Umsatzsteigerung um 3,6 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro (+3,6 Prozent). Das wurde trotz eines um 1,2 Prozent auf 557 Euro gefallenen Durchschnittspreises erreicht. Die höheren Verkäufe seien auf den Corona-Lockdown zurück zu führen.
Der Umsatz mit privat genutzten IT-Produkten konnte sogar um 19,8 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro gesteigert werden. Ursache ist u.a. die Preiserhöhung bei Smartphones, wodurch die geringere Verkaufszahl überspielt wird.
Die Consumer Electronics erreicht bei 13 Mrd. Euro ein Umsatzplus von 5,2 Prozent. Einschließlich der kleinen und großen Elektro-Hausgeräte erwirtschaftete die Branche im 1. Halbjahr und kurz vor ihrem Höhepunkt, der Funkausstellung, Umsätze von 20,3 Mrd. Euro (+ 5,3 Prozent).
Quelle: Presseinfo der gfu vom 25.8.
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25.8.2020 • Digitalradio: Tests für den zweiten Bundesmux beginnen
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Aufbau des Sendenetzes für den zweiten nationalen DAB+-Multiplex hat begonnen. Laut Meldungen wurden in den letzten Tagen Probeabstrahlungen von den Senderstandorten in Hamburg, Langenberg, Saarbrücken und Fulda berichtet. Es handele sich um kurze Sendungen mit einem Testensemble des Technik-Lieferanten Rohde&Schwarz (wie Foto von R&S).
Den Sendestart betreffend kursieren zur Zeit der 1. Oktober oder der Feiertag am 3. Oktober. Als Betreiber der Sendeplattform hat Antenne Deutschland bisher acht von zehn Privatradios benannt. Weitere sechs Programme bisher unbekannten Namens und Konzeptes sollen aus den eigenen Studios von Antenne kommen, die zur Zeit in München gebaut werden.
Quelle: Meldung von satnews vom 25.8. | Hintergrund: Programme und mehr zum Bundesmux 2.
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25.8.2020 • Österreich: Zweites Klassikradio, zwei Antennen für Kärnten
DAB-Worldlogo mit Text Ab heute bereichert Klassik Radio Stephansdom das Angebot im nationalen DAB+-Multiplex des Nachbarlandes als elftes Programm. Zugleich wird das Sendenetz erweitert. Daher sollten DAB+-Hörer in ganz Österreich einen Sendersuchlauf durchführen.
Mit der um rund vier Wochen vorgezogenen Inbetriebnahme der Kärntener Sendestandorte Klagenfurt-1 (Dobratsch, 5,5 kW) und Wolfsberg-1 (Koralpe, 2,5 lW) im Block 6A wird der Ausbau des Sendenetzes „vorläufig“ beendet. Rund 83,46 Prozent der Österreicher werden mobil bzw. 62,58 Prozent portabel indoor versorgt.
Das scheint wenig im Vergleich mit Deutschland. Zu bedenken ist aber die sehr teure und wohl auch wenig effektive flächendeckende Versorgung im Hochgebirge. DAB+ biete den Privatradios jedoch „eine Reichweite, die mit UKW Standard nicht möglich wäre“, stellt der Digitalradio-Verein fest. UKW bietet nur zwei Privatradios landesweite UKW-Senderketten, die an Kronehit und kürzlich auch an Radio Austria vergeben wurden.
Hochachtung für die Mitarbeiter, die in 160 Metern Höhe angeseilt kürzlich die Mastspitze des Senders Dobratsch erneuerten.
Foto: ORS.
Der nationale DAB+-Mux sendet seit dem 28. Mai 2019.
Nachtrag : Der Netzausbau sei auch mit Blick auf die nach EU-Recht ab dem 21. Dezember wirksame Hybridradiopflicht für Autoradios in Neuwagen zu sehen, so der Digitalradioverein Österreich am Nachmittag. Der Verein hofft, dass das „zeitgerecht gesetzlich verankert wird“. Sichergestellt soll werden, dass „alle Radioempfangsgeräte verbindlich mit unbeschränktem UKW- und DAB+ Empfang ausgestattet sein müssen“.
Quelle: Presseinfo von Digitalradio Österreich vom 25.8., ORS Blog vom 14.8.
Hintergrund: DAB+ in Österreich national und für Wien.
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24.8.2020 • England: UK übernimmt Hybridradiopflicht von der EU
DAB-Logo Schriftzug Auch Großbritannien führt ab 2021 die Hybridtuner-Pflicht für Autoradios ein. Ein entsprechendes Gesetz tritt am 1. September in Kraft.
In England bestimmt das den Markt noch weniger als in Deutschland, sondern folgt dem Trend: Im 1. Halbjahr 2020 waren 93,9 Prozent der privaten Neuwagen mit DAB-Radios ausgestattet. Für Nutzfahrzeuge gilt die neue Vorschrift nicht; deren Ausstattungsanteil stieg binnen eines Jahres von 62,8 auf 79 Prozent.
Obwohl das Königreich nicht mehr Mitglied der EU ist, verweist der Lobbyverband digitalradio UK ausdrücklich auf Artikel 113 des European Electronic Communications Code der EU: Demnach sind die Autoradios aller ab dem 21. Dezember 2020 innerhalb der EU ausgelieferten neuen PKWs ab Werk mit Radios auszustatten, die neben UKW auch DAB+ empfangen.
Quelle: Presseinfo von digitalradio UK.
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22.8.2020 • Sachsen-Anhalt: Bestandsaufnahme und Perspektiven
Der Landtag von Sachsen-Anhalt behandelt derzeit einen Sachstandsbericht zur Rundfunk-Digitalisierung von Deutschlandradio, der Medienanstalt MSA, MDR und ZDF. Diese Bestandsaufnahme für 2018/2019 legt einen deutlichen Schwerpunkt auf DAB+ und gibt perpektivische Informationen.
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Für den Bundesmux 1 hat die KEF „lediglich 160 Sender anerkannt“, während für eine Vollversorgung laut Deutschlandradio „wenigstens 200 DAB+ Sendestandorte erforderlich sind“, wird kritisch festgestellt. „Dieser deutlich schlechtere Netzausbau steht außerdem unter dem Vorbehalt, dass die Anhebung des Rundfunkbeitrags auf 18,36 € genehmigt wird“, werden die Abgeordneten erinnert.
Verhindern die CDU und andere Landtagsfraktionen die Beitrags-Erhöhung, wären in Sachsen-Anhalt die im Dezember 2020 vorgesehene Inbetriebnahme des Bundesmuxes in Schneidlingen ebenso gefährdet wie der Netzausbau des MDR: Dank einer Überstrahlungsvereinbarung mit Niedersachsen könnte der MDR bis 2024 sein Versorgungsgebiet mit acht weiteren Sendestandorten erweitern. Ohne Beitragserhöhung wäre auch der von Media Broadcast für 2020 angekündigte Ausbau des Bundesmuxes 1 von derzeit 140 auf 155 Standorte von der Entscheidung in Sachsen-Anhalt und alle ARD-Anstalten betroffen.
Für den Privatmux (Block 11C) wünscht sich VMG Medien (mit Radio SAW, Rockland, 1A Deutsche Hits bei DAB+) einen Ausgleich für den Reichweitenverlust durch die Abschaltung der Standorte Zeitz und Naumburg beim Frequenzwechsel. Das könnte ggfs. der im Bericht genannte künftige Standort Pettstädt leisten. Der Bericht nennt noch im Norden Dequede und schlägt eine Optimierung des Senders Brocken vor.
Das Pilotprojekt Dynamische Rekonfiguration zur zeitweisen regionalen Auseinanderschaltung der Privatradios wird als Erfolg für die Zuhörer und wichtig für die regionale Werbevermarktung über DAB+ und UKW bewertet. Die
Sendenetz Block 5C lt. D-Radio (2015).
2020: 155 Standorte - Homepage von Media Broadcast.
In Mitteldeutschland haben 24,1 Prozent der Haushalte DAB+-Radios Digi-Bericht Audio 2019). Alle Grafiken klickbar.
Wettbewerber Funkhaus Halle (Radio Brocken, 89.0 RTL, 89.0 RTL in the mix) und VMG nutzen im Regelbetrieb die gesamte Kapazität des Multiplexes, um zusammen sieben Regionalisierungen ihrer landesweiten Programme auseinanderzuschalten.
Die während des Projektes erprobte Mobilitäts-Lösung des ifak-Institutes „für die Übertragung von innerstädtischen Baustellen-, Verkehrs- und Ereignisinformationen sowie für die Übermittlung von E-Mobility-Daten“ (u.a. Lage und Belegung von Ladesäulen) „soll möglichst zeitnah in den Regelbetrieb überführt werden“, wird empfohlen.
Das Fazit „DAB+ hat sich durchgesetzt“ wird darüber hinaus mit dem Digitalisierungsbericht 2019 begründet. Zudem sei der Anteil nur analog empfangender Autoradios binnen fünf Jahren von 95 auf 85 Prozent gefallen. Im Auto sei IPTV mit einem Prozent Anteil nur ein Randereignis.
Positive Erwartungen richten sich naturgemäß auf den zweiten Bundesmux ab Oktober und die ab Dezember wirksame Digitaltuner-Pflicht für Autoradios und andere Radios mit Sendernamens-Anzeige. Die Privatradios wollen allerdings bis 2030 nicht auf UKW verzichten.
Das terrestrische Fernsehen betreffend wird nur eine Änderung angekündigt: Noch in diesem Jahr will TV Halle seine Ausstrahlungen auf DVB-T2 und HDTV umstellen. Dieser Schritt wurde für den Bitterfeld-Mux (RBW, Ran1) schon 2018 vollzogen.
Nachtrag : Der Medienausschuß des Landtages behandelt am 4. September dieses Papier und weitere Dokumente, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk betreffen.
Quelle: Drucksache 7/6475 vom 17.8. | Hintergrund: DAB+, Privatradios und DVB-T2 HD in Sachsen-Anhalt.
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19.8.2020 • Digitalradio: Auch Bremens Privatradios wechseln
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Als Dritter im Bremer DAB+-Bunde kündigt Media Broadcast (nach dem NDR und Radio Bremen) den Frequenzwechsel auch für den Privatmux des Bundeslandes mit sieben kommerziellen Privatsendern und zwei Offenen Kanälen an: Die Umschaltungen - hier vom Block 7D auf Block 6A - erfolgen wie bei Radio Bremen und dem NDR in der Nacht zum 26. August an den beiden Senderstandorten Bremen-Walle und BHV-Schiffdorf. Während dieser Arbeiten wird auch der nationale DAB+-Multiplex im Block 5C zeitweise abgeschaltet. Die Änderungen für die drei Multiplexe erfordern einen Sendersuchlauf an den Empfangsgeräten.
Quelle: Presseinfo von Media Broadcast vom 19.8. | Hintergrund: DAB+, Privatradios in Bremen.
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19.8.2020 • Digitalradio: Neuer Sendenetzer für den Südwesten
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat das Sendenetz für Baden-Württembergs Privatradio-Mux (Block 11B) ab dem 1. Dezember 2020 und bis zum 5. September 2026 an den Newcomer On Air GmbH i.G. vergeben. Das teilt BNetzA heute in ihrem Amtsblatt mit. Laut einer Meldung besteht eine Verbindung zwischen der On Air GmbH und dem Radioveranstalter Die neue Welle.
Der Privat-Mux wird bisher von der Digitalradio Südwest betrieben, einer Gemeinschaftsfirma von SWR und Media Broadcast. Die aktuell 16 Privatradios werden über - seit November 2011 unverändert - elf Senderstandorten verbreitet, die keine landesweite Versorgung ergeben. Die meisten arbeiten zudem weit unterhalb der koordinierten maximalen Sendeleistung.
Die BNetzA-Ausschreibung geht von einem Mindestausbau des Sendenetzes für die portable Versorgung von 70 Prozent der Bevölkerung Stuttgarts und Teilen der Landkreise Ludwigsburg, Rems-Murr, Göppingen, Esslingen, Böblingen und Enzkreis sowie 80 Prozent der Strecken der A5 und A8 (mobil) aus. Als „Versorgungsziel“ werden „möglichst“ 50 Prozent der Bevölkerung (portabel) und 95 Prozent der beiden Autobahnen gefordert. Für den baden-württembergischen Block 11B sind mindestens zehn weitere Senderstandorte bereits koordiniert.
Baden-Württembergs Medienanstalt LFK hatte schon im April 2019 einen neuen Sendenetzer ins Spiel gebracht: Ein Konsortium privater Radioveranstalter wolle den Sendebetrieb günstiger anbieten und das Sendenetz erweitern. Anfang 2020 wurde ein Venture dreier Sendenetzer für die DAB+-Radioverbreitung in Baden-Württemberg und NRW zur kartellrechtlichen Prüfung angemeldet; der Antrag wurde jedoch kurz darauf zurück gezogen. Beteiligt war der bekannte Netzbetreiber Media Broadcast. Die SBW Sendernetzbetrieb Baden-Württemberg betreibt 37 UKW-Antennen für sieben Privatradios. Die Mediamanagement S.W. steht über Anschrift und Geschäftsführung mit Radio Regenbogen und BigFM in Verbindung.
Quellen: BNetZA-Amtsblatt 15/2020 (Seite 744), 1/2020 (Seite 5ff), Meldung von satnews vom 18.8.
Hintergrund: DAB+, Privatradio in Baden-Württemberg.
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18.8.2020 • Digitalradio: Radio Bremen bestätigt DAB+-Frequenzwechsel
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Radio Bremen bestätigt heute offiziell den Frequenzwechsel seines DAB+-Multiplexes. Die Umschaltung vom Block 7B auf den neuen Block 6D wird in der Nacht zum 26. August vorgenommen und soll bis 5 Uhr abgeschlossen sein. DAB+-Hörern in der Hansestadt und Umgebung wird ein Sendersuchlauf empfohlen.
Der NDR hatte bereits über den zeitgleichen Wechsel seines Multiplexes (mit NDR1 Oldenburg) auf den Block 8D informiert. Erwartet wird, dass auch der Bremer Privatmultiplex vom Block 7D nach Block 6A wechselt. Dies liegt nahe, da Media Broadcast für die Sendetechnik des NDR und des Privatmuxes zuständig ist.
Die Änderungen werden aufgrund internationaler Absprachen erforderlich, die den Niederlanden ein regionalisiertes Netzkonzept ermöglichen.
Nachtrag : Nach Darstellung von ukwtv.de wechselt auch der Bremer Privatmux am 26. August den Block.
Quelle: Presseinfo von Radio Bremen vom 18.8. | Hintergrund: DAB+ in Bremen, Niedersachsen.
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18.8.2020 • Digitalradio: RBB schaltet DAB+ für den BER auf
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Laut einer Meldung hat der RBB die angekündigte DAB+-Sendeanlage in Berlin-Rudow am Zwickauer Damm in Betrieb genommen. Von dort aus wird der Brandenburg-Mux (u.a. mit fünf Regionalversionen von Antenne Brandenburg, zweien von RadioEins und der Integrationswelle Cosmo) im Block 10B verbreitet. Mit 1 kW Leistung soll vor allem die Versorgung im Bereich des Flughafens BER optimiert werden, wo der Flugbetrieb im Oktober beginnen könnte.
Wie es weiter heißt, sei mit der Aufschaltung des Multiplexes in Petkus und Herzberg mit maximal 10 bzw. 5 kW Sendeleistung „in Kürze“ zu rechnen. In der aktuellen Senderliste der Bundesnetzagentur finden sich zudem die bereits koordinierten Senderstandorte Neuruppin nördlich von Berlin sowie Guben und Eisenhüttenstadt in Odernähe.
Quelle: Meldung von satnews vom 18.8. | Hintergrund: DAB+, Privatradio in Brandenburg.
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17.8.2020 • Österreich: Neues Programm, letzte DAB+-Ausbaustufe
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Am 25. August wird Programm Nr.11 im nationalen DAB+-Multiplex des Nachbarlandes aufgeschaltet. Es handelt sich um Klassik Radio Stephansdom, wie Plattformbetreiber ORS auf Anfrage von dehnmedia bestätigte. Die Musik-Spartenwelle wird seit 1998 von einer Stiftung der Erzdiözese Wien veranstaltet und war bereits am Wiener Testprojekt beteiligt. Wie angekündigt schließt die zeitgleiche Aufschaltung des Multiplexes im Block 6A an den Sendeanlagen Klagenfurt (Dobratsch) und Wolfsberg (Koralpe) den Sendenetzausbau für die nationalen DAB+-Programme ab.
Quelle: Eigene Recherche | Hintergrund: DAB+ in Österreich national und für Wien.
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14.8.2020 • Digitalradio: Radio Moin verschiebt den Start
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Radio Moin verschiebt seinen Sendestart. Laut dem Veranstalter, der für den Kieler DAB+-Stadtmultiplex (Block 5A) ein Lokalradio vorbereitet, fällt die August-Sitzung des Medienrats der MA HSH aus. Über die Zulassung und Frequenzzuweisung des Senders wird also wohl erst auf der September-Sitzung entschieden. Auf seiner Facebook-Seite kündigt der Sender den Start nunmehr für Oktober an.
Quelle: Radio Moin auf Facebook am 10.8. | Hintergrund: DAB+, Privatradio in Schleswig-Holstein.
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13.8.2020 • Unterhaltungselektronik: UHD-HDR als neuer „TV-Standard“?
Deutsche TV-Plattform Logo ab 2009 UltraHD Die Deutsche TV-Plattform erklärt UHD und HDR „zu neuem TV-Standard“. Begründet wird das mit den Verkaufszahlen der GfK: Demnach sind die Displays von 2,2 der 3,2 Mio. im 1. Halbjahr 2020 verkauften Fernseher (Grafik klickbar) für die UltraHD-Bildauflösung (3840 mal 2160 Pixel) geeignet. „Nahezu alle“ Produkte unterstützen High Dynamic Range (HDR), heißt es weiter. Der bisherige sinnvolle Grundsatz Die Empfangsgeräte müssen sich der Sendetechnik anpassen soll jetzt umgedreht werden.
Deutsche TV-Plattform 2020 Der Verband fordert nun, „dass die Produktion von Filmen, Serien, Shows, Dokumentationen und Live-Sport in UHD-HDR ebenfalls weiter an Fahrt aufnimmt“, so die Geschäftsführerin Carine Chardon. Sie stellt damit zugleich den Mangel des Systems fest: Was sie bei den Endgeräten zum Standard erklärt, ist nur wenigen Programmanbietern nicht mehr als Versuche wert. Diese zu sehen ist Kunden des PayTV oder der Streamer vorbehalten und das löst über Breitbandnetze möglicherweise Extrakosten aus. Teure BluRay-Medien funktionieren nur mit speziellem BluRay-Player, passendem Fernseher und mit dem richtigen Kabel.
„Um die Schere zwischen der Anzahl der in den Haushalten befindlichen Geräte und der Content-Verfügbarkeit zu schließen“, was Chardon verlangt, müssten alle Beteiligten von der Produktion bis zur Verbreitung von TV-Programmen Milliarden in neue Technik investieren - und einen Umstieg sinnvollerweise - wie seinerzeit bei HDTV geschehen - gemeinsam betreiben. Mehr als Hoffnung ist das nicht, denn die Sender haben andere Interesse und (auch ohne den Werbeeinbruch durch Corona) andere Investitionsabsichten. Die deutschen Privatsender bezahlen für das über Astra und in Kabelnetzen verbreitete gesendete überalterte SDTV-Bildformat. Anfang 2020 bezeichnete der RTL-Lobbymann André Prahl SDTV als „die Dampfmaschine, die uns Reichweiten generiert und enorm wichtig“ ist. Prahl ist übrigens Vorstandsvorsitzender der Deutschen TV-Plattform. Die Privatsender werden kaum drei parallele Sendeformate finanzieren wollen. ARD und ZDF hätten kaum Aussichten, die Kosten eines Simulcasts von SDTV, HDTV und UHD finanziert zu bekommen. Auch nach einem Verzicht auf SDTV müsste dafür der Rundfunkbeitrag steigen, was die Politik um jeden Preis verhindern will. Die Konservierung von SDTV eint alle Sender.
Im Gegensatz zur Einführung von HDTV, die ab 2006 (und mit Blick auf die Verbraucher) von der TV-Plattform begleitet wurde, flankiert der Verband jetzt die PR der Unterhaltungselektronik. Um den seit 2011 im ein Drittel gefallenen Verkauf von Fernsehgeräten zu begrenzen wird regelmässig die Innovationskraft der Hersteller beschworen: Größere Displays, höhere Bildauflösung, optimierte Farbdarstellung. Es handelt sich um Folgeprodukte der Produktionstechnik für das Kino, die mit dem Produktions- und Sendealltag des Fernsehens (schon aus Kostengründen) nichts zu tun haben.
Was die TV-Plattform als „Wachablösung im Gerätemarkt“ anpreist, wird trotz des zitierten Appells kaum Wirkung zeigen. Zu bezweifeln wäre ohnehin, ob die bisher (und demnächst) verkauften UHD-Fernseher irgendwann einmal mögliche UHD-HDR Regelprogramme überhaupt empfangen können. Schon, weil der Innovationsdrang (nicht nur) der TV-Hersteller weitergehen wird. Denkbar wäre z.B. eine weltweite Einigung auf den neuen Codierungsstandard VVC (H.266), der um bis zu 50 Prozent effektiver sein soll, als das derzeit für DVB-T2 HD in Deutschland und UHD-Sendungen via Astra genutzte HEVC (H.265). Produkte für die Studiotechnik werden für 2021 erwartet. Vielleicht gibt es also - bis es mit UHD soweit ist - VVC oder ganz andere Verfahren zur Programmverbreitung. Die Fernseher mit dem heute gehypten TV-Standard sind dann Schrott.
Den Unsinn des auf 8,3 Megapixel aufgebohrten UHD-Fernsehbildes - unabhängig von technischen Debatten - machte die Stiftung Warentest kürzlich deutlich: „Allerdings revolutionieren weder die Detailfülle noch die feinere Pixelstruktur das Seherlebnis“, bewerteten Testzuschauer vor Kurzem das Feedback von etlichen Versuchspersonen.
Mehr zu UHD- und HDR: Wie kommt eine nicht gesendete Bildauflösung aufs Display? Die in HDTV empfangenen Pixel werden vervierfacht, SDTV-Pixel gar um den Faktor 16 hochgerechnet. Dafür gibt es keinen Standard. Das macht jeder Hersteller mit eigenen Lösungen unterschiedlicher Qualität. Die Kosten sind im Gerätepreis versteckt.
Ähnlich problematisch ist HDR. „High Dynamic Range“ soll die Wiedergabe von Helligkeit und Kontrast optimieren. Das macht nur Sinn, wenn diese Informationen in der Kamera erzeugt und dann durch den gesamten Produktions- und Sendeprozeß bis zum Zuschauer geschleust werden. Die gesamte Infrastruktur muss auf den höheren Bedarf an Bandbreite umgestellt werden. Weil das heute nicht der Fall ist, werden die für HDR notwendigen zusätzlichen digitalen Daten im Fernseher quasi „erfunden“ - per Computer berechnet. Laut Plattform beherrschen ganze 300.000 der 16,2 Mio. bislang verkauften Produkte alle vier aktuellen HDR-Verfahren von Drittanbietern. Für jedes Verfahren müssen die TV-Hersteller Gebühren an die Entwicklerfirmen zahlen. Auch diese Kosten und die für die HDR-Hardware sind im Kaufpreis enthalten. Die Zuschauer zahlen schließlich noch den wegen dieser Komponenten höheren Stromverbrauch.
Quelle: Presseinfo der TV-Plattform vom 11.8., Bericht von test.de vom 7.7. | Hintergrund: DAB+ in Bremen, Niedersachsen.
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12.8.2020 • DVB-T2 HD: FreenetTV verliert Kunden
Freenet TV Im 1. Halbjahr hat FreenetTV rund 32.400 zahlende Kunden gegenüber dem Vorjahreszeitraum verloren. Das geht aus der Halbjahresbilanz der Mutterfirma Freenet AG hervor. Der Bestand wird nun mit 1,005 Mio. angegeben. Erwartungsgemäß hätten DVB-T2 Kunden die private HDTV-Senderplattform nach der kräftigen Preiserhöhung ab 1. Mai 2020 - wozu die Sat-Kunden von Freenet wegen dessen Abschaltung gezwungen sind. FreenetTV wird von Media Broadcast betrieben, einer Tochter der Freenet AG.
Quelle: Presseinfo der Freenet AG vom 11.8. | Hintergrund: FreenetTV, DVB-T2 HD.
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12.8.2020 • Digitalradio: NDR wechselt DAB+-Frequenz für Bremerhaven
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Für den 25. August kündigt der NDR den Wechsel seiner Bremerhavener DAB+-Frequenz am Standort Schiffdorf an. Einen Tag später werden auch die Bremer Multiplexe umgeschaltet.
Der Mux mit NDR1-Regionalisierung für Oldenburg wird vom Block 12A auf den neuen Block 8D geschaltet und arbeitet dann im Gleichwellenbetrieb mit Cuxhaven. Betroffen sind die Hörer in Bremerhaven und Schiffdorf, in Nordenham, Langen, Loxstedt und Bokel und in den Regionen Stadland und Butjadingen sowie bis Dorum, Bad Bederkesa, Beverstedt, Hambergen und Brake. Die auf 12A weiter sendenden Antennen von Aurich, Steinkimmen und Wilhelmshaven werden schrittweise nach 8D wechseln.
Radio Bremen hatte den Wechsel seines Multiplexes zuvor für den 26. August angekündigt. Die Programme von Radio Bremen sind dann im Block 6D (statt 7B) zu empfangen. Noch keinen offiziellen Termin gibt es für den ebenfalls notwendigen Wechsel des Bremer Privatmultiplexes vom Block 7D nach Block 6A; aus Nutzersicht wäre es wünschenswert, dies gleichzeitig durchzuführen.
Die Änderungen werden aufgrund einer Neuordnung durch die Bundesnetzagentur erforderlich. Hintergrund sind u.a. Verabredungen mit Nachbarländern.
Quelle: Presseinfo des NDR | Hintergrund: DAB+ in Bremen, Niedersachsen.
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10.8.2020 • Digitalradio: SWR schaltet DAB+-Sender für Zweibrücken auf
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Der Südwestrundfunk vollzieht den nächsten Schritt im Ausbau seines DAB+-Sendenetzes. Am 18. August wird der SWR-Multiplex im Block 11A am Standort Zweibrücken in Rheinland-Pfalz aufgeschaltet. Damit werde eine Verbesserung des Empfangs im Stadtgebiet und in der Südwestpfalz (Hornbach, Contwig, Oberauerbach) erreicht, teilt der Sender mit. Für Rheinland-Pfalz sind für dieses Jahr (nach heutigem Stand uind ohne Gewähr) Inbetriebnahmen der Senderstandorte Bad Münster, Daleiden, Kirn, Niedersgegen und Oberheimbach angekündigt.
Quelle: Meldung von Infosat vom 10.8. | Hintergrund: DAB+ und Privatradios in Rheinland-Pfalz.
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10.8.2020 • Österreich: 27 Frequenzblöcke werden für 5G versteigert
5G Logo Österreich bereitet den Mobilfunk der 5. Generation vor. Ab „Mitte August“ plant die Medienbehörde RTR die Versteigerung von 27 Frequenzpaketen.
Das betrifft das vom Fernsehen geräumte 700 MHz-Sendeband mit 6 Frequenzblöcken sowie weitere zwölf Pakete bei 2100 MHz und neun bei 1500 MHz. Um das attraktiver zu machen, erfolgt die Zuteilung auf 25 Jahre. RTR geht u.a. von derzeit rund 2.100 bisher schlecht oder gar nicht mit Breitband-Mobilfunk versorgten Gebieten aus. Die Versorgung von 900 dieser Gebiete soll durch Kopplung mit der Frequenzvergabe erzwungen werden. Für den Rest werden Preisabschläge auf den Auktionserlös in Aussicht gestellt.
Quelle: Presseinfo der RTR vom 9.8. | Hintergrund: SimpliTV.
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7.8.2020 • Luxemburg: DAB+-Mux mit internationaler Belegung? (2)
Der Luxemburger Sendedienstleister BCE plant einen DAB+-Multiplex - allerdings unter gänzlich anderen Vorzeichen, als bislang spekuliert wurde. Das berichtet infosat unter Berufung auf einen Mitarbeiter des Sendedienstleisters.
Demnach strebe die RTL-Tochter keinesfalls die kolportierten 50 kW Sendeleistung an. Man hoffe vielmehr, dass im Süden der Standort Dudelange mit 10 kW und Hosingen im Norden mit 2 kW koordiniert werden. An einem Test sollen sich nach den Angaben alle Radios (ohne die kleinen Lokalradios) des Großherzogtums beteiligen. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund der ab Dezember EU-weiten Hybridtuner-Pflicht in Neuwagen. Die Spekulationen um ausländische Programme sind also gegenstandslos.
Entscheidungen der Regulierungsbehörde des Großherzogtums stehen aber ebenso aus wie die Koordination der intendierten Frequenz mit den Nachbarländern. Offen ist auch, ob eine gerichtete oder ungerichtete Abstrahlung vorgesehen ist. Der Stand der Dinge wird nicht berichtet; gleichwohl hoffe man, im September oder Oktober zu senden.
BCE hatte DAB+ bereits 2018/2019 im Großherzogtum getestet.
Quellen: Bericht von infosat vom 6.8. | Hintergrund: DAB+ international.
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6.8.2020 • Baden-Württemberg: 25 Jahre Bürgerradio - alles analog
NLM Seit 25 Jahren senden nichtkommerzielle Lokalradios (NKLs) in Baden-Württemberg. Radio Dreyeckland (RDL) war schon 1988 als erster unabhängiger Bürgersender von der Medienanstalt LFK zugelassen worden. 1995 waren sieben NKLs in dem Bundesland zugelassen. NKL-Präsident Wolfgang Kreißig: „Dass alle 1995 lizenzierten NKL heute noch auf Sendung sind, ist ein toller Erfolg.“ Die NKLs werden mit 1,4 Mio. Mio. Euro im Jahr und weiteren 100.000 Euro als Corona-Hilfe gefördert, teilt die LFK aus dem Jubiläums-Anlass mit.
RDL entstand 1977 als Medienplattform des AKW-Protestes und erstes Freies Radio Deutschlands. Die Freiburger sind scharfe Kritiker der „massiven Ungleichbehandlung zuungunsten der nichtkommerziellen Sender in Baden-Württemberg“. Die LfK stelle 1 Mio. Euro für 16 Kommerzradios als Corona-Hilfe bereit, während die 10 freien und vier Ausbildungsradios mit 100.000 Euro „abgespeist“ würden, stellt Radio Dreyeckland fest.
Die NKLs sehen sich von der digitalen Radiozukunft ausgesperrt: Laut RDL wird den Privatradios die DAB+-Beteiligung mit je 40.000 Euro schmackhaft gemacht. „Die nichtkommerziellen Sender erhalten nichts.“ 2015 hatte die LFK zwar einen DAB+-Programmplatz reserviert, den sich drei NKLs, täglich rotierend, teilen mussten. Kreißig-Vorgänger Thomas Langheinrich hatte es als „wünschenswert“ bezeichnet, wenn „mehr Bürgerradios den Schritt ins DAB wagen“ würden. Stattdessen mussten sie den Programmplatz Anfang 2019 für eine Kommerzwelle räumen.
Für die Freien Radios, so RDL, bedeutet DAB+ (abgesehen von den üblichen Argumenten) auch „Radiohören ohne Big Data und Staatsschutz“, während Radio über 5G-Mobilfunk „vor allem aus demokratischen Gründen bedenklich“ bewertet wird. Ein früher RDL-Vorschlag für einen DAB+-Versuch in Freiburg wurde 2014 von der LFK abgelehnt. RDL suchte daraufhin Partner in Frankreich, als sich DAB+ für das Elsass abzeichnete.
Ende 2018 hatte der Landesverband der Freien Radios seinen Vorschlag für einen DAB+-Mux der NKLs mit Ideen auch zur Finanzierung verbunden. Eingefordert wurde zugleich ein Bekenntnis der schwarz-grünen Landesregierung zur Förderung und Zukunft der Freien Radios. Zuletzt hatte die LFK im Dezember 2019 angekündigt, 2020 den „Umstieg von Lokalradios und nichtkommerziellen Veranstaltern im Rahmen eines sogenannten 'Small-Scale Projektes'“ erproben zu wollen. Digitale Perspektiven werden in der heutigen LFK-Presseinfo nicht erwähnt.
Quelle: LFK-Presseinfo vom 6.8. | Hintergrund: Freie Radios zu DAB+, Mai 2018; DAB+, Privatradios in Baden-Württemberg.
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3.8.2020 • Niedersachsen: Neuer Chef für die Landesmedienanstalt
NLM Niedersachsens Medienanstalt NLM hat einen neuen Chef. Der im Februar gewählte Christian Krebs hat jetzt den Direktorenposten für fünf Jahre übernommen. Als vordringliche Aufgaben nannte er „die Sicherung der Meinungsvielfalt sowie die zeitgemäße Medienregulierung“. Wie er die Radiodigitalisierung anpackt bleibt abzuwarten.
Krebs begann 2004 bei der NLM und war zuletzt Leiter der Rechtsabteilung und seit 2015 Stellvertreter des Direktors. Er übernahm zum Monatswechsel von Andreas Fischer, der nach 26 Jahren bei der NLM und zehn Jahren als Direktor in den Ruhestand ging.
Der Volljurist Krebs konnte sich bei der Wahl laut einem Bericht gegen einen RTL-Manager durchgesetzt. Dessen Wahl hätte sicherlich einige Kritik ausgelöst - nach der Wahl einer CDU-Politikerin an die Spitzer der Saar-Anstalt und des RTL-Cheflobbyisten Tobias Schmid als Direktor der NRW-Medienanstalt sowie dem Ärger um die Besetzung der SLM-Geschäftsführung.
Quelle: Presseinfo der NLM vom 3.8., Bericht der Medienkorrespondenz vom 1.3. | Hintergrund: Chefposten der Medienanstalten.
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3.8.2020 • Luxemburg: DAB+-Mux mit internationaler Belegung? (1)
Der Luxemburger Sendedienstleister Broadcast Center Europe (BCE) will seine nach DAB+-Tests 2018/2019 brachliegenden DAB+-Anlagen refinanzieren. Schon seit dem Winter werde laut dem Digitalradiobüro Deutschland ein Mieter gesucht, der einen eigenen DAB+-Multiplex verbreiten will.
Interessenten winke die RTL-Tochter mit der ungewöhnlich hohen Sendeleistung von je 50 kW im Block 7D, heißt es in einer weiteren Meldung. Für das Großherzogtum ist die dadurch mögliche Reichweite von bis zu 70 km im Umkreis der Standorte Dudelange und Hosingen zu viel. Zur Zeit ist ohnehin kein Luxemburger Sendestandort für DAB+ koordiniert.
Spekuliert wird nun, dass RTL seine beiden Sender ins Sendeboot bringen wolle. Für das in luxemburgisch sendende RTL Radio Lëtzebuerg macht das Sinn. Das deutschsprachige RTL Radio (Ex: Radio Luxemburg) wurde aber gerade im Bundesmux2 untergebracht. Programme aus Nachbarländern müssten also die Wirtschaftlichkeit sichern. Für wen das Sinn macht, bleibt angesichts des DAB+-Ausbaus in Belgien, Frankreich und Deutschland offen. Denn das Luxemburger Sende-Engagement würde nur den Norden des Saarlandes abdecken. Nachdem der Saar-Privatmux letztlich wegen der zu geringen Abdeckung im Frühjahr scheiterte, dürfte eine solche Teillösung kaum Freunde finden. Ein Anbieter hatte daraufhin ein lokales Lowpower-Projekt vorgeschlagen.
Nachtrag : dehnmedia-Anfragen zum Status des Saar-Multiplexes wurden von der Saar-Medienanstalt nicht beantwortet.
Quellen: Infos des Digitalradiobüros vom 20.7., 20.2.; Meldung von teltarif vom 26.7. | Hintergrund: DAB+ international.
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1.8.2020 • Digitalradio: B2-Schlagerradio jetzt auch in Lübeck digital
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Das Schlagerradio B2 wurde nach eigenen Informationen jetzt auch für das Lübecker Pilotprojekt aufgeschaltet. Es handelt sich um das siebte Programm im Block 9D.
Nachdem der Berliner Sender im zweiten Bundesmux nicht vertreten ist, scheint sich dort weiter auf gezielte regionale DAB+-Engagements zu orientieren. Äußerungen zu einem möglichen Einstieg auch im Kieler Multiplex liegen aber nicht vor. Beide Stadt-Muxe werden als Pilotprojekt zunächst bis Ende 2022 betrieben. Radio B2 ist in Berlin/Brandenburg, in Bremen/Bremerhaven, Hamburg, den beiden Hessen-Regionen sowie in Baden-Württemberg und im Stadtsender Freiberg/Sachsen auf DAB+ vertreten und belegt in Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern 13 UKW-Frequenzen.
Quelle: Info von Radio B2 vom 30.7. | Hintergrund: DAB+, Privatradios in Schleswig-Holstein.
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1.8.2020 • Digitalradio: Bundesmux 2 - die Aufsteiger
Digitalradio-Schriftzug ab 5/2107 Vier der acht bekannten Privatradios im zweiten DAB+-Bundesmux sind bereits auf DAB+ aktiv. Um doppelte Kosten zu vermeiden werden sie ihre regionalen bzw. landesweiten Multiplexe verlassen, sobald der Bundesmux 2 deren Empfangsgebiete versorgt.
Mit ersten dieser Abschaltungen ist schon frühzeitig nach dem für den 1. Oktober angekündigten Sendestart zu rechnen. Nach bisherigem Informationsstand sollen bis zum Jahresende rund 67 Mio. Einwohner bzw. 83 Prozent der Bevölkerung über rund 70 Sendeanlagen versorgt sein. Die frei werdenden Ressourcen können neu belegt werden, wenn die Programmveranstalter ihre Sendelizenzen zurück gegeben haben.
Perspektivisch wären diese Programmplätze neu zu belegen:

Sender Bundesland Mux(e) Block(s) Bemerkungen

Bayern BR landesw. 11D Belegung gemäß Landesmedienrecht.
Hessen Privat 12C, 6A Neubesetzung im Rahmen der laufenden Ausschreibung.
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin/Brandenb.
Hessen
Privat
BR regional
Privat
Privat
11B
6 Muxe
12D
12C, 6A
Belegung gemäß Landesmedienrecht.
Belegung gemäß Landesmedienrecht.
evtl. Nachrücker aus der aktuellen Ausschreibung.
Neubesetzung im Rahmen der laufenden Ausschreibung.
Bayern
Hessen
BR regional
Privat
6 Muxe
12C, 6A
Belegung gemäß Landesmedienrecht.
Neubesetzung im Rahmen der laufenden Ausschreibung.

Abhängig vom Medienrecht des jeweiligen Bundeslandes sind (neue) Ausschreibungen also nicht unbedingt erforderlich.
Absolut Digital könnte auch seinen Bundesmux-1-Sender Absolut Relax in den neuen Multiplex wechseln lassen, um alle eigenen Programme unter einem wirtschaftlichen Dach zu haben - das Unternehmen ist ja am Plattformbetreiber Antenne Deutschland beteiligt. Für einen der beim Mux2 nicht berücksichtigten Interessenten wäre das eine zweite (und letzte) Chance den angestrebten nationalen Platz - nun im Mux1 - zu ergattern.
Quelle: Eigene Recherchen | Hintergrund: Programme und mehr zum Bundesmux 2.
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1.8.2020 • Österreich: Erste Hörerzahlen für DAB+
Österreichs DAB+-only Sender Rock Antenne, Jö.Live (Rewe-Gruppe) und das auch auf UKW vertretene Klassik Radio haben eine Tagesreichweite von 0,3 Prozent; der Arabella-Ableger Relax rangiert bei 0,1 Prozent. Das geht aus den aktuellen Radiotest-Zahlen hervor. Das Pendant der deutschen Radio-MA erfasste im 2. Halbjahr 2019 erstmals die DAB+-Nutzung. In der Hauptzielgruppe (14- 49 Jahre) schalten von Montag bis Sonntag 17.000 Hörer Rockantenne ein.
Diese niedrigen Zahlen für das Nachbarland (knapp 9 Mio. Einwohner) sind ein Anfang. Der nationale Multiplex ist erst seit dem 28. Mai 2019 auf Sendung und war zur Datenerhebung noch neu im Radioangebot. Rockantenne-Chef Guy Fränkel erwartet einen Schub durch die kommende Digitaltuner-Pflicht.
Die Österreicher hören insgesamt täglich rund 200 (plus 5) Minuten Radio, in der Hauptzielgruppe werden rind 70,6 (minus 2,1) Prozent erreicht. Unerwartet wenig wird Radio in Wien gehört. Der Gesamtwert dort liegt bei 63,7 (minus 1,4) Prozent, bei den 14- 49jährigen gar bei nur 55,4 (minus 2,4) Prozent. Unter dem Strich kann der ORF steigenden Zuspruch mit einem Anstieg des Marktanteils von 72 auf 74 Prozent melden. Für die Privatradios bleiben also rund 25 Prozent.
Quelle: Meldung von radiowoche vom 31.7. | Hintergrund: DAB+ in Österreich national und für Wien.



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