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Nur wo DVB-T draufsteht ist auch DVB-T drin ... (2/3)

Überallfernseh-Logo Auf der vorangegangen Seite wurde schon auf die für Deutschland notwendigen Anforderungen hinsichtlich der VHF- und UHF-Frequenzbänder sowie der Bandbreite hingewiesen. Weitere von der Deutschen TV-Plattform formulierte Leistungsmerkmale betreffen die Auswertung der im Fernsehsignal unsichtbar mit gesendeten „Datentabellen“. Die beim digitalen Fernsehen standardisierten Datenstrukturen sorgen dafür, dass zahlreiche weitere Aufgaben gelöst werden können. Die Geräte sollten die Daten auswerten und zur Steuerung verschiedener Funktionen nutzen. In den „Minimal-Anforderungen“ werden dazu die technischen Festlegungen für die Sende- wie für die Empfängerseite getroffen. Hier einige Hinweise zu den wichtigsten Punkten:

Bildformat

Fernsehprogramme wurden bis Ende 2008 mit den Bildseitenverhältnissen 4:3 oder 16:9 gesendet. Die Empfangsgeräte sollen die entsprechende Formatsignalisierung permanent abfragen und – abhängig vom Bildseitenverhältnis des Fernsehgerätes – das Bild wie folgt darstellen:

Auf dem 4:3-Fernseher werden 4:3-Programme formatfüllend dargestellt. 16:9-Sendungen werden in das „Letterbox“-Format (mit schwarzen Streifen am oberen und unteren Bildrand) umgesetzt. „Das Abschneiden der linken und rechten Bildränder ist nicht vertretbar“.
Auf 16:9-Bildschirmen sind Sendungen beider Formate unverändert darzustellen, wobei sich bei 4:3-Programmen seitliche schwarze Streifen ergeben, während 16:9-Sendungen formatfüllend erscheinen.
Seit Ende 2008 senden die meisten öffentlich-rechtlichen und privaten Programme im 16:9-Format. 4:3-Fernsehgeräte werden nicht mehr produziert. Gleichwohl können die oben beschriebenen seitlichen Streifen auftreten, wenn Archivfilme gesendet werden, die im 4:3-Format hergestellt wurden.
Vergleichstabellen zu den TV-Bildformaten finden Sie hier.

Audioformate

Beim digitalen Fernsehen werden, wie auch beim Analogempfang, Mono-, Stereo- und Zweikanal-Ton unterstützt. Zusätzlich können die Programmveranstalter weitere Stereo-Spuren und digitale Mehrkanal-Systeme wie Dolby 2.0, Dolby 5.1 oder DTS parallel zum „normalen“ Ton ausstrahlen. Gehören zu einem Programm mehrere Tonspuren, müssen seitens der Programmveranstalter bestimmte Prinzipen beachtet werden. Die Empfänger müssen ggfs. Wahlmöglichkeit aufweisen.

• Wird nur eine Stereo-Spur gesendet, sollte die Settopbox eine Grundeinstellung der „bevorzugten“ Sprache ermöglichen. Damit wird dafür gesorgt, dass bei Mono- und Zweikanal-Ton die richtige Tonspur an den Fernseher weitergeleitet wird.

• Bei Sendungen mit Zweikanal-Ton ist der linke Kanal für den deutschsprachigen Ton zu nutzen und automatisch als Grundeinstellung anzubieten. Über die Box kann die andere Sprachfassung angewählt werden.

• Zweikanal-Ton wird in der Praxis allerdings selten eingesetzt. Stattdessen ist es - wie beispielsweise von ARTE praktiziert - möglich, mehrere Sprachfassungen auf unabhängigen Spuren parallel auszustrahlen. Dieses Verfahren ermöglicht es auch, beide Sprachversionen im Stereo-Ton zu senden. Solche Extra-Tonspuren sind auch für Sonderzwecke nutzbar. Das ZDF hat zum Beispiel eine eigene Stereospur für seine „Audiodeskriptionen“ für sehgeschädigte Zuschauer vorgesehen. Werden für ein Programm mehrere Tonspuren angeboten, muss das Endgerät neben der Grundeinstellung für eine bevorzugte Spur eine Wahlmöglichkeit bieten.

• Einige Sender strahlen parallel zum normalen Stereo-Ton digitale Mehrkanalformate (Dolby) aus. ZDF und Sat1 senden beispielsweise durchgehend Dolby 2.0 parallel zum normalen Stereoton. Auch Pro7 belegt eine parallele Tonspur mit Dolby-2.0-Sound, für ausgewählte Sendungen gibt es das Tonformat Dolby 5.1. Die Umschaltung zwischen beiden Modi (beispielsweise vor und nach einem Spielfilm oder in der Werbepause) wird senderseitig signalisiert. Eine Settopbox mit Dolby-Ausgang muss diese Signalisierung permanent auswerten und automatisch umschalten. Und natürlich muss man an der Settopbox zwischen der standardmässig wiedergegebenen Stereo-Spur und dem Mehrkanalton umschalten können.
Mehr dazu in einem Hintergrund-Beitrag.

• Das digitale Mehrkanalformat DTS wurde ebenfalls standardisiert, wird jedoch derzeit von keinem Programmveranstalter benutzt und daher in den Endgeräten nicht angeboten.

Video Program System (VPS)

VPS ist ein im Zusammenhang mit dem digitalen Fernsehen (DVB) vieldiskutiertes Thema. Wenig bekannt ist, dass die DVB-Standards eine entsprechende Funktion zum Ein- und Ausschalten eines Aufnahmegerätes beim tatsächlichen Beginn bzw. Ende einer Sendung enthalten.

Eine Settopbox könnte, so sagt die Theorie, aus diesen Daten (wenn sie durch die Programmveranstalter tatsächlich ausgestrahlt werden) VPS-„Labels“ erzeugen. Handelt es sich um eine einfache Settopbox, kann ein externer VHS-Rekorder „über eine Schaltspannung am SCART-Ausgang oder eine in der STB generierte Datenzeile 16“ die VPS-Funktion ausführen. Ist die Settopbox mit einer eigenen Aufzeichnungsmöglichkeit (z.B. einer Festplatte) ausgestattet, könnte die Programmierung über den EPG erfolgen und die Aufnahmesteuerung direkt durch die entsprechenden Daten aus dem Sendesignal geschehen.
Einen ausführlichen Beitrag zu VPS finden Sie hier.

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