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DVB-H Projekte (3/5) - Mobilfunk-Konsortium

Die Fußball-WM 2006 als PR-trächtiges Versuchsumfeld

Auf die Projekte von bmco und anläßlich der Internationalen Funkausstellung 2005 folgte der dreimonatige Test, der von vier Mobilfunkunternehmen anläßlich der Fußball-WM 2006 initiiert wurde.

T-Mobil, Vodafone, O2 und E-Plus kündigten im Mai 2006 die Gründung einer gemeinsame Handyfernseh-Plattform an. Ziel ist es, dass jedes Unternehmen sich aus dem Gesamtbouquet ausgestrahlter Programme ein eigenes Angebot zusammenstellt und vermarktet. Gemeinsam will man auch gegenüber den Landesmedienanstalten auftreten und sich die Kosten für das bundesweite Sendenetz teilen. „Für die dazu erforderlichen langfristigen Verpflichtungen benötigen die Mobilfunkbetreiber klare Perspektiven sowie vor allem langfristige Rechts- und Planungssicherheit. Vor diesem Hintergrund müssen in Deutschland zunächst die benötigten Frequenezen zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich ist erforderlich, dass sich die Landesmedienanstalten der Bundesländer auf eine bundeseinheitliche Frequenzbelegung für DVB-H einigen und entsprechende Übertragungskapazitäten an die Mobilfunkbetreiber vergeben“, heißt es in einer gemeinsamen Information des Quartetts.

Gleichzeitig startete das Konsortium ein bis zum 31. August 2006 befristetes Pilotprojekt in Berlin, Hamburg, Hannover und München (dort nur bis 31.7.2006). Von 1.000 Teilnehmern ist die Rede. Neben internen Tests wurde DVB-H auch während der Fußball-WM an diesen Standorten öffentlich demonstriert.

Neben den breiten Möglichkeiten für Programmangebote (siehe unten) wird auch das gegenüber DMB umfangreichere Angebot an Endgeräten als Entscheidungsgrund herausgestellt. Mehrere Hersteller stellten Handys zur Verfügung: Bereits bekannt sind das N92 von Nokia und das „Concept Device“ von Benq-Siemens. Samsung stellte das SGH-P910 zur Verfügung. LG ist mit dem U900 im Gerätepool. Weitere Pilotgeräte steuerten Motorola und Sagem bei.
Nokia N92 Benq Siemens Concept Device Samsung SGH-P920 LG U900 Motorola Pilothandy Sagem My Mobile TV

Überraschend erklärte - trotz gemeinsamer positiver Bewertung des Pilotprojektes - E-Plus im November 2006 den Ausstieg aus dem Konsortium. Neben einer Kritik an den Regulierern wurde die Wirtschaftlichkeit eines Dienstes in Frage gestellt, der monatlich zwischen fünf und zehn Euro kosten könne. Auch hätten sich die vier Unternehmen nicht über Eckpunkte für das Konsortium einigen können. O2, T-Mobile und Vodafone führten daher das Vorhaben zu dritt weiter. Das Bundeskartellamt sanktionierte die Zusammenarbeit.

Das Trio bewarb sich gemeinsam um die Lizenz für die Programmplattform des Pilotprojektes, das ab 2008 dem Regelbetrieb vorangehen sollte. Die Lizenz ging jedoch an Mobile 3.0.

Programme und Parameter des Pilotprojektes

Hier eine Übersicht über die in Berlin auf dem schon zuvor für DVB-H genutzten Kanal 39 ausgestrahlten Programme. Abweichungen in den anderen Sendegebieten sind möglich, da regionale Programme einbezogen wurden.

TV- und Radioprogramme im Projekt des Mobilfunk-Konsortiums*)
TV überregional TV regional   Radio

ARD Das Erste N24 RBB   RBB Radio Fritz
ZDF Vox NDR3 Niedersachsen   NDR Info
RTL MTV Music BR3   rs.2
Sat1 Eurosport TV Berlin / Hamburg1 / Mona   Radio Digital 1
Pro Sieben     Hit Radio Antenne
n-tv     Radio Galaxy

  *) Stand bei Aufschaltung Ende Mai 2006.

Sendeparameter

Für das Projekt wurde die Konfiguration des zuvor im Rahmen des
IFA-Projektes für DVB-H genutzten Testkanals 39 verändert. Wie gehabt arbeiten die Sender Schäferberg (50 Kilowatt ERP) und Alexanderplatz (20 Kilowatt ERP) im Gleichwellenbetrieb.
Kanal 39

FFT-Mode: 8k
Modulation: QPSK
Guardintervall: 1/8
Coderate: 2/3
Datenrate: 7,3 Mbit/s


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