Home DVB-T2 Digitalradio Empfang Geräte Archiv Allgemein Aktuell
Die Bearbeitung dieser Seiten wurde am 31.12.2022 abgeschlossen.

Die richtige Verbindung - Stecker- und Kabel (2/3)

Im Zeitalter der Digitalisierung stehen auch Fortschritte bei den Verbindungssystemen an. Buchsen und Kabel machen schließlich nur Sinn, wenn die Daten möglichst bruchlos und ohne Qualitätsverlust weiter geleitet werden. Im Fernseh-Bereich und bei den Computer-Monitoren hat sich vor allem HDMI als hochleistungsverbindung durchgesetzt.

Hier ein Überblick über einige wichtige digitale Signal-Zuführungen zu Displays.


Digital: USB 2.0 | USB 3.0 | USB C | HDMI | DisplayPort | DVI | Surround-Sound
Analog: Scart | Cinch | S-Video


HDMI - High Definition Multimedia Interface

HDMI-Logo Das High Definition Multimedia Interface (HDMI) entstand 2003. Diese 19polige Anschlußart verbindet digitale Geräte wie Fernseher, Settopboxen und BluRay-Geräte. HDMI ist im Gegensatz zu DVI für Video- und Audiodaten vorgesehen. Da für die Bilddaten ebenfalls TMDS genutzt wird, sind HDMI und DVI technisch (nicht jedoch in der Bauform) kompatibel. Auch Protokolle für Fernbedienungen werden unterstützt, so dass per HDMI verbundene Geräte unter Umständen mit einer Fernbedienung gesteuert werden können.

HDMI 1.3-Kabel Im Juni 2006 wurde die Version 1.3 mit einer Übertragungsleistung von 10,2 Gigabit pro Sekunde vorgestellt. Die für HDTV-Bilder notwendige Qualität wird erheblich übertroffen. Eine Farbtiefe bis zu 48 Bit kann transportiert werden, was die für HDTV ausreichende Darstellung von 16,7 Millionen auf unvorstellbare 281,5 Milliarden Farben erhöhen soll. Auch die verlustfreie Übertragung von Digitalsound mit Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio werde unterstützt. HDMI 1.3 soll zu den Versionen 1.1 und 1.2 abwärtskompatibel sein.

HDMI-Produkte gibt es 2010 von 940 Herstellern, die schon bis 2009 eine Milliarde Geräte mit diesem Anschluß ausgeliefert hatten. HDMI ist für die digitale Übertragung von HDTV-Filmen zwischen Settopbox/Bluray-Player zum Fernseher Pflicht. Dafür ist geräteseitig der umstrittene Kopierschutz HDCP zu verwenden.

Pinbelegung HDMI 1.1
HDMI-Kabel
Die obere Reihe zählt von rechts ab Pin 1 (ungerade), die untere von rechts ab Pin 2 (gerade)
  1 - TMDS Daten 2 plus
  2 - TMDS Daten 2 Absch.
  3 - TMDS Daten 2 minus
  4 - TMDS Daten 1 plus
  5 - TMDS Daten 1 Absch.
  6 - TMDS Daten 1 minus
  7 - TMDS Daten 0 plus
  8 - TMDS Daten 0 Absch.
  9 - TMDS Daten 0 minus
10 - TMDS Takt plus
11 - TMDS Takt Absch.
12 - TMDS Takt minus
13 - CEC
14 - nicht genutzt *)
15 - DDC Takt (SCL)
16 - DDC Takt (SDA)
17 - DDC/CEC Masse
18 - plus 5 Volt
19 - Hot Plug Detect *)
*) - „With Ethernet“-Kabel - siehe unten

HDMI-Kabel 2010 HDMI-Funktionen ab 2009/2010, neue Bezeichnungsrichtlinien

Mit dem Slogan „One cable. One Standard“ erklärte das HDMI-Konsortium ab 2010 anderen analogen und digitalen Verbindungen in der Unterhaltungselektronik den Krieg. Kennzeichnend sind erweiterte und neue universelle Funktionen der HDMI-Kabel. Hier die wichtigsten Funktionen in Kürze:

3D-Stereroskopie: Verpflichtend sind die Signalformate Frame Packing (HDMI 1.3), Side-by-Side Horizontal und Top-and-Bottom (HDMI 1.4). Weitere Formate werden ab Version 1.4a nicht bindend unterstützt. (Ausführlich: Stereoskopie-Hintergrund).
Der Audio Return Channel ermöglicht nun den „Rückweg“ für Stereo- oder Surround-Signale - zum Beispiel vom Fernsehtuner zum Audioverstärker über ein einziges Kabel. Gesonderte Audiokabel (z.B. TOSlink für Surround-Sound) entfallen damit.
Der neue Ethernet Channel sichert die bidirektionale Verbindung ins Heimnetzwerk oder Internet mit 100 Megabit pro Sekunde. Diese Kabel sind anders beschaltet: Für Netzwerkfunktionen werden die verdrillten Leitungen 14 und 19 samt eigener Abschirmung auf Pin 17 verwendet.
Die Funktion Real Time Content sorgt, geeignete Geräte vorausgesetzt, für die automatische Umschaltung zwischen unterschiedlichen Signalarten (z.B. zwischen 2D und 3D und den verschiedenen 3D-Formaten).
Darüberhinaus wurden der Farbraum für zu übertragende Bildsignale erweitert, u.a. um Fotos von Digitalkameras ohne Qualitätsverlust zu übertragen.
Ursprünglich dem professionellen Einsatz - z.B. für die digitale Kinoprojektion - vorbehalten war die 4k-Funktion. Damit ist die Hochleistungsübertragung von Daten von Bildern mit Auflösung von bis zu 4096 mal 2160 Pixeln möglich.

HDMI-Bezeichnungen ab 2010 Am 18. November 2010 traten veränderte Bezeichnungsrichtlinien in Kraft, die die Beschriftung von Produkten und Verpackungen mit Versionsnummern ersetzen. „Standard“ kennzeichnet die Übertragungsleistung von 2,25 Gigabits pro Sekunde und ist geeignet für Signale der HDTV-Standards 1080i und 720p. „High Speed“ ist geeignet für 10,2 Gigabits pro Sekunde. Beide Kabeltypen sind für alle Funktionen (außer Ethernet) geeignet. Netzwerkfähige Kabel werden mit dem Zusatz „with Ethernet“ versehen und leisten in dieser Funktion bis 100 Megabits pro Sekunde.

Die Gerätehersteller müssen die Funktionen einzelner Buchsen durch entsprechende Beschriftung - zum Beispiel „ARC“ für den Audio Return Channel oder „ARC+HEC“ (Audio Return Channel und Ethernet Channel) - kenntlich machen.

Zu den weiteren Novitäten gehört ein gegenüber dem Steckertyp C um 52 Prozent verkleinerter Ministecker Typ D, zum Beispiel für Smartphones. Ebenfalls waren sind die Steckertypen E und A Relay für Anwendungen in der Automobilindustrie (Kfz-Erstausstattung) mit der Handelsbezeichnung „Standard Automotive“-Kabel.
Mehr Infos: HDMI-Website.


Display Port

DisplayPort-Logo DisplaPort-Stecker Die ab 2007 eingeführte Schnittstelle für die Verbindung von Monitoren, TV-Displays, DVD-Playern usw. mit dem Computer ist mit dem HDCP-Kopierschutz gekoppelt und für stereoskopische Daten ebenso wie für Streaming geeignet. Die Spezifikation wurde 2009 um den Mini DisplayPort DisplaPort-ANschlußbild erweitert. Intel und Apple erweiterten das nochmals: Unter dem Namen Thunderbolt firmiert eine universelle abwärtskompatible Schnittstelle. Aufgrund des kleinen Bauformats sind DisplayPort bzw. Thunderbolt u.a. für Notebooks besonders geeignet. Mit der Version 1.3 wurde die Übertragungsleistung gesteigert, so dass Bildformate bis zu „8k“ (bis 60 Bildern pro Sekunde, 8 Bit Farbtiefe) unterstützt werden.
Mehr Infos: Wikipedia.


DVI - Digital Visual Interface

DVI-LogoDigital Visual Interface - DVI ist eine komplett digitale Schnittstelle, die für die Wiedergabe digitaler Videosignale (von HDTV-Settpboxen, -Videogeräten oder Computer-Grafikkarten auf modernen Flachdisplays konzipiert wurde. Es gibt zwei Varianten: Im Gegensatz zu DVI-D (Digital, 24 Pins) überträgt DVI-I (Integrated, 29 Pins) zusätzlich analoge RGB-Signale. Die Kabellänge ist auf 5 Meter begrenzt. Die DVI-Varianten werden seit 2010 auch im Computerbereich zunehmend durch das leistungsfähigere HDMI abgelöst.

Pinbelegung DVI-D, DVI-I
DVI-D
Zählschema: Die 1. Reihe beginnt links mit Pin 1, Reihe 2
mit Pin 9, Reihe 3 mit Pin 17
DVI-I
Zählschema: C1 oben links, C2 oben rechts usw., C5 Mitte
  1 - TMDS Daten 2 minus
  2 - TMDS Daten 2 plus
  3 - TMDS Daten 2/4 Absch.
  4 - TMDS Daten 4 minus
  5 - TMDS Daten 4 plus
  6 - DDC Takt
  7 - DDC Daten
  8 - Analog V-Sync
  9 - TMDS Daten 1 minus
10 - TMDS Daten 1 minus
11 - TMDS Daten 1/3 Absch.
12 - TMDS Daten 3 minus
13 - TMDS Daten 3 plus
14 - 5 Volt plus
15 - Masse 5 Volt plus und analog H/V-Sync
16 - Hot Plug Detect
17 - TMDS Daten 0 minus
18 - TMDS Daten 0 plus
19 - TMDS Daten 0/5 Abschirmung
20 - TMDS Daten 5 minus
21 - TMDS Daten 5 plus
22 - TMDS Takt Abschirmung
23 - TMDS Takt plus
24 - TMDS Takt minus
C1 - Analog rot
C2 - Analog grün
C3 - Analog blau
C4 - Analog H-Sync
C5 - Masse RGB
Hinweise: Zur Übertragung wird das Verfahren Transition Minimized Differential Signaling (TMDS) verwendet, das hohe Geschwindigkeiten bis ca. 10 Gigabits pro Sekunde erlaubt. Beim hochauflösenden Fernsehen und Video (HDTV) ist DVI immer mit dem Kopierschutz HDCP gekoppelt um ein Kopieren von HDTV-Daten ohne Qualitätsverlust zu unterbinden.

Mehr Infos: DVI-Website.


Kabel für digitalen Mehrkanalton (Dolby- oder DTS-Surround)

Für die Weiterleitung des Mehr- oder Multikanaltons vom Empfangsgerät (Settopboxen, Recorder bzw. Fernseher oder DVD-/BluRay-Player) zum geeigneten Audioverstärker mit Verstärlern für mindestens 5 Richtungskanälen und die Baßbox gibt es mehrere Verbindungsmöglichkeiten auf Grundlage des Standards SP/DIF (Sony-Philips Digital Interface). Aber auch die Übertragung in digitalen AV-Kabeln, vor allem HDMI, ist möglich.

Digitale Surround-Verbindungen

Für den Mehrkanal-Sound sind optische Verbindungen mit Glasfaserkabeln in SP/DIF standardisiert. Diese werden mittels sog. TOSlink-Kabel („Toshiba-Link“) gewährleistet, das im Kern einen Lichtwellenleiter enthält. Darauf wirken sich elektromagnetische Einflüsse naturgemäß nicht aus, so dass eine störungsfreie Übertragung gewährleistet ist.

Neben dem optischen Anschluß (s.u.) ist die Verbindung mit einem Kupferkabel und Cinch-Steckern für die Weiterleitung des empfangenen digitalen Mehrkanalssounds an den Verstärker machbar und an viele Geräten verfügbar.

Für beide Verbindungsarten wird SP/DIF als Kommunikationsprotokoll verwendet. Die Kupferkabel in Cinch-bauform sind in orange farbcodiert.

Analoge Cinch-Kabel

Als Alternative bieten einige Geräte der Unterhaltungselektronik - vor allem AV-Receiver, auf der Seite der Bildquelle aber auch DVD-Spieler - die Möglichkeit der getrennten Übertragung der fünf Richtungs- und des Baßsignals. Es handelt sich dabei um sechs gebündelte Kupferkabel mit Cinch-Verbindern.
TOSlink - optisches S/PDIF-Kabel
Elektrisches 5.1-Kanal-Kabel
Mehr Infos: Toslink,
SP/DIF (wikipedia).

Seite: 1 | 2 | 3



Zum Seitenanfang

Impressum | Kontakt | Disclaimer

Diese Seite wurde zuletzt am 13.06.2022 geändert.
Webmaster & Copyright: Peter Dehn (2004-2022)