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Ton: Stereo und digital

Das große TV- und Videobild und der kinoähnliche Ton sind miteinander verbunden. Mit der digitalen Übertragungstechnik können nun auch Antennenzuschauer - zumindest theoretisch - ihre „Heimkino“-Anlage mit digitalem Mehrkanalton speisen.

Die Audiosignale werden beim digitalen Fernsehen als eigene Datenströme ausgestrahlt. Grundsätzlich ist es möglich, für ein Fernsehbild parallel mehrere Audiofassungen auszustrahlen. Dies betrifft sowohl den gewohnten Stereoton als auch digitale Raumklang-Verfahren. Die technischen Verfahren dafür sind dem Kinoton bzw. der DVD abgeschaut und wurden ebenfalls vorwiegend von der Firma Dolby Laboratories entwickelt.

Allerdings haben alle Programmveranstalter die Aussendung des Dolbytons via DVB-T, der einen erheblichen Teil der Übertragungskapazitäten benötigt, im Sommer 2007 eingestellt. Das ZDF wie auch die Sender der Pro7Sat1-Gruppe begründeten das mit einer Verbesserung der Bildqualität. Beim ZDF wurde zudem der MHP-Dienst eingestellt; damit wurden Kapazitäten für ein viertes TV-Programm geschaffen. Im Dezember 2007 sind - zumindest im Empfangsgebiet Berlin - keine Dolby-Kennungen auffindbar. Jedoch werden mehrere Stereo-Sprachvarianten für die Programme Arte (Deutsch/Französisch) und Euronews (Deutsch/Englisch/Französisch) angeboten. 3Sat und das ZDF senden weiter eine zweite Stereospur mit Beschreibungen für sehgeschädigte Zuschauer zu ausgewählten Sendungen.

Im Frühjahr 2005 waren hingegen Dolby 2.0 und Dolby Digital 5.1 in den DVB-T-Regionen im Einsatz. Ebenfalls in die DVB-Standardfamilie wurde das konkurrierende DTS-Verfahren. Zwischenzeitlich wurde auch Dolby Digital Plus Teil von DVB. Es erweitert Dolby Digital von der 5.1- auf die 7.1-Kanalkonfiguration und soll u.a. für den Ton der HD-DVD eingesetzt werden. DTS und DD Plus werden jedoch zur Zeit für das Fernsehen nicht genutzt.

Dolby5.1-Schema: Grafik: PioneerDolby Digital (auch als Dolby 5.1 oder AC-3 bezeichnet) benutzt fünf eigenständige richtungsgebundene Tonkanäle (vorne links, Mitte und rechts, hinten links und rechts) und einen Basskanal (Subwoofer), um einen räumlichen Soundeindruck zu erreichen.

Bei Dolby 2.0 (auch: Dolby Surround) sind es nur drei Kanäle: Aus den beiden Spuren des analogen Stereosignals wird im Endgerät mittels technischer Tricks ein dritter Audiokanal erzeugt, der auf den beiden hinteren Lautsprechern wiedergegeben wird. Dafür wird der Frequenzbereich zwischen 100 und 7.000 Hertz begrenzt.

Settopboxen sollten eine Umschaltmöglichkeit („Audio“-Taste) zwischen den angebotenen Tonspuren (z.B. bei ZDF, 3Sat oder Arte) aufweisen. An gleicher Stelle kann der Dolby-Ton, sofern gesendet, angewählt werden. Das Empfangsgerät schaltet dann automatisch zwischen den Tonspuren und bei Bedarf auch den Anschlüssen - zumeist einem geregelten Stereo-Ausgang zum Fernseher oder dem ungeregelten Dolby-Anschluß mit koaxialem (Cinch-)Kabel und/oder einem optischen Ausgang (Lichtleiter) - um.

Stereo-Spuren und Dolby-Raumklang (bis 8/2007) via DVB-T

Folgende Programme bieten (Stand: Mai 2006) via DVB-T mehrere Tonspuren parallel an:
ARD
(nur Hessen)
Zu den Programmen DasErste, HR und Arte/1festival (Kanal 57) wird ab dem 29. Mai 2006 Dolby Digital-Ton zu „ausgewählten Sendungen“ mit übertragen.
 
ZDF Stereoton während der gesamten Sendezeit.
  Dolby 5.1 bei ausgewählten Sendungen, sonst Dolby 2.0. Die Umschaltung (auch zwischen Film und Werbeblöcken) erfolgt senderseitig. *)
  Beschreibungen für sehgeschädigte Zuschauer bei ausgewählten Sendungen, sonst Stereoton.
 
3SAT Stereoton während der gesamten Sendezeit.
  Beschreibungen für sehgeschädigte Zuschauer bei ausgewählten Sendungen, sonst Stereoton.
 
Pro7 Stereoton während der gesamten Sendezeit.
  Dolby 5.1 bei ausgewählten Sendungen, sonst Dolby 2.0. Die Umschaltung (auch zwischen Film und Werbeblöcken) erfolgt senderseitig. **)
 
SAT1 Stereoton während der gesamten Sendezeit.
  Dolby 2.0 während der gesamten Sendezeit. **)
 
Arte Stereoton während der gesamten Sendezeit.
  Parallel zur deutschen Audiofassung wird während der gesamten Sendezeit zumeist die auch in Frankreich ausgestrahlte Sprachversion - in der Regel die französische oder die Originalfassung - verbreitet. Auf dieser Tonspur werden gelegentlich Beschreibungen für sehgeschädigte Zuschauer ausgestrahlt.
 
BR-alpha
(nur Bayern)
Die Musiksendereihe des Bildungskanals „Jazz oder nie“ kommt vierzehntäglich (sonntags, 21.15 Uhr) in Dolby 5.1. Sendungen sind zunächst von August bis November 2005 vorgesehen.
 
Euronews
(nur Berlin)
Stereofassungen in deutscher, französischer und englischer Sprache werden parallel gesendet.
  *) Dolby und der MHP-Digitext wurden im August 2007 per DVB-T eingestellt, um für das TV-Programm Infokanal Bandbreite zu schaffen.
**) Dolby-Übertragung wurde im Sommer 2007 beendet.




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